Wie geht man als Vereinsführung die letzten 15 Spiele einer Saison an, die im bisherigen Verlauf gerade einmal 11 Punkte in 19 Partien und einen 16. Platz für den VFR Wormatia Worms brachte? Man mistet aus, verstärkt sich noch einmal und sortiert sich neu. In der Hoffnung, dass in der Rückrunde das Selbstvertrauen zurück kommt, es endlich besser läuft und die „Mission Impossible: Klassenerhalt“ doch noch gelingt…

Teil 1, das Ausmisten, hat (fast) genau so funktioniert, wie sich das die meisten Fans gewünscht hatten. Mit CARSTEN STRÄSSER wurde die vermeintliche Führungsfigur in den Gedankenspielen von Ex-Trainer Stefan Emmerling aussortiert (offiziell aus privaten Gründen), weil er nie ein Leader war und allenfalls durch unerklärliche Fehlpässe aufgefallen war. Auch der Abgang des allenfalls als „Stehgeiger“ auffallenden Torjägers mit Ladehemmung, MARKUS MÜLLER, zum Ligakonkurrenten Offenbacher Kickers war absehbar. Weh tat dagegen der Abgang von SANDRO RÖSNER, Dienstältester und der Letzte des Teams aus der ersten Regionalligasaison. Rösner wechselt zum SC Hauenstein in die Oberliga, weil er dort, lt. offiz. Begründung, weniger trainieren muss. Der Zoff mit Trainer BOYSEN, der seinen Kapitän im letzten Spiel nach einer Meinungsverschiedenheit nach knapp einer halben Stunde vom Feld nahm, sei nicht ausschlagebend für den Wechsel gewesen. Falls doch, wäre es schade, wenn jemand gehen musste, der den bisher nicht sonderlich erfolgreichen Trainer (2 Punkte in 8 Spielen) dafür kritisiert hatte, dass er erneut die vermeintlichen Söldner aufgestellt hatte, über die schon wochenlang Gerüchte über mögliche Vereinswechsel durch die Gegend kursiert waren. Rösners Abgang tut weh, weil er sich stets vorbildlich verhalten hat und nach einem drohenden Abstieg in die Oberliga ein wichtiger Schlüsselspieler für einen Wiederaufbau hätte werden können. Diese Lücke auf der Innenverteidiger-Position wurde bereits vor der Winterpause durch PATRICK WOLF geschlossen. Für die nach Sträßers Abgang vakante Stelle als defensiver Mittelfeldspieler wurde ALAN STULIN (zuletzt 1. FC K. II & GKS Belchatow/Polen) verpflichtet. Aber da das Pech der Wormatia auch im Jahr 2014 hold bleibt, verletzte sich Stulin im ersten Testspiel gegen TUS Mechtersheim und wird für mehrere Wochen ausfallen. Ein neuerlicher Nachfolger, diesmal für Stulin, ist von Vereinsseite nicht geplant. Überraschen würde es nicht mehr, wenn im ersten Spiel wieder Marco Stark dort aufläuft. Weitere Hiobsbotschaft: Torhüter RAINER ADOLF fällt die ganze Saison aus, so dass man auf der Suche nach einem neuen Schlussmann ist – vermutlich hinter Lucas Menz, der bisher einen guten Eindruck hinterlassen hat. Auch die Verpflichtung eines Nachfolgers für Offensivmann Müller stand noch im Raum, allerdings konnte bei Redaktionsschluss noch kein Vollzug gemeldet werden (im Gespräch waren u.a. Ali Moslehe und Tufan Tosunoglu).

Neben einer knapp sechswöchigen Vorbereitung auf das erste Spiel beim FC Homburg am 22. Februar werden bis dahin Teambildungsmaßnahmen, taktische Schulungen und Ausdauertraining hinter dem Team liegen. Ob es allerdings im Kopf klick gemacht hat, wird man erst dann sehen, wenn es wieder um Punkte geht. Die ersten Testspiele waren weder aussagekräftig, noch sonderlich ermutigend. Da es gleich mit einem hammerharten Auftaktprogramm losgeht und die Saison nicht mehr lange geht, muss die Mannschaft sofort mit dem Punktesammeln beginnen. Nach der Auswärtspartie in Homburg (derzeit 5.), kommt der aktuelle Vierte SC Freiburg II nach Worms, bevor es zu dem gestrauchelten Meister der Vorsaison, Hessen Kassel (14.), geht, der sich ebenfalls im Abstiegsstrudel befindet und bereits den dritten Trainer in einer Saison hat. Am 15. März kommt schließlich Überraschungsaufsteiger SpVgg. Neckarelz (8.) zur Wormatia, am 22. März geht’s zum alten Rivalen und aktuellen Dritten Eintracht Trier. Fünf Spiele, in denen man mit etwas Glück 6 – 7 Punkte holen, aber mit Pech auch mit 2 – 3 Punkten auf dem Boden der Tatsachen landen kann. Immerhin könnte man dann frühzeitig für die Oberliga planen. Bis dahin gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Die ersten Spiele der Wormatia nach der Winterpause:
SA, 22.02.14: FC Homburg (A)
SA, 01.03.14: SC Freiburg (H)
SA, 08.03.14: Hessen Kassel (A)
SA, 15.03.14: Neckarelz (H)
SA, 22.03.14: Eintracht Trier (A)