22. November 2017: SV Morlautern – Wormatia Worms 0:1 (Viertelfinale Verbandspokal)

Das Schicksal meinte es letztendlich gut mit der Wormatia, denn schon knapp ein halbes Jahr nach dem Trauma im Pokalfinale wartete im Viertelfinale des Verbandspokals erneut der SV Morlautern als Gegner. Diesmal mit dem glücklicheren Ende für Wormatia Worms.

Wie eine einzige Niederlage einen ganzen Verein für Monate lähmen kann, zeigte die Pokalpleite gegen Morlautern im Mai 2017. Während die Verantwortlichen die Abgänge von Leistungsträgern wie Treske, Ludmann, Loechelt, Saiti oder Köksal erst sehr spät kompensierten, kehrte der ohnehin noch nicht vollständige Kader mit einem halben Dutzend Verletzten aus dem Vorbereitungstrainingslager zurück. Es kam zum befürchteten Fehlstart mit katastrophalen Spielen vor heimischem Publikum, die es auch den hartgesottenen Fans nicht leicht machten, so etwas wie Euphorie zu entwickeln. Auf hoffnungsvolle Auftritte folgten eine Woche später zumeist unerklärliche Rückschläge. Deshalb war man in der kompletten Hinrunde vor allem auf der Suche nach Konstanz und einem eingespielten Team, das aber immer wieder durch Verletzungen oder Sperren zurückgeworfen wurde. Die Auswirkungen des Traumas Morlautern waren bis Mitte November noch spürbar. Der Tiefpunkt: Nach einer 1:4-Pleite, zuhause gegen den SC Freiburg II., war der VfR zum Abschluss der Vorrunde auf einen möglichen Abstiegsplatz gerutscht. Das auch noch vor der „Woche der Wahrheit“. Zum Rückrundauftakt empfing man nämlich die ebenfalls abstiegsbedrohten Stuttgarter Kickers, unter der Woche stand das Pokalviertelfinale in Morlautern und samstags dann das Auswärtsspiel bei Mainz 05 II. auf dem Plan. Nachdem die Kickers in einem zähen Kampfspiel dank Aurachers Kopfball (49.) mit 1:0 bezwungen waren, wartete mittwochs der SV Morlautern im Pokal. Dabei ließ der Oberligist aus einem Vorort von Kaiserslautern nichts unversucht, um den klassenhöheren Regionalligisten ein zweites Mal innerhalb eines Jahres ins Straucheln zu bringen. Zunächst verlegte man das Spiel, angeblich wegen des besseren Flutlichts, auf einen Nebenplatz, der eine Mischung aus Kunstrasen und Hartplatz war. Da hierfür insgesamt nur 310 Zuschauer zugelassen waren, erhielt der Gast aus Worms exakt 60 Karten für seine Fans. Die Mannschaft ließ sich jedoch von diesen kleinen Scharmützeln nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich in einem typischen Pokalfight den Einzug ins Halbfinale. Ein satter 18-Meter-Schuss von Benjamin Mass (50.) und mehrere Glanztaten von Torhüter Steve Kroll reichten letztendlich für einen hart umkämpften 1:0-Sieg. Wie befreiend es offensichtlich war, die Hürde Morlautern überstanden zu haben, zeigte sich schon drei Tage später beim Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 II. Im altehrwürdigen Bruchwegstadion gelang der erste Sieg seit 15 Jahren und dann gleich noch mit 4:0. Eine Woche später verabschiedete sich Wormatia Worms mit einem souveränen 3:1-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt auf einem soliden elften Tabellenplatz in die Winterpause.

Kapitel 2018: Klassenerhalt und „Finale dehääm“?
Im Pokal das Halbfinale erreicht und in der Liga auf Kurs Richtung Klassenerhalt. Zum Jahresende wurde dann doch noch alles gut bei der Wormatia. Im Jahr 2018 soll nun die Ernte eingefahren werden. Heißt: Wormatia Worms im Jahr 2017: Frühzeitig den Klassenerhalt sichern und „nebenbei“ in das Verbandspokalfinale am 21. Mai 2018 einziehen, das in der heimischen EWR-Arena stattfinden wird.

Auch wenn der Klassenerhalt in der Liga natürlich oberste Priorität genießt, werden die Wormser Fans vor allem dem 21. März 2018 entgegen fiebern. An diesem Tag muss Wormatia Worms im Halbfinale des Verbandspokals zum FC Bienwald-Kandel reisen, dem es im Viertelfinale gelungen ist, den Regionalligisten Schott Mainz mit 3:2 zu bezwingen. Das sollte Warnung und Ansporn genug sein für die Wormaten. Im zweiten Halbfinale empfängt der Landesligist SV Gau-Odernheim den favorisierten Verbandsligisten SV Alemannia Waldalgesheim, mit dem die Wormatia in der jüngsten Vergangenheit nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht hat. Sowohl 2011 als auch 2013 war jeweils im Viertelfinale Endstation im Pokal gegen eben jene Alemannia Waldalgesheim (1:2/ 1:2 n.V.). Das Finale findet am 21. Mai 2018 (Pfingstmontag) in der EWR-Arena Worms statt. Alles andere als ein Erreichen des „Finale dehääm“ wäre natürlich eine herbe Enttäuschung für die Fans der Wormatia. Aber keine Bange, sollten die Spieler von Trainer Steven Jones auf dem Weg zum Pokalsieg 2018 in Anbetracht von Gegnern wie FC Bienwald- Kandel, SV Gau-Odernheim oder Alemannia Waldalgesheim so etwas wie Hochmut entwickeln, reicht vom Prinzip nur ein Wort: „Morlautern.“