Eine Pressemitteilung der Nibelungen Festspiele:
Foto: Dennis Dirigo
Am 28. Juli gehen die Nibelungen-Festspiele 2024 zu Ende. Auch bei seiner dritten Inszenierung in Worms konnte Regisseur Roger Vontobel wieder sowohl die Kritiker als auch die Besucher für sich gewinnen. Er präsentierte das gesellschaftspolitisch sehr aktuelle Stück von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel auf einer von Schlamm und Blut bedeckten Bühne.
In seiner klaren, stringenten Interpretation füllte Roger Vontobel die Person des „Diplomaten“ Dietrich von Bern mit Leben. Das hervorragende Ensemble vermittelte die Themen um Krieg und Frieden, unglückliche Familienkonstruktionen und das Scheitern daran als großartiges Theatererlebnis mit fesselnder Handlung vor dem Wormser Kaiserdom.
Die politische Brisanz und die aufsehenerregende Inszenierung, die wieder den Dom als Projektionsfläche einbezog, führte dazu, dass „DER DIPLOMAT“ vom Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Mit insgesamt mehr als 20.000 Besuchern und einer Auslastung von 87 Prozent sind auch die Festspiele 2024 wieder ein hervorragender Erfolg. Trotz der großen Herausforderungen durch das Wetter konnten alle Vorstellungen stattfinden und wurden bis zum Ende gespielt.
Nico Hofmann, Intendant der Nibelungen-Festspiele und Thomas Laue, Künstlerischer Leiter: „Die diesjährige Produktion ist vor allem eine großartige Ensembleleistung mit durchweg hervorragenden Schauspielerinnen und Schauspielern! Dass Roger Vontobel sich erneut als Regisseur hat gewinnen lassen ist ein Glück für die Festspiele. Mich freut besonders, dass seine Inszenierung und das Stück von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel vom Publikum nicht nur begeistert aufgenommen, sondern vor allem auch inhaltlich diskutiert und als hochpolitisch wahrgenommen wurden. Das zeigt erneut, dass ein breitenwirksames Festival und inhaltlich relevantes Theater kein Widerspruch sein müssen.“
Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nibelungen-Festspiele: „Gerade in diesem Jahr mit den sehr aktuellen Themen im Stück haben die Nibelungen-Festspiele gezeigt, wie relevant und wichtig Theater und Kultur als Grundlage für eine offene Gesprächskultur, als Debattierforum und damit auch für die Demokratiebildung sind. Der Besuch in unserem stimmungsvollen Festspiel-Foyer im Heylshofpark rundet das Gesamterlebnis eindrücklich ab. Einen großen Dank dafür an Intendant Nico Hofmann, den Künstlerischen Leiter Thomas Laue, den Geschäftsführer Sascha Kaiser und die Künstlerischen und Technischen Betriebsdirektorin Petra Simon mit ihren Teams. Danke an Sie alle!“
Geschäftsführer Sascha Kaiser, der das Unternehmen im Herbst verlässt: „Es freut mich natürlich besonders, dass auch diese Nibelungen-Festspiele wieder ein voller Erfolg waren. Das ist zum Abschluss meiner Zeit hier ein gutes Gefühl. Denn wir verdanken dies den unglaublich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Veranstaltung sowie dem Team auf und hinter der Bühne. Ihnen allen gilt mein Dank dafür, dass sie mit soviel Herzblut wieder besondere Momente für unsere Gäste geschaffen und diese begeistert haben. Darüber hinaus gilt ein außerordentlicher Dank den vielen Partner, Förderer und Sponsoren, die uns zusammen mit der Stadt Worms und dem Land Rheinland-Pfalz finanziell tragen, unterstützen und gemeinschaftlich jedes Jahr aufs Neue diese das ganz besondere Veranstaltung vor dem Kaiserdom ermöglichen.“
Oberbürgermeister Adolf Kessel ergänzt: „Ich danke Sascha Kaiser sehr für sein großes persönliches Engagement in den letzten 18 Jahren. Ohne ihn wären die Festspiele heute nicht dort, wo sie jetzt stehen. Für seine berufliche und private Zukunft wünsche ich ihm alles Gute!“
Technisch und organisatorisch lief es reibungslos.
Auch aus technischer und organisatorischer Sicht ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin: „Wir haben mittlerweile eine verlässliche Struktur mit einem großartigen Team, welches auch produktionsbedingte Herausforderungen meistert und jedes Jahr aufs Neue ein spektakuläres Bühnenbild zaubert. Dank ihnen hatten wir einen wunderbaren Festspielsommer.“
Neben den Inszenierungen gehörte natürlich auch in diesem Jahr wieder der Heylshofpark mit seiner stimmungsvollen Illumination, den gastronomischen Angeboten, der wechselnden Live-Musik sowie der Weinlounge zu den Highlights des Festivalsommers. Allabendlich rundeten dort Festspielbesucher ihren Abend ab oder genossen Flaniergäste das besondere Ambiente.
