Eine Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen Worms:
Wer in Deutschland telefonisch oder per E-Mail Werbung erhalten möchte, muss dem vorab zustimmen. Diese gesetzliche Regelung gilt allerdings nicht für Werbepost. Dabei ist Briefkastenwerbung ein großes Umweltproblem: Einer Studie der Universität Gießen zufolge landen jedes Jahr knapp 2 Millionen Tonnen Papier- und Plastikwerbung in deutschen Briefkästen. Diese müssen nicht nur kommunal entsorgt werden, sondern vermüllen viele Eingangsbereiche, Straßen und Fußgängerzonen.
„Opt-in-Modell“ schont natürliche Ressourcen und den kommunalen Haushalt
Die Entscheidung zur Einführung eines sogenannten Opt-In-Verfahrens liegt letzt endlich nicht in der Hand der Städte, sondern muss auf Bundesebene getroffen werden. Das Bündnis: “Städte gegen Werbeflut” initiiert vom Umweltverein „Letzte Werbung“ setzt sich dafür ein, den Druck auf die Bundesregierung zugunsten einer entsprechenden Gesetzgebung zu erhöhen. Zukünftig soll nur in die Briefkästen Werbung eingeworfen werden, die mit einem „Werbung, Ja bitte“-Aufkleber versehen sind.
“Umfragen zufolge erhält fast jede*r Zweite in Deutschland Werbung, ohne dies zu wollen. Diese ungewollte Werbepost landet vom Briefkasten oft direkt in der Mülltonne und belastet so die Umwelt.“ so Carolin Cloos Vorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen Worms.
„Bisher müssen Verbraucher aktiv Nein zur Werbung sagen, um Werbemüll zu verhindern. Die Umkehr zu einem „Werbung Ja bitte“ auf dem Briefkasten, schont nicht nur natürliche Ressourcen sondern auch den kommunalen Haushalt.“
Europäische Nachbarn gehen mit gutem Beispiel voran
Die niederländische Hauptstadt Amsterdam zeigt wie die geforderte Gesetzesänderung die kommunalen Entsorgungsbetriebe entlasten kann. Dort wurde bereits 2018 das Opt-in-Verfahren für Werbepost eingeführt. Laut Stadtrat werden so pro Jahr 6.000 Tonnen Papier und rund 700 Fahrten der kommunalen Müllabfuhr eingespart. Auch in Frankreich sollen Städte dieses Modell bald freiwillig testen können.
Kommunen wie Leipzig und Stuttgart unterstützen das Bündnis “Städte gegen Werbeflut” in Deutschland bereits. Mit dem Antrag der Grünen im Umweltausschuss soll auch Worms zukünftig Mitglied werden.
„Eine Wandel des bestehenden Systems hilft die Verschwendung von Plastik und Papier einzudämmen und stärk gleichzeitig die Rechte von Verbraucher*innen. Wer weiterhin Werbepost erhalten möchte, bekommt diese auch. Doch wer keine Werbeflut im Briefkasten vorfinden will, ist mit einem Opt-in-Modell in Zukunft besser geschützt. “ so Silke Vollrath, Mitglied im Umweltausschuss für Bündnis 90/Die Grünen Worms.
Text und Fotos: Bündnis90/Die Grünen