Bereits seit einigen Jahren lassen die Entwicklung und die damit verbundene Investitionsbereitschaft in der KW nach. Wie bereits bekannt, möchte ein Investorenteam um Stefan Schäfer nun gemeinsam mit Architekt Jörg Deibert den Eingang der KW (Wilhelm-Leuschner-Straße) an der Lutheranlage neu beleben und wieder attraktiv gestalten.
Der erste Schritt mit dem Rückbau der alten Stadtvilla am Lutherring ist bereits erfolgt. Der Spatenstich für den Neubau soll voraussichtlich im April erfolgen. „Wir wollen das gesamte Areal mit Augenmaß und in enger Abstimmung mit der Verwaltung ganzheitlich und ohne Zeitdruck entwickeln. Dafür bauen wir in einzelnen Abschnitten“, erläutert Architekt Jörg Deibert. Das direkt im Stadtkern liegende Areal der Wilhelm-Leuschner-Straße („KW“) sei eines der wenigen, das die Bombengriffe am Ende des Zweiten Weltkriegs fast schadlos überstanden hätte und darüber hinaus ein „städtebauliches Filetstück, das viele Möglichkeiten bietet und daher einen hohen Anspruch bei der Neugestaltung voraussetzt“, betont OB Kissel. Deshalb begrüßt er das Vorgehen der Investoren, die an dieser Stelle auf hochwertigen Wohnraum setzen. Das gesamte Projekt sei für die „KW“ ein Zugewinn, ist sich OB Kissel sicher. Zwar seien dort erfreulicherweise noch einige Jugendstil-Gebäude erhalten, doch kämen diese durch die „Hutkrempen“, den Laden-Vorbauten, nicht zur gebührenden Geltung. „Erstmals bietet sich uns die Chance, das Gesamtareal zu entwickeln“, freut sich Architekt Deibert. Die Schaffung attraktiven, hochwertigen, barrierefreie und modernen Wohnraums solle bei dem Projekt im Vordergrund stehen, erläuterte Stefan Schäfer. Das Gesamtkonzept sieht jedoch eine Mischnutzung vor, eine Kombination aus Gewerbe, Büro, Praxen und Wohnen – das Wohnen soll dabei den Schwerpunkt bilden. Pläne, denen Baudezernent Uwe Franz durchaus positiv gegenübersteht. „Ich sehe in der KW eine klassische Stadtstraßensituation mit einem Mix aus Handel und Wohnen. Diese Mischung ist der Grundstein für Urbanität“, betont er. Und auch Deibert und Schäfer sehen die „KW“ in einem Wandel hin zur „Wohnzone“. „Die Menschen suchen wieder verstärkt die Nähe zur Innenstadt. Insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel und dem damit verbundenen Bedürfnis nach einer Nahversorgung erkennen wir für diesen Standort mitten in der Innenstadt großes Entwicklungspotenzial“, verdeutlichte der Architekt.