10. September 2016
Galerie Schauraum Worms:

Es ist offensichtlich, dass der amerikanische Künstler Gregory Robin ein ausgesprochenes Faible für die Farbe „blau“ hat, denn die dominierte auch die Ausstellung, die im September im Galerie Schauraum in der Zornstraße stattfand.

Entsprechend der Philosophie der Farbe blau, die für Entspannung steht und sich in den Weiten des Ozeans und im Himmel widerspiegelt, erklärt der Künstler, der seit 2013 in Berlin lebt, dass seine Art zu Arbeiten eher einer Meditation gleicht. Ein Umstand, den seine Bilder nicht leugnen können. Auf den ersten Blick wirken die eher kleinformatigen Bilder fast schon gleichförmig. Vielleicht ist es gerade diese Gleichförmigkeit, die den Bildern eine fast schon beruhigende Ausstrahlung verleiht. Lässt man sich auf Robins Werk ein, entdeckt man jedoch eine ungeahnte Tiefe, die Assoziationen mit der Undurchdringlichkeit und der Tiefe des oben genannten Ozeans weckt. Immer wieder kann man in seinen Bildern Schriftzeichen, versteckte Zeichnungen und Formen entdecken. Manchmal einfach an einem Stück Treibholz aufgehängt, unterstreicht dies Robins Verbundenheit zur Natur, die er versucht, mit seinen Acryl Schichtungen auf Papier festzuhalten. Teils wirken seine Bilder auch mahnend, erinnern daran, dass Wasser Leben bedeutet und wir dieses Leben mit unserer rücksichtslosen Art immer stärker gefährden. Braune Flecken, scheinbar wahllos verteilt auf den Bildern, zeugen von diesen Spuren der Verschmutzung. 1976 in Chicago geboren, erklärt das möglicherweise Gregory Robins Verbundenheit mit dem Element Wasser, liegt doch Chicago am Südwestufer des beeindruckend schönen Michigansee, einem der größten Binnengewässer Amerikas. Zwar hat seine neue Heimat Berlin keinen See dieser Größe vorzuweisen, aber dafür verfügt die Hauptstadt über zahlreiche Gewässer, in denen der Künstler seine Inspiration für weitere Werke finden kann.

FAZIT: Natürlich liegt Kunst im Auge des Betrachters. Verwöhnt mit der entspannenden Ausstrahlung der Farbe blau, ließ sich das Auge des WO! Reporters gerne von dieser Kunst verführen. Gregory Robin, ein Künstler, den es zu entdecken lohnt.