Auf Vermittlung des Wormser Oberbürgermeisters Adolf Kessel zeigt die Deutsch-Koreanische Gesellschaft am Dienstag, den 22. Oktober, um 20 Uhr in der Kinowelt Worms den Dokumentarfilm „Beyond Utopia“. Der Eintritt ist frei.

„Beyond Utopia“ ist eine Dokumentation über nordkoreanische Überläufer, die ihr Leben riskierten, um dem Land zu entkommen, das sie für ein Paradies hielten. Der Film gliedert sich in drei Teile: Zunächst äußert Lee, Hyun-seo, die vor etwa 20 Jahren aus Nordkorea floh und mittlerweile als Schriftstellerin arbeitet, ihre Kritik an der bedrückenden Realität der nordkoreanischen Gesellschaft. Im zweiten Teil wird die herzzerreißende Geschichte von Lee, So-yeon erzählt, einer nordkoreanischen Mutter, die verzweifelt versucht, ihren Sohn in ein freies Land zu bringen. Den Abschluss bildet die atemberaubende Erzählung einer fünfköpfigen Familie, zu der auch kleine Kinder und eine Großmutter gehören, die alles aufs Spiel setzen, um über die Grenze zu fliehen.

Nordkorea zählt zu den gefährlichsten Ländern der Welt. Dennoch leben viele Nordkoreaner in der Überzeugung, ihr Land sei eine wahre Utopie. Abgeschnitten von jeglichen „Verbindungen“ zur Außenwelt können sie nicht hinterfragen oder gar rebellieren, warum sie unter solch bedrückenden Bedingungen leben müssen. Ihre Gefühle und ihr Verhalten werden durch gezielte Desinformation über die Außenwelt geprägt.

Die Protagonisten des Films waren vom Rest der Welt isoliert, doch als sie Nordkorea verlassen, entdecken sie eine völlig neue Realität. Sie müssen erkennen, dass ihr Heimatland, das sie ihr ganzes Leben lang für eine „Utopie“ hielten, eines der ärmsten Länder der Welt ist, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten und von einem einzigen Diktator regiert werden. Besonders eindrücklich und herzreißend ist die Geschichte von Lee So-yeon, die ihren Sohn in Nordkorea zurücklassen musste – ein Symbol für den Schmerz eines geteilten Landes.

Der Film wurde mit Begeisterung aufgenommen, gewann den Publikumspreis beim 39. Sundance Film Festival 2023 und wurde für den 96. Academy Award in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ nominiert. Die Emotionen – Wut, Sorge und Traurigkeit – durchziehen das Werk und könnten dazu beitragen, dass mehr Menschen für die Realität in Nordkorea sensibilisiert werden. Bis heute führt Lee So-yeon einen aussichtslosen Kampf gegen die nordkoreanischen Machthaber, um ihrem Sohn zur Flucht zu verhelfen und die Menschenrechtsverletzungen im Land ans Licht zu bringen. Die Geschichte des Films ist noch längst nicht zu Ende.

 

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