KURZBIO Ursprünglich lernte die 1966 in Addis Abeba (Äthiopien) geborene Schauspielerin auf Wunsch ihrer Eltern Wirtschaftskorrespondentin, ehe es sie auf die Theaterbühnen verschlug. 1996 gab sie ihr Theaterdebüt in dem Bühnenstück „Lysistrata“. 20 Jahre später spielt sie zum ersten Mal im Schatten des Wormser Doms. In der diesjährigen Nibelungeninszenierung „Gold – Der Film der Nibelungen“ übernimmt sie die Rolle einer der beiden Brünhild-Darstellerinnen. Neben dem Theater tritt sie zumeist in Fernsehfilmen auf. Große Bekanntheit erlangte sie mit der Serie „Gegen den Wind“ (1995/96). Theaterluft schnupperte sie zuletzt als Alkmene in dem Heinrich von Kleist Stück „Amphityon“. Seit vielen Jahren ist die Schauspielerin auch sozial sehr engagiert. So ist sie als Botschafterin für das SOS Kinderdorf tätig und seit Ende 2015 Schirmherrin für die Stiftung Fairchance.

Sie haben freie Rollenwahl, welche Figur würden Sie gerne mal darstellen?
Eine Rolle wie Séverine Sérizy aus „Belle de Jour“ (Französischer Film von Luis Bunuel aus dem Jahr 1967). Das geheime Doppelleben interessiert mich…

Was fordert Sie mehr heraus? Theater oder Fernsehen?
Beides fordert mich gleichermaßen, es sind einfach zwei verschiedene Medien. Ich bin sehr froh, beides machen zu können.

Ist die Medienwelt tatsächlich so schlimm, wie sie Nuran David Calis und Albert Ostermaier in ihrem Nibelungen Stück skizzieren?
Klar, überrascht sie das? Es ist nicht die einzige Welt, in der sich solche Abgründe auftun. Wir zeigen ein Abbild unserer Gesellschaft, dafür steht exemplarisch die Medienbranche. Diese Abgründe tun sich in vielen Berufssparten, sogar in Familien, auf, wenn wir ganz ehrlich sind. Unsere Branche scheint aber die Spannendere zu sein, weil wir immer Zuschauer brauchen.

Was können die Zuschauer von den Nibelungen lernen?
Ich glaube nicht, dass etwas gelernt werden soll, Kunst will aufrütteln und inspirieren, den Finger in die Wunde legen. Mit „Gold“ provozieren wir sicher auch. Aber die archetypischen Themen der Nibelungen wie Eifersucht, Hass und Gier nach Macht sind heute genauso aktuell wie vor 2000 Jahren…

Wie finden Sie Entspannung?
Ich habe viele Formen, zwischen Sport machen, einfach abhängen, spazieren gehen, oder Filme gucken, ich entscheide nach Lust und Laune.

An welchem Ort würden Sie am liebsten leben?
Da, wo ich meine liebsten Menschen um mich habe, und wenn die Sonne noch scheint, ist alles perfekt.

Glück bedeutet für Sie?
Wenn mir etwas zufällt, ohne dass ich etwas Spezielles dafür getan habe.

Welche Eigenschaft schätzen Sie besonders an anderen Menschen?
Aufrichtigkeit und Loyalität.

Welchen Film und welches Buch würden Sie mit in eine einsame Berghütte nehmen?
Ich würde jetzt noch einmal alle Luis Buñuel und Pedro Almodovar Filme mitnehmen.