Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Der Wohnmobiltourismus steht nach wie vor hoch im Kurs und das nicht erst seit der Corona-Pandemie! Reisemobilurlaub liegt im Trend und so profitierte auch die Stadt Worms vom bisherigen Stellplatz an der Rheinpromenade in den vergangenen Jahren. Was zunächst als Provisorium geplant war, wurde zur durchaus gut frequentierten Dauerlösung für 25 Jahre: Durchschnittlich mehr als 6.000 Übernachtungen jährlich zählte die Tourist Info in den Jahren 2010 – 2024 (ausgenommen die Corona-Jahre 2020 – 2022).
Trotz der Nähe zur Rheinpromenade, kurze Wege zur Innenstadt und den Sehenswürdigkeiten lagen auch die Nachteile des Standortes auf der Hand. Wohnmobilisten bemängelten zu Recht die einfache Ausstattung ohne direkte Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, den unbefestigten Untergrund sowie fehlendes WLan. Gleichzeitig gelten Wohnmobilfahrer als wichtige Zielgruppe, die zur touristischen Wertschöpfung einer Destination in nicht unerheblichen Maßen beitragen. Denn sie geben ihr Urlaubsbudget nicht nur in der Gastronomie, sondern auch im (Lebensmittel-)Einzelhandel und weiteren Branchen aus. So ließen Touristikcamper auf Stell- und Campingplätzen rund 47,00 € pro Kopf und Tag (Quelle: RPT, 2022). Sich dieser Faktoren bewusst, machten sich die Verantwortlichen der Tourist Information bereits vor Jahren auf die Suche nach einem geeigneten innenstadtnahen Gelände für einen Wohnmobilstellplatz. Der Durchbruch gelang im vergangenen Jahr, als die Touristiker auf ein stadteigenes Grundstück am Mondscheinweg aufmerksam wurden.
Perspektiven an neuem Standort
Mit dem gefundenen Wunschgrundstück begannen die Vorarbeiten. Dazu gehörte auch der Austausch mit der Abteilungsleitung Grünflächen & Gewässer, Dieter Rauh, der sich bereits intensiv um die Entwicklung des Gebietes für Kleingartenanlagen kümmerte. „Eine erste Standortanalyse der Tourist Information, in die Faktoren wie Entfernung und Erreichbarkeit der touristischen Highlights, Anbindung an Radwege, Lebensmittelversorgung und Gastronomie und diverse andere Gesichtspunkte einflossen, brachte die Erkenntnis, dass der Standort am Mondscheinweg hervorragend als Wohnmobilstellplatz geeignet sein könnte. Die bisherige Freifläche ist prädestiniert für einen neuen modernen und größeren Stellplatz als bisher,“ so Bernd Leitner, Abteilungsleitung Tourist Information. Eine weitergehende Untersuchung des Camping Industrieverband Deutschland CVID kam zum gleichen Ergebnis.
Investoren gesucht
Da schnell klar wurde, dass die Stadt selbst nicht als Investor für das Projekt auftreten kann, initiierte der Bereich Gesellschaft und Wirtschaft, in dessen Zuständigkeit die Verwaltung städtischer Flächen liegt, ein Interessenbekundungsverfahren, um einen Investor und anschließenden Betreiber für einen neuen Stellplatz zu finden.
Nach intensivem Austausch mit diversen Interessenten, an denen unter anderem auch der Vorstand der „Wohnmobilfreunde Rheinhessen“ teilnahmen, kristallisierten sich zwei Unternehmer aus Worms und aus NRW heraus, die als Projektpartner in Frage kamen.
Beide präsentierten ihre Konzepte zunächst in einer Arbeitsgruppe. Den Weg frei machte dann der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 6. März 2024, indem auch beide Planungsvorschläge präsentiert wurden. Die Entscheidung fiel dann zu Gunsten Frank Schmidts, Geschäftsführer der TST GmbH und selbst begeisterter Wohnmobilist. „Mit dem neuen Stellplatz gewinnen Stadt und Region wichtige Impulse für die Tourismuswirtschaft“, kommentiert Investor Frank Schmidt das Engagement, das bis zur Entwicklung eines anspruchsvollen Standortkonzeptes reicht. So wird das Grundstück zu einem Fünf-Sterne-Plus-Stellplatz ausgebaut, der dazu einlädt, länger als zwei bis drei Tage auf dem Platz zu verweilen, um so noch mehr Wertschöpfung für die Region zu gewinnen.
Infrastrukturmaßnahmen notwendig
Um weitergehende Planungen zu ermöglichen wurden zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den Abteilungen Stadtplanung, Verkehrsinfrastruktur & Mobilität, Grünflächen & Gewässer und Wfg geführt. Immerhin musste eine Lösung für die nicht vorhandene Infrastruktur des Mondscheinwegs gefunden werden.
„Weder Kanal noch Strom ist dort vorhanden und auch die Wasserversorgung ist unzureichend“, erläutert Leitner. Weitere Gespräche mit den Kollegen des Entsorgungs- und Baubetrieb (AöR) sowie des EWR brachten die infrastrukturelle Planung voran. „Im Zuge
der Neuverlegung von Wasser- und Stromleitungen ergab sich die Möglichkeit, die Vorabverlegung eines Druckkanals zu realisieren, an den der zukünftige Platz angeschlossen werden kann. Diese Arbeiten laufen derzeit auf Hochtouren,“ so Leitner weiter.
Teil des Tourismuskonzepts
Bernd Leitner initiierte das Projekt am Mondscheinweg und begleitete es von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Dezernentin Petra Graen. „Wir sind natürlich hocherfreut über die Tatsache, dass ein ganz wesentliches Element unseres Tourismuskonzeptes damit umgesetzt werden kann“, erklären Petra Graen und Bernd Leitner. Es sei für beide zu einer Herzensangelegenheit geworden. „Ich danke daher auch allen am Prozess beteiligten Mitarbeitern der Verwaltung für die engagagierte und zielführende Unterstützung“, unterstreicht Petra Graen. „Und wir freuen uns selbstverständlich sehr, dass Worms in punkto Stellplatzqualität nun einen Riesenschritt nach vorne macht, dank Herrn Schmidts außerordentlichem Engagement in dieser Hinsicht“, so Graen weiter.
Die Zukunft des Stellplatzes in der Kastanienallee ist hiermit besiegelt: Nach Eröffnung des neuen Platzes am Mondscheinweg wird dieser geschlossen.