Bei dringend notwendigen Baumfällarbeiten im Wormser „Wäldchen“ kam es bereits im Dezember zu einem ungeheuerlichen Vorfall: Ein Mann, der sich selbst als „Hardcore-Naturschützer“ bezeichnete, bedrohte und nötigte Mitarbeiter der von der Stadt für die Fällungen beauftragten Firma über mehrere Tage hinweg und ist vermutlich auch für die Beschädigung von deren Firmenfahrzeugen verantwortlich.

Da die dort gefällten Bäume aufgrund ihrer Erkrankungen eine Gefährdung der Verkehrssicherheit darstellten, war die Verwaltung froh, eine Firma gefunden zu haben, die die Arbeiten zeitnah und fachlich kompetent ausführen konnte. Der Stadtpark ist generell stark frequentiert und gerade aufgrund ihrer Nähe zum Spielplatz stellten die betroffenen Bäume ein besonderes Risiko dar. Der Grund der Fällungen wurde mehrfach erläutert; auch die Presse hatte ausführlich darüber berichtet. Die städtischen Mitarbeiter und auch die Firma vor Ort beantworteten die Anfragen besorgter Bürger in Bezug auf die Baumfällungen sachlich und stießen bei einem Großteil der Menschen auf Verständnis. Dass so große Bäume eine Gefahr darstellten, wenn sie krank oder gar abgestorben seien, leuchtete den meisten Bürgern ein. Natürlich hat die Verwaltung Verständnis dafür, wenn sich Bürger nach dem Grund der Fällungen erkundigen. Solche aggressiven Ausfälle gegen Mitarbeiter oder Eigentum sind jedoch auf keinen Fall hinnehmbar. Die Firmeninhaberin, die selbst zum Opfer wurde, beschreibt den Vorfall wie folgt: Der Mann habe sie tätlich angegangen, geschubst, am Kragen gepackt und ihr gedroht: „Ich schlage dir ins Gesicht, Mädchen!“ Bereits einen Tag vor diesem Angriff, am 19.12., sei derselbe Mann bei der Fällung der abgestorbenen Blutbuche auf dem Spielplatz im „Wäldchen“ gegen 17 Uhr aufgetaucht und habe die Mitarbeiter beleidigt und beschimpft. Diese reagierten jedoch besonnen und konnten den Mann besänftigen, der den Schauplatz wieder verließ. Am Folgetag, dem 20.12., tauchte der Täter jedoch bei einer weiteren Fällung gegen 9 Uhr wieder auf, beschimpfte erneut die Mitarbeiter und versuchte, die Arbeiten zu stoppen. Diesmal ließ sich der Mann nicht beruhigen und wurde handgreiflich. Gegenüber den Firmenmitarbeitern bezeichnete er sich als „Hardcore-Naturschützer“. Erst, als die Firmeninhaberin die Polizei verständigte, verließ der Täter die Fällstelle. Dabei drohte er der Firmeninhaberin nochmals, kündigte an, sie zu Hause „zu besuchen“, ihre Fahrzeuge zu zerstören und am Auto Bremsleitungen durchzuschneiden. Auch in Worms solle sie sich nicht mehr alleine blicken lassen, sonst würde er ihr mit Freunden auflauern, so sein Wortlaut. Und tatsächlich: Am Donnerstag, den 16.01.2020, als die Firma abschließende Aufräumarbeiten im Stadtpark durchführte, wurden abends nach Feierabend der Bagger und das Firmen-KFZ auf dem Parkplatz bei der Gaststätte am Tierheim beschädigt. Die Firma geht von einem Zusammenhang mit den vorherigen Ereignissen aus und hat bei der Polizei Strafanzeige erstattet. Der „rabiate Naturschützer“ konnte kurz danach ermittelt werden. Gegen einen 45-jährigen Wormser wurde ein Strafverfahren eingeleitet, in welchem ebenso ein Zusammenhang zu den Sachbeschädigungen geprüft wird.