Autoren: Dennis Dirigo, Frank Fischer

11. April 2015
Worms Innenstadt:

Auch im 14. Jahr bleibt das alljährliche Honky Tonk Festival ein fester Dauerbrenner im Wormser Eventkalender. An einem lauwarmen Frühlingsabend säumten den Angaben des Veranstalters zufolge knapp 5.000 Feierwütige die Wormser Innenstadt.

Zwar war die Anzahl der Locations im Vergleich zu den Vorjahren ein wenig zurückgegangen, lediglich 12 Örtlichkeiten öffneten noch ihre Türen. An der Partystimmung änderte das jedoch nichts. Punkt 21 Uhr starteten 12 Bands mit ihrem Programm in Dauerschleife. Mit rauchiger Stimme, erdigem Sound spielte sich die Band „THIN CROW“ durch ein Best of Britpop Konzert. Ganz im Zeichen der Kinks, Beatles, Rolling Stones und mehr rockte die Band die Dom Terrassen. Wie nicht anders zu erwarten wurden in Ralfs Tanzgalerie ordentlich die Beine und Hüften bewegt. Die Musik dazu lieferte „BEN WILD AND THE WILD BAND“, die mitreißenden Old School Rock`n`Roll spielten. Ganz im Sinne ihres Mottos „Wir gehen steil“ untermauerte die Wormser Kultband „DÖFTELS“ einmal mehr ihren Partystatus und verwandelte das Brokers in ein Pulverfass der guten Laune. Mindestens ebenso gut gelaunt ging es im prächtig gefüllten und glücklicherweise wieder eröffneten Irish Pub (Carrolls Pub) zu. Natürlich stand dieser ganz im Zeichen des Irish Folk und den bedienten „THE DULLAHANS“ bestens. Musik von der grünen Insel pur. Ausgelassene Stimmung herrschte auch im Triple Club, der früher unter dem Namen KD Kultstatus hatte und musikalisch mit der Band „KOJAK“ zuweilen an die Indie Partys vergangener Tage erinnerte. „ACOUSTIC PIECES“ gab es im Ohne Gleichen, oder wie sich das Trio auch bezeichnet „Das Mädchen mit dem Kontrabass“. Absolut originell und fetzig spielte sich die Band durch ein unterhaltsames Set. Unterhaltsam ging es auch auf der TE Bühne zu. Dort sorgte „KARLSGROOVE“ für einen souligen Sound und Temperaturen, die Erinnerungen an einen Saunabesuch wach werden ließen. Gut besucht war das Konzert von „DIE KASSENPATIENTEN“, die weit nach Mitternacht im Hagenbräu altbekannte Punksongs der Ärzte rockten. Standesgemäß angetreten mit Standschlagzeug, nur mit dem eklatanten Unterschied, dass der Drummer der Kassenpatienten weniger gegroovt hat als Bela B in seinen schlechtesten Anfangszeiten. Überhaupt zählt das Original, die drei ewig jungen Berliner, nun nicht gerade zu den technisch versiertesten Bands des Landes. Aber die Songs der Ärzte immer nur nach dem ewig gleichen Schema punkig nachzurotzen, war auf Dauer dann doch etwas ermüdend.

Fazit: Wenn Petrus mitspielt, kommen die Wormser aus ihren Löchern gekrochen. Obwohl das Programm schrumpft und die Bands sich wiederholen, bleibt Honky Tonk auch im 14. Jahr ein Garant für einen unterhaltsamen Abend mit überwiegend guter Musik…