Nachlassübergabe an das Stadtarchiv

Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Der pensionierte Landauer Kunsterzieher Jochen Kießling hat bei intensiven Recherchen zur Geschichte des „Verbandes der Kunsterzieher“ in Rheinland-Pfalz nach 1945 (heute „BDK Fachverband für Kunstpädagogik“) den interessanten Nachlass des am Gauß-Gymnasium tätigen Wormser Studienrats und Kunsterziehers Wilhelm Baier (1902-1983, im Dienst 1946 – 1967) entdeckt, den der jetzt dem Wormser Stadtarchiv übergeben hat. Die Unterlagen belegen Baiers rastlose und bestens vernetzte Tätigkeit im Rahmen einer qualitativ bemerkenswerten Kunstpflege und eines beachtlichen Ausstellungswesens in Worms zwischen 1953 und 1967. Die inzwischen erschlossenen Ordner beinhalten Baiers bemerkenswerte Korrespondenz mit namhaften Künstlern der Nachkriegsjahre, darunter Persönlichkeiten wie Otto Dix, Emy Roeder, Daniel Wohlgemuth und Gerhard Marcks und verdeutlichen den hohen Stand der Kunstpflege in der Nachkriegszeit.

Jochen Kießling hat über seine Recherchen zur Generation derer, die in Rheinland-Pfalz nach der NS-Zeit ein freies Kunstleben neu begründet haben, ein Buch geschrieben, das er vorstellen und damit dem Material einen Rahmen geben wird (Jochen Kießling: „9 1/2 Uhr in Bad Kreuznach. Die Gründungsgeneration des BDK Rheinland-Pfalz. Eine Recherche in Zeiten der Krisen“, Hamburg 2025).

Eine Veranstaltung mit Vorstellung des Neuzugangs, der Recherchen von J. Kießling und einem Umtrunk findet statt am 27. November, 18 Uhr im Stadtarchiv Worms (Raschi-Haus). Der Eintritt ist frei.

Wilhelm Baier und seine Frau (Ausschnitt, um 1970)

© privat / Stadtarchiv Worms