Weihnachten, ein Fest, das eigentlich nur ganze drei Tage von statten geht und trotzdem unser Leben schon lange vorher bestimmt. (Jaja, es gibt noch die Adventssonntage und im Januar die Heiligen drei Könige.). Was ist mit Ihnen? Sind Sie ein richtiger Weihnachtsenthusiast oder ein Weihnachtsmuffel? Christmas or Grinch?

Weihnachten steht vor der Tür, so heißt es ja oft. Aber wirklich überraschend kommt der Termin nicht wirklich. Kennen Sie die sieben Phasen der weihnachtlichen Festlichkeiten?

Kommen wir zur Phase 1, wir haben Ende August, mit Glück auch schon September. Draußen ist es warm, ihre Leber erholt sich gerade vom Backfischfest, als Sie in einem Supermarkt plötzlich die ersten Schokonikoläuse und Lebkuchen entdecken. Während der Weihnachtsmann noch im Regal stehenbleibt, ist der Lebkuchen in die Tüte gewandert. Natürlich nur, um zu Hause zu beweisen, dass es schon welchen gibt.

Die zweite Phase beginnt Mitte Oktober. Ihre Verwandtschaft ruft an und natürlich muss jetzt schon geplant werden, bei welcher Familie der Heilige Abend verbracht wird und welche Familienstämme an den Weihnachtsfeiertagen besucht werden müssen. Auf den Einwand: „Das weiß ich doch jetzt noch nicht!“ folgt meist nur Entsetzen und ein lautes: „Wir müssen aber planen!“.

Die dritte Phase ereignet sich meist Ende Oktober zur Halloweenzeit und wird oftmals durch einen DJ auf einer Party oder einen betrunkenen Radiomoderator ausgelöst. Da Sie sich gruseln sollen, kommt einer von beiden auf die Idee, als Erstes „Last Christmas“ laufen zu lassen. Der Gruseleffekt tritt nach den ersten Takten automatisch ein.

Phase 4: Es ist Mitte November und langsam wird es so richtig kalt. Da kommt der Glühweinmarkt ähhh… Weihnachtsmarkt genau richtig. Sich im Namen der Weihnacht ordentlich den Zweig verbiegen. Das kommt gut. Wenn Sie sich allerdings wagen, laut zu fragen, was heißgemachter Rotwein, Bratwurst und Co. mit Jesus, Maria und Josef zu tun haben soll, so wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwer neben Ihnen sehr laut „TRADITIOOON!“ in Ihr Ohr brüllen.

Kommen wir in die fünfte Phase. Der Dezember ist schon deutlich vorangeschritten, in den Fenstern der Stadt hängen mal mehr oder minder geschmackvolle LED Lichterketten und überall läuft Werbung zum großen Weihnachtsfest. Jetzt kommt der Zeitpunkt, an dem Männer ihren Frauen versprechen müssen, alle 26 Wiederholungen von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu schauen und im Radio nur noch Mariah Carey, Wham! und das neue Weihnachtsalbum irgendeines Altstars zu hören.

Phase 6: Es ist der 24. Dezember. Da Sie geschickt waren, haben Sie bereits alle Geschenke im Vorfeld besorgt. Natürlich haben Sie aber nicht damit gerechnet, dass Sie das Geschenk für Onkel Klaus vergessen haben. Sie flitzen nochmal los und besorgen Socken, wie jedes Jahr. Das Weihnachts-
essen läuft und Sie denken, was soll denn noch schief gehen? Richtig, irgendwer fängt an, über Politik zu schimpfen, die Ampel und überhaupt war Weihnachten früher ja viel besinnlicher. Sie schauen verzweifelt in Ihr Weinglas, hoffen auf die Bescherung und stellen fest, dass Ihr Weihnachtsgeschenk, bei dem Sie endlich mal kreativ sein wollten, nur so semi gut ankommt. In Ihrem Kopf macht sich der Gedanke breit, dass Sie nur noch zwei Tage und 150 Kilometer Hin- und Herfahrens überstehen müssen.

Die letzte Phase bricht an. Es ist der 27. Dezember, die Familie spricht noch miteinander und vom erhaltenen Weihnachtsgeld machen Sie sich Gedanken, welche Raketen und welchen Schnaps Sie ergattern wollen. Getreu dem Motto: Nächstes Jahr wird alles besser, lassen Sie dann die Korken knallen. Weihnachten erfolgreich überlebt.

Bis nächstes Jahr!

Jim Walker jr.