Ein Rückblick auf „Das Wormser Weihnachten: Ein König und die Weihnachtsverschwörung von Worms“
Bereits im vergangenen Jahr sorgte „Das Wormser Weihnachten“ für ein begeistertes Publikum in einem proppenvollen Theater. Das war in diesem Jahr nicht anders, bis auf das Thema – und das entführte das Publikum in das mittelalterliche Worms.
Genaugenommen in das Jahr 1074. Dort gewährten die Wormser König Heinrich IV. Schutz vor den gegnerischen Sachsen. Als Lohn dafür gab es eine Urkunde, die 2024 ihr 950. Jubiläum feierte. Ausgehend von diesem bedeutsamen Ereignis erkundete die Inszenierung in den folgenden 90 Minuten das Leben des Königs von der Kindheit bis zu diesem historischen Moment. Die Handlung diente aber eher als roter Faden, um gemeinsam ein stilvolles vorweihnachtliches Spektakel mit Schauspiel, Musik und Tanz auf die Theaterbühne zu bringen.
Gemeinsam heißt, Musiker der Lucie-Kölsch-Musikschule, Sänger des Kreis-Chorverbands sowie Solisten und Tänzer der Ballettschule Mademoiselle in Osthofen. Schulgründerin Eugenie Platt war es auch, die dieses Format im vergangenen Jahr initiierte und die auch in diesem Jahr die Gesamtleitung innehatte. Insgesamt 180 ehren- amtlich Beteiligte vor und hinter der Kulisse stemmten die eindrucksvolle Aufführung, die mit Stolz auf die ruhmreiche Vergangenheit und gleichermaßen auf die kreativen Talente unserer Region schaute. Insbesondere die Balletteinlagen der Tanzschülerinnen und -schüler begeisterten durch die eindrückliche Körpersprache des Ensembles.
Musikalische Vielseitigkeit bewiesen die Musiker der Musikschule, bestehend aus einem Pianisten, einem 12-köpfigen Streicherensemble und einem Gastsolisten, Tarek Batz. Lediglich die Musikauswahl konnte im Kontext mit der Ge- schichte etwas irritieren, wenn beispielsweise auf „The litte Drummerboy“ John Williams‘ Darth Vader Marsch „The Imperial March“ er- klang. Oder auf das Volkslied „Scarborough Fair“, gesungen vom Chor, eine Solo Pianoversion von Hans Zimmers hypnotischen Thema aus dem Science-Fiction-Film „Interstellar“ folgte, die – alleinstehend betrachtet – wiederum zu gefallen wusste.
FAZIT: Ein bunter Abend, der die Lust am Kreativen feierte und das Publikum mit einem sinnesfreudigen vorweihnachtlichen Spektakel belohnte. Und ganz nebenbei gab es noch eine spannende Wormser Geschichtsstunde.
Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf