Achtung, Achtung, Kalorienbomben rollen wieder auf uns zu! Im Spätsommer lagen bereits Lebkuchen und weiteres Weihnachtsgebäck in den Regalen der Food-Händler unseres Vertrauens. Wenn es nun kälter wird, schmecken all die leckeren Braten und Beilagen – wie Semmelknödel, Spätzle, Bratkartoffeln (bitte mit Rahmsoße!) – erst wieder richtig gut! On Top noch ein Schlückchen Vino und die nächsten überflüssigen Kilos tragen uns elegant zum Jahresende. Obacht 😉

Während uns die Ausgaben der Printmagazine ab September pünktlich und geschickt Richtung opulente Abendmahle lenken, feine Rezepte fürs Buttergebackene präsentieren und wir uns wie ferngesteuert den Winterspeck heranzüchten, kommt im Frühjahr, wenn der Rummel vorbei ist, wieder einmal das große Erwachen. Ich höre schon heute wieder das Jammern darüber, was nicht mehr passt und passend gemacht werden muss. Natürlich fällt auch mir es schwer, mich zurück zu halten. Schon jetzt stapeln sich die verschiedensten Schokisorten im Kühlschrank und warten an, wenn auch seltenen, ruhigen Abenden auf dem Sofa auf mich. Ich gebe zu, ich reiße mich oft zusammen. Gelingt mir das nicht, sind ein paar süße Fastentage Gesetz! Nur so kommt mein Körper wirklich klar. Gegen den echten Heiß-Hunger gibt es ja diverse Varianten. Allerdings ist keine davon so wirklich empfehlenswert. Angeblich stopfen sich Models mit Watte voll. In meiner Laufbahn als Agentin habe ich unter den Profis nicht ein Mädchen kennengelernt, die derart ihren Appetit zügelte. Gut gebuchte Mannequin wissen, dass der Körper ihr Kapital ist und entscheiden sich für Sport und gesunde Ernährung. Richtig abartig ist die Variante der Diätpille. Gar nicht empfehlenswert! Ich denke, da ist jeder Beipackzettel länger als der einer Kopfschmerztablette. Wer es sich leisten kann und will, geht mindestens 14 Tage zum Detoxen (was alternativ easy auch zuhause anwendbar ist). Ebenso hilfreich beim Entschlacken oder Abnehmen sind auch Smoothies, die man locker im Entsafter zubereiten kann. Grüne, rote, orangenfarbene Powerdrinks. Alles drin und sehr gesund. Spinat, Karotten, Gurken, Äpfel, Orangen, Mandarinchen oder Grapefruit und ein wenig Ingwer, dann rein in den Mixer, etwas Buttermilch,.. hmmm superlecker – und ein Top-Frühstück oder „Snack“ ist fertig. Allerdings bitte nicht über einen zu langen Zeitraum. Essen nur zu entsaften oder püriert zu sich zu nehmen, ist nichts anderes als Babybrei. Ausgewogenheit ist das Zauberwort! Ein feiner Fisch mit frischem Gemüse sollte immer drin sein! Salätchen mit regionalem Grünzeug sind kulinarisch kaum zu toppen – und gesund! Dazu Nüsse, etwas frisches Obst und ein tolles Öl – more goes not! Unsere Essgewohnheiten und die damit zusammenhängenden Neurosen haben sich in den letzten Jahren massiv verändert, auch meine. Ich bin weder Vegetarier, noch könnte ich Veganer sein. Milch, Käse, Fisch oder Honig weg zu lassen, so weit bin ich nicht. Ist Veganismus vielleicht auch nur eine Modeerscheinung oder doch die smarte Alternative zur Mischkost?! Anyway, meine Grundlagen sind definitiv auf frischen Produkten gebaut und das nicht erst seit gestern. Fleisch kommt dort nur selten vor. Den kompletten Verzicht schaffe ich noch nicht. Ja, es ist langweilig für den ein oder anderen zu hören, aber ich mag Tiere viel zu gerne, als dass ich sie jeden Tag essen kann.
Wusstet ihr, dass Schweine besonders intelligente Lebewesen sind? Kürzlich las ich darüber, dass der Genuss von Schweinefleisch einer Selbstverdauung gleiche. Da es eine fast identische Aminosäurekombination wie das Fleisch eines Menschen habe – das sei quasi Kannibalismus! Ein weiteres Argument… Wenn ich die niedlichen Kälbchen sehe, vergeht mir die Lust auf ein Original Wiener Schnitzel direkt, so gerne ich das früher mochte. Der Zug ist schon lange abgefahren. Was in den Mastbetrieben vor sich geht, verdirbt einem sowieso die Lust auf alles weitere. Wer sich die Batterie an Hormonen und Antibiotika freiwillig gibt, kommt mit der Medikation eventuell gesünder durch den Winter, wird aber parallel auch resistent, falls sich dann doch mal ein Virus breit macht.
Ab Ende Januar ist dann wieder Konjunktur in den Fitness-Studios, um sich langsam zurück zur Sommerfigur zu quälen. Wer es bis dahin nicht schafft, sich wieder „in shape“ zu bringen, kaschiert, was das Zeug hält. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Fußgängerzonen Deutschlands präsentieren an den wärmeren Frühjahrstagen dann Wurstpellen en Masse in Leggins oder Hüfthosen. Enge Shirts, die mehrfach große und kleinere Schwimmringe erahnen und das Herz eines jeden Bademeisters höher schlagen lassen. Erstaunt und bewundernd zugleich über so viel Mut, versuche ich meine Toleranzgrenze ein wenig zu erweitern. Leider gelingt mir das nicht allzu oft. Was soll´s, auch. Denn was genau findet eigentlich noch in der realen Welt statt? Muchas gracias an Photoshop und all die tollen Apps, die – wie durch Zauberhand – aus jedem verlotterten Model ein Top-Model machen. All das gilt im Übrigen nicht nur für die Ladies unter uns. Auch die Herren unserer Nation dürfen sich angesprochen fühlen 😉 Denn das Thema Problemzone betrifft die Jungs ebenso! In diesem Sinne, auf in den neuen Winter, ganz nach dem Motto: Du bist, was du isst!

Euch allen einen wunderbaren Start in die kalte Jahreszeit,
Eure Na, Eve!?