Eine Pressemitteilung der KVG Worms:
Letzte Chance: Nur noch bis zum 30. Dezember haben Interessierte Gelegenheit, die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ im Museum der Stadt Worms im Andreasstift zu sehen. Mit dem Ende des Lutherjahres schließt auch die Sonderausstellung ihre Pforten. Aufgrund der Pandemie kamen während der gesamten Ausstellungsdauer nur 14.000 Besucher. Trotzdem fällt das Gesamtfazit im gesamtstädtischen Kontext positiv aus: Vor allem auch Dank der Landesausstellung konnte das Lutherprofil der Stadt im Jubiläumsjahr neu geschärft werden.
Die Besucher, die kamen, zeigten sich zum sehr großen Teil begeistert von der vielschichtigen Ausstellung mit sechzehn Themeninseln. Über 320 Gruppen wurden durch die Ausstellung geführt. „Wir sind sehr froh, dass das ungewöhnliche Konzept gegriffen hat. Dank toller Leihgeber aus dem In- und Ausland und der Gestaltung durch neo.studio Berlin konnten wir einen Beitrag zum Reformationsjubiläum leisten, der sich nochmal gegenüber all den bisherigen Ansätzen in der Lutherdekade abhob und den Faden der Gewissensfreiheit und des Protests bis in die Gegenwart sponn. Das kam sowohl bei Besuchern als auch in Fachkreisen sehr gut an“, resümiert Kurator Olaf Mückain, Wissenschaftlicher Leiter des Museums.
Verwaltungsleiterin Ulrike Breitwieser: „Leider kamen pandemiebedingt weniger Menschen, als wir es uns erhofft hatten: Jedes Ansteigen der Infektionszahlen führte direkt zu einem Rückgang der Besucherzahlen. Unsere museumspädagogischen Programme wurden nur wenig gebucht oder oft wieder storniert. Schulen haben aktuell anderes zu tun als Ausflüge zu organisieren und auch Jugend- und Konfirmandengruppen konnten nur bedingt nach Worms kommen. Beim sonstigen Rahmenprogramm hatten wir zum einen sehr gut besuchte Veranstaltungen und viele ausgebuchte Szenen- und Abendführungen – aber eben gerade jetzt im Dezember auch leider abgesagte Programmpunkte wegen zu wenig Besucherinteresse.“ Viele Schulen, Partner und Besucher würden sich vor dem Hintergrund der Pandemie auch nach einer Verlängerung der Ausstellung erkundigen, doch sei dies aufgrund der Leihfristen der Objekte und den weiteren Planungen 2022 nicht möglich, so Breitwieser.
Für die letzten Wochen der Ausstellung versuchen die Museumsverantwortlichen die Hemmschwellen für Interessierte so niedrig wie möglich zu halten: Es gilt im Museum für Besucher weiterhin nur die 2G-Regel (Zutritt für Genesene/Geimpfte OHNE weiteren Test), verbunden aber mit einer Maskenpflicht im gesamten Haus. Eine Vorausbuchung der Tickets über die Homepage ist zwar erwünscht, aber natürlich kann man jederzeit auch einfach spontan vorbeikommen und vor Ort ein Ticket an der Kasse lösen.
Oberbürgermeister Adolf Kessel: „Wir alle hätten uns für dieses lange vorbereitete Jubiläumsjahr natürlich Massen an Touristen gewünscht. Die pandemische Lage hat das leider verhindert und die Pläne von Stadt, Kirche und den anderen Institutionen mehrfach durcheinandergewirbelt. Trotzdem dürfen alle haupt- und ehrenamtlichen Akteure sehr stolz auf das Geleistete sein; gerade und ganz besonders aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen. Vor allem durch die digitalen und im TV übertragenen Veranstaltungen sowie durch die riesige Medienresonanz in ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland haben wir es geschafft, das Thema „Lutherstadt Worms“ neu zu platzieren. Neben dem Luther-Moment und den Festspielen war es vor allem die Landesausstellung, die über Monate hinweg für Gesprächsstoff gesorgt hat. Hieran gilt es nun anzuknüpfen und dieses wichtige touristische Profil nachhaltig zu schärfen.“
Olaf Mückain: „Die Arbeit, die in die Landesausstellung geflossen ist, hilft uns natürlich auch, das Thema ‚Luther in Worms‘ für die neue Dauerausstellung des Museums aufzuarbeiten. Einzelne Faksimiles, die für die Sonderschau erstellt wurden, sowie der eigens dafür gebaute Reisewagen Luthers werden im Museum in diesem Zusammenhang auch weiter zu sehen sein.“ „Nicht zu vergessen, dass ein großer Teil der eigens angefertigten Einbauten, Ausstellungswände und Objektvitrinen auch für weitere Ausstellungen nutzbar sein werden“, ergänzt Ulrike Breitwieser.
Die Landesausstellung
Im Mittelpunkt der Landesausstellung stehen zunächst der Auftritt Martin Luthers in Worms und dessen Bedeutung sowie der Mythos, der zeitnah mit dem historischen Ereignis entstand und bis heute eine ungeheure Dynamik entwickelt. In einem zweiten Teil fokussiert die Schau dann das Thema „Gewissensfreiheit und Protest“ selbst, und zwar sowohl mit als auch ohne Bezug zu Luthers Wirken in historischen Kontexten der letzten 500 Jahre.
Zahlreiche Veranstaltungen sowie ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot für verschiedene Altersgruppen begleiten die Sonderausstellung. Das Rahmenprogramm thematisiert dabei unter anderem auch die Herausforderungen der Gegenwart im Zusammenhang mit Gewissensfreiheit — auch um heutigen Entwicklungen gerecht zu werden.
Ausblick
Nach der Landesausstellung schließt das Museum für Rück- und Umbauarbeiten. Im Laufe des Frühjahrs wird dann die Dauerausstellung sukzessive wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die nächste Sonderausstellung zu „900 Jahre Wormser Konkordat“ mit dem Titel „Das Spiel um die Macht – Von Canossa nach Worms“ eröffnet am 24. September 2021.
Auf einen Blick: Öffnungszeiten bis Jahresende
„Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“
Städtisches Museum im Andreasstift
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie feiertags (außer 24. + 25.12.) 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen (außer 27.12.), letzter Ausstellungstag: 30. Dezember 2021
Es gilt die 2G-Regel sowie Maskenpflicht im Innenbereich (KEIN weiterer Test nötig)
Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro (ermäßigt 6 Euro), Kinder ab 12 Jahren 5 Euro, Familienkarte 19 Euro, Gruppenpreise auf Anfrage
Um Vorabbuchung der Tickets über die Homepage wird gebeten, es gibt aber auch vor Ort an der Kasse Eintrittskarten
Weitere Informationen: www.worms2021.de
Dank an die Partner der Landesausstellung
Die Landessausstellung wurde gefördert vom Land Rheinland-Pfalz, durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie durch die Stiftung „Gut für die Region“ der Sparkasse Worms-Alzey-Ried.