Offshore Quintett im Kanal 70 Foto: Andreas Stumpf

Offshore Quintett im Kanal 70   Foto: Andreas Stumpf

Irgendwie war der 28. März für Worms ein kulturell durchaus bedeutsamer Tag. Während in der Musikschule Lucie Kölsch die Wormser SPD zu einem Kulturdialog lud, veranstaltete die Blue Nite e.V. gemeinsam mit Aktiven des Kanals 70 in selbigen ein, um dort ein Mini Jazzfestival, dass ausschließlich die Wormser Jazzszene im Fokus hatte, zu veranstalten. Mit Gary Fuhrmann, Ede Janson, Thomas Haag und dem Johannes Ambrosius Trio hatte man für den ersten Jazzkanal auch ein namhaftes Line up am Start. Lohn der Mühe war ein prall gefüllter Kanal und die Einsicht, im Herbst erneut den Jazzkanal zu öffnen. Weniger gut lief es für die SPD und ihren Kulturdialog. Was als Wahlkampfveranstaltung geplant war, geriet schnell zu einer kontroversen Diskussion, in der Wormser Kulturtreibende vor allem die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der Fördergelder kritisierten. Anders gesagt, die großen Veranstaltungen ziehen zu viele Gelder ab, so dass für die kleinen nicht mehr viel übrig bleibt. Da nicht alle Themen erörtert werden konnten, soll dieser Dialog im Herbst eine Fortsetzung finden.

Foto: Andreas Stumpf

Foto: Andreas Stumpf

Recycling im wahrsten Sinne des Wortes betreibt der Wormser Künstler Holger Schenk. Bis zum 28. April war dessen Kunst im Foyer des Wormser Kulturzentrums zu sehen. Der Clou daran war, dass Schenk einzelne Fahrradteile dazu verwendete, um Kunstwerke daraus zu machen. Egal ob Gitarre, Parkbank oder Hirschgeweih. Es war schon eindrucksvoll zu sehen, was der Wormser aus dem beliebten Zweirad so machte. Seit 2009 beschäftigt sich der gelernte Kfz Mechaniker explizit mit dieser Forms des Recyclings. Nicht minder spannend, die Kunst des Franzosen Florian Pegaz Toquet. Als „Street Art Aktivist“ ist er in erster Linie der Pop Kultur verpflichtet – und das merkte man auch seinerKunst im positiven Sinne an. Als Ausstellungsort diente einmal mehr der Schauraum der Fabrik. Egal ob Schallplatten, Spraydosen oder Leinwand, Toquet verewigt seine Bilder gerne auf jedem Material, das er in die Finger bekommt.

Foto: Andreas Stumpf

The Döftels   Foto: Andreas Stumpf

Seit vielen Jahren fester Bestandteil des Wormser Partylebens ist das Honky Tonk Festival. Verteilt über 15 Lokalitäten in Worms, entpuppte sich das Kneipenfestival am 12. April einmal mehr als Publikumsmagnet. Dies führte dazu, dass so manches Lokal wegen Überfüllung dicht machen musste. Mit der Band The Döftels war auch die Wormser Musikszene vertreten. Die Band um Frontmann Jim Walker jr. zeigte dem begeisterten Publikum eindrucksvoll, wie man in Worms rockt. Und wassoll man sagen? The Döftels schafften es, trotz musikalischer Dauerschleife, die TE Bühne in ein pulsierendes Pulverfass zu verwandeln, Polonaise inklusive.

Andrew Lauer (Bass), Michelle Labonte (Saxofon) Foto: Andreas Stumpf

Andrew Lauer (Bass), Michelle Labonte (Saxofon)   Foto: Andreas Stumpf

Wein und Kunst gehören in Rheinhessen einfach zusammen. Diese Erkenntnis hatte der Herrnsheimer Winzer Arno Schembs schon vor längerer Zeit. In seinem Chateau Schembs präsentiert er immer wieder originelle Konzerte, die natürlich von seinem feinen Rebensaft umrahmt werden. Mit dem Thirsty Thursday hat er nun ein neues Angebot im Programm. Wer das Wochenende nicht abwarten kann, bekommt zukünftig die Gelegenheit, dieses bereits am Donnerstag im Wohlfühlambiente des Herrnsheimer Schlosses einzuleiten. Der Startschuss fiel am Gründonnerstag. Musikalisch untermalt wurde dieser erste „durstige Donnerstag“ von Michelle Labonte (Saxofon) und Andrew Lauer (Bass). Fortsetzungen sind geplant.