Die wichtigste Entscheidung im letzten Monat wurde noch einmal vertagt, denn das Verbandspokalhalbfinale beim FC Bienwald-Kandel fiel dem Schneefall zum Opfer und wird am 4. April nachgeholt. Ansonsten gab es in der Liga bis dato wenig zu holen im März für Wormatia Worms.

Zuhause gegen Aufstiegsaspirant Waldhof Mannheim und beim souveränen Tabellenführer 1. FC Saarbrücken setzte es die erwarteten Niederlagen. Während man jedoch bei der 0:4-Heimniederlage dem Powerfußball der von Ex-Wormatia-Coach Bernhard Trares trainierten Mannheimer wenig entgegen zu setzen hatte, wäre in Saarbrücken beinahe ein Punktgewinn geglückt. Wie schon gegen den SVW hatte Wormatia-Trainer Jones auch im Saarland beim Tabellenführer auf eine kompakte Defensive gesetzt, die aber bereits nach vier Minuten erstmals bezwungen wurde. Zwar gelang Thomas Gösweiner (47.) kurz nach der Pause der Ausgleich, aber von einem Punktgewinn durfte man nur bis zur 67. minute träumen, dann erzielte Patrick Schmidt den 2:1-Siegtreffer für den bis dahin seit 22 Spielen in Folge unbesiegten Klassenprimus. Trotzdem machte die knappe Niederlage Hoffnung für die Heimpartie gegen die U23 vom VfB Stuttgart, gegen die in der Hinrunde ein 3:0-Auswärtscoup geglückt war. Umso ärgerlicher war die anschließende 0:1-Heimniederlage gegen einen Gegner, der alles andere als unbezwingbar schien. Wieder einmal hatte Trainer Jones eine defensive Variante (5-4-1) gewählt, so dass sich auf dem Papier mit Torjäger Gösweiner und dem unerfahrenen Matsumoto nur zwei offensive Leute fanden, aber gleich acht eher defensiv orientierte Feldspieler. Derweil saßen mit Ando, Dorow, Burgio und Straub gleich vier gestandene Offensivspieler zunächst nur auf der Bank. Diese Angsthasentaktik gegen einen biederen VfB hatte zur Folge, dass die Wormatia in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel fand und keinerlei Durchschlagskraft zeigte. Erst mit der Auflösung der Fünfer-Abwehrkette und der Einwechslung der drei letztgenannten Offensivkräfte kam endlich mehr Schwung ins Wormser Spiel. Wer jedoch in der Folge jede Menge hochkarätige Chancen vergibt, wird irgendwann bestraft, in diesem Fall durch den Stuttgarter Jan Ferdinand (77.), der quasi aus dem Nichts den Siegtreffer erzielte. Fairerweise sollte man anfügen, dass Trainer Jones die Niederlage anschließend ein Stück weit mit auf seine Kappe nahm, weil seine taktische Ausrichtung nicht aufging. Dafür gelang ihm bei den Offenbacher Kickers ein taktischer Schachzug, mit dem er den Kollegen Oliver Reck überraschte, denn mit der ungewohnt offensiven Ausrichtung des Gastes aus Worms kamen die Offenbacher zu keiner Phase des Spiels zurecht. Nachdem Benjamin Maas (24.) wieder einmal einen Freistoß erfolgreich versenkt hatte, scheiterte er kurz danach an der Latte des Offenbacher Tores, während Vetter fast im Gegenzug den Ausgleich erzielte (38.). Kurz nach der Pause sah der Offenbacher Rapp wegen einer angeblichen Tätlichkeit die rote Karte, was der Tabellenzweite zunächst mit wütenden Gegenangriffen beantwortete. Tatsächlich traf kurz danach Akgöz in Unterzahl in der 52. Minute zur Führung des OFC, die Wormatias Kapitän Patrick Auracher eine Viertelstunde später wieder egalisierte. In der Folgezeit waren es eher die Wormser, die dem Siegtreffer näher waren. Gösweiner setzte zunächst einen Kopfball knapp neben das Tor und traf in einer anderen Szene aus zwei Metern das leere Tor nicht, als er den Ball an die Latte des OFC-Tores knallte. Dank des unerwarteten Punktgewinns könnte sich der VfR, einen Sieg im wichtigen Heimspiel gegen Schott Mainz am 28.03. vorausgesetzt (das Spiel fand nach Redaktionsschluss statt), wieder etwas mehr Luft im Abstiegskampf verschaffen. Das wäre insofern wichtig, weil die dahinter liegenden Teams – wie TuS Koblenz, Hessen Kassel oder eben Schott Mainz – zuletzt gepunktet und den Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz verkleinert haben.

Mitten im Abstiegskampf

Bei Redaktionsschluss belegte die Wormatia Platz 15 (mit 30 Punkten), allerdings mit zwei Spielen weniger als die direkt davor platzierten Stuttgarter Kickers (31 Pkt.). Da in der 3. Liga kein Südwest-Vertreter akut abstiegsgefährdet ist, würde Platz 14 sicher für den Klassenerhalt reichen. Auch Platz 15 und 16 könnten noch reichen, wenn die beiden Erstplatzierten in der Regionalliga Südwest in den Relegationsspielen den Aufstieg schaffen. In den restlichen acht Saisonspielen muss die Wormatia fünf mal auswärts antreten, aber nur noch drei mal zuhause. In Anbetracht der in dieser Saison zutage getretenen Heimschwäche könnte das fast ein Vorteil sein. Jedoch muss man auswärts bei den Zweitvertretungen der TSG Hoffenheim und des SC Freiburg ran, gegen die es in der Hinrunde zwei empfindliche 1:4-Heimniederlagen setzte. Auch gegen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, Eintracht Stadtallendorf und den SSV Ulm, gingen die Heimspiele verloren. Der VfR muss zudem noch nach Elversberg reisen, gegen die zwar in der Hinrunde ein 1:0-Heimsieg glückte, allerdings hängen die Trauben im Saarland naturgemäß etwas höher. Bleiben noch die restlichen Heimspiele gegen ein ambitioniertes Mittelfeldteam wie den TSV Steinbach oder gegen Hessen Kassel und Röchling Völklingen, die in der Tabelle unterhalb der Wormatia stehen. Aber Heimschwäche hin oder her, in der aktuellen Situation muss in den verbleibenden Heimspielen zwingend gepunktet werden.