Erheblicher Schaden an der Dreifaltigkeitskirche durch Vandalismus

Foto: Dennis Dirigo

Es ist ein Akt sinnloser Zerstörungswut, als ein junger Mann vor der Eingangstür der Dreifaltigkeitskirche Anlauf nimmt und mit der reinen Lust an der Zerstörung die 300 Jahre alte Tür eintritt. Seitdem schützt ein behelfsmäßig angebrachtes Holzbrett die Tür. Pfarrer Volker Fey ho?t, dass sich dieser Zustand bald wieder ändert. Dass das passiert, dafür ist allerdings einiges an Geld notwendig…

Das Portal hatte sogar den Feuersturm des Zweiten Weltkriegs überlebt, dem am 21. Februar 1945 neunzig Prozent der Innenstadt zum Opfer gefallen waren. Generationen der Wormser Bürgerschaft haben dieses Tor seit 1725 erhalten. Doch dann kam der 5. Juli 2024. Während die Polizei, die unlängst einen Zeugenaufruf startete, daran glaubt, dass die Tat mit dem Public Viewing auf dem Marktplatz im Zusammen- hang steht, hat der evangelische Pfarrer allerdings seine Zweifel, wie er im Gespräch mit WO! verrät. Seine Zweifel begründen sich aufgrund der Sichtung eines privaten Überwachungsvideos, das er auch bei unserem Besuch in der Kirche zeigt. Zu sehen ist eine Gruppe mehrerer junger Männer, die eine längere Zeit vor dem Eingangsbereich der größten Wormser Reformationskirche herumlungert. Man unterhält sich, als sich aus der Gruppe plötzlich einer löst, Anlauf nimmt und mit voller Kraft gegen die Tür tritt. Er erhält offenbar bestärkende Reaktionen, woraufhin er erneut Anlauf nimmt und mit dem rechten Fuß die Tür endgültig eintritt. Danach verlassen sie den Platz.

Die Tat geschah um 20:45 Uhr an einem Freitagabend. Sie muss von zahllosen Passanten beobachtet worden sein, dennoch gibt es bisher kaum verwertbare Hin- weise. Das Video ist leider aufgrund seines privaten Charakters nicht gerichtsverwertbar. Nun stellt sich die Frage, wie der Schaden behoben werden kann. Das Segment des Portals, eine historische massive Holzplatte, kommt zur Reparatur in die Werkstatt. Über den akuten Schaden hinaus – den zu beheben lt. Kostenvoranschlag rund 2.000 Euro kosten wird – bedarf das Portal aber schon länger wieder einer Restaurierung. Die letzte war im Jahr 2014. Die Komplettsanierung beider Türen, so schätzt Fey, dürfte im mittleren fünfstelligen Bereich liegen. Geld, das die Gemeinde nicht einfach so auf- bringen kann. Nun hofft Fey auf viele Unterstützer. Erste Rückmeldungen gibt es bereits. So haben unter anderem die Marktwinzer, die Rotarier, der Altertumsverein und die Stadtführerinnen ihre Hilfe angeboten. Die Tür ist im Übrigen nicht der einzige Schaden, mit dem sich Fey rumärgern muss. So wurde kurz nach dieser Gewaltaktion auch mal wieder ein Fenster durch einen Ball beschädigt. Da es sich um Spezialanfertigungen handelt, ist auch dieser Schaden leider mit vielen Kosten verbunden. Selbst wenn die Täter ermittelt werden, ist allerdings davon auszugehen, dass die Schadensregulierung bei der Gemeinde verbleiben wird

Freundlich zugedachte Spenden können an die folgende Bankverbindung überwiesen werden:

Evangelische Regionalverwaltung Rheinhessen, Alzey, bei der Evangelischen Bank e.G.

IBAN: DE48 5206 0410 0004 1001 07 –

Zugunsten Mandanten-Nr. 900036538 – AObj. 811006 – Verwendungszweck: Portalsanierung Dreifaltigkeitskirche

Wer eine steuerlich wirksame Spendenbescheinigung wünscht, kann dies unter Angabe der Anschrift auf der Überweisung vermerken.

Zerstörte Tür Foto: privat

Text: Dennis Dirigo