Kulturprogramm der Festspiele mit tollen Highlights
Neben der Hauptinszenierung boten die Nibelungen-Festspiele auch dieses Jahr wieder viele Highlights im begleitenden Kulturprogramm:
Eines davon war ganz sicher der Auftritt von Devid Striesow und Stefan Weinzierl im Rahmen der Konzertlesung „Die Blechtrommel“ von Günter Grass. Auch Nina Petris Programm „Unheimlich!“ begeisterte die Zuschauer. Sophie von Kessel, Wiebke Puls und Dennenesch Zoudé lieferten in „FALSCHE GÖTTER“ von Albert Ostermaier in der Regie von Ludger Engels eine eindrückliche Aufführung. Außerdem wurde zum 100. Geburtstag der Stummfilmklassiker: „Die Nibelungen“ von Fritz Lang gezeigt. Stephan Graf von Bothmer begleitete den ersten Teil „Siegfried“ auf dem Flügel im Wormser Theater. Auch das Kultur-, Gesprächs-, und Debattierforum der Festspiele, die Theaterbegegnungen, waren ein weiteres Highlight. Die ehemalige deutsche Botschafterin Anka Feldhusen war eine der prominenten Gäste. Die Vorträge der Nibelungenliedgesellschaft sorgten für inhaltliche Reflektionen zum diesjährigen Festspielstück. Beim Kinder- und Familientag kamen die jüngsten Festspielbesucher voll auf ihre Kosten und hatten viel Spaß bei den zahlreichen Angeboten im Heylshofpark. Für Jugendliche hatte die Nibelungenhorde wieder Sommer-Theater-Workshops zum Thema „Be Your Voice – Be you“ im Angebot. Zu den weiteren herausragenden Veranstaltungen gehörten die Ausstellungen im Museum der Stadt Worms im Andreasstift sowie im Kunstverein Worms.
Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin, die auch das Kulturprogramm kuratiert: „Das facettenreiche Kulturprogramm hat auch in diesem Jahr wieder die Themen der Hauptinszenierung aufgegriffen, inhaltlich vertieft und Gesprächsplattformen zum Austausch geboten. Wir freuen uns, dass wir mit den Auftritten ehemaliger Ensemblemitglieder wie Dennenesch Zoudé, Wiebke Puls, Nina Petri und des Autors Albert Ostermaier alte Bekannte nach Worms zurückholen und weitere Highlights mit der Veranstaltung von Devid Striesow setzen konnten. Das Stummfilmkonzert mit Fritz Langs „Nibelungen“ war ein weiterer Publikumsliebling. Darüber hinaus haben wir mit Formaten für Kinder und Jugendlichen die Festspiele auch für diese Zielgruppen geöffnet. Durch langjährige Kooperationspartner wie den Kunstverein, die Wormser Museen, die Nibelungenliedgesellschaft und die Nibelungenhorde tragen wir die Festspielidee gemeinsam in die Stadtgesellschaft.“
Nibelungen-Festspiele Worms 2025 „See aus Asche – Das Lied der Nibelungen“
Das Stück für die Nibelungen-Festspiele 2025 schreibt mit Roland Schimmelpfennig der zurzeit meistgespielte deutschsprachige Dramatiker, dessen Stücke mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in über 40 Sprachen übersetzt und nachgespielt wurden. Für Worms schreibt er ein großes Epos.
„See aus Asche – Das Lied der Nibelungen“ erzählt die ganze Geschichte: Von Siegfried, der auszieht, die Welt zu erobern, dabei den Drachen tötet, Schatz und Tarnkappe erbeutet und schließlich am Burgunderhof landet. Von Hagen von Tronje, der den Drachentöter sofort als gefährlichen Konkurrenten identifiziert, nur um ihn dann geschickt als Spielfigur in seinen Machtspielen zu instrumentalisieren. Und von Kriemhild und Brunhild, den beiden ungleichen Frauen, deren Schicksal so eng miteinander und mit dem des vermeintlichen Helden Siegfried verknüpft ist. Es entsteht eine dichte, fast rauschhafte Reise durch das Lied der Nibelungen – eine Verbindung des alten Mythos mit der Kraft eines großen Fantasystoffes und der Gegenwärtigkeit unserer modernen Welt.
Inszeniert wird die Uraufführung vor dem Dom von Mina Salehpour, die als Regisseurin nicht nur am Wiener Burgtheater, dem Schauspiel Köln oder der Schaubühne in Berlin arbeitet, sondern regelmäßig auch in Norwegen an den Theatern in Trondheim und Oslo inszeniert.
Die Nibelungen-Festspiele finden im kommenden Jahr vom 11. bis 27. Juli statt. Der Ticketvorverkauf startet voraussichtlich im Herbst. Interessierte können sich hier in eine Mailingliste eintragen und werden dann entsprechend informiert.
Danke an die Partner der Nibelungen-Festspiele
Die Nibelungen-Festspiele wären nicht realisierbar ohne das Engagement der Masterpartner: Der EWR Aktiengesellschaft, sat Gruppe, Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Rheinhessen Sparkasse, LBS Landesbausparkasse Südwest, SV Sparkassen Versicherung, TST GmbH, Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und dem ZDF.
Als Premiumpartner engagieren sich beim Theaterfestival: Die Volksbank Alzey-Worms eG, LOTTO Rheinland-Pfalz GmbH, TST GmbH, die Kampagne „Rheinland-Pfalz. Gold“ des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Gaul Catering GmbH & Co.KG und Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH.
Zuletzt gilt der Dank natürlich auch den Hauptpartnern: Wormser Zeitung, Röhm GmbH, Löhr Automobile Worms und Erzeugergemeinschaft Winzersekt GmbH.