Autorin: Marina Müller

12. & 13. Juni 2015
Rheinwiese 12 Apostel bei Hamm:

Wo! Urteil: ??????

Am 12. und 13. Juni fand nunmehr in 45. Auflage, auf der idyllischen Rheinwiese 12 Apostel, das zweitägige Hammer Open Air statt. Die „Mainstage“ des Festivals als zentraler Treffpunkt war auch in diesem Jahr umrundet von zahlreichen Ständen, die für die nötige Verpflegung sorgten und allerlei kunsthandwerkliche Dinge anboten. Eingebettet in ein attraktives Rahmenprogramm und außergewöhnlichen Musikern, konnte man das bunte Treiben bei dem gewohnt einzigartigen Flair auf sich wirken lassen.

Die Besucherzahl von geschätzten 2000 lässt erkennen, dass auch in diesem Jahr die Organisation rund um das Open Air reibungslos funktionierte. Beide Zeltplätze wurden von Jung und Alt bis zum letzten Fleckchen Grün besiedelt. Das harmonische Miteinander von Veranstalter und Festivalbesuchern war stets erkennbar. Bei strahlendem Sonnenschein und malerischer Kulisse des Sandstrandes am Altrhein, konnte man sich ganz entspannt der eigenen kleinen Welt des Hammer Open Airs hingeben. Ein musikalisches Highlight am Freitag war zum einen die Band DE STAAT. Das ursprüngliche Ein-Mann-Projekt um den Sänger Torre Florim, ließ alleine schon durch seine Bühnenshow keinen Zweifel daran, dass man die Zuschauer zum Tanzen bringen wollte. Das Publikum wurde durchweg mit einbezogen und bekam eine vielseitige Mischung aus Einflüssen von Bands wie den Queens Of The Stone Age oder den Black Keys auf die Ohren. Anschließend heizten BIRTH OF JOY der Menge ein. Stilecht angetreten mit Melodien der Blues- und Psychedelic-Rockszene der späten 60er und frühen 70er, zogen die Niederländer die Zuhörer dank ihres charismatischen Sängers und Gitarristen Kevin Stunnenberg, begleitet von einer elektrisierenden Hammond-Orgel, in ihren Bann.
Wer nach einer durchtanzten Nacht noch genug Energie übrig hatte, konnte sich beim erstmalig veranstalteten Rodeoreiten austoben. Das traditionelle Kinder- und Kulturprogramm wurde vielfältig genutzt und lud zum längerfristigen Verweilen mit der ganzen Familie ein. Angeknüpft an die Highlights des Vorabends brachte die Band DIKANDA die Menschenmenge mit ihrem unverwechselbaren Sound, den man schlichtweg als eigenwilligen Weltmusik-Mix bezeichnen kann, zum Kochen. Egal, ob stimmungsgeladene Tanzmusik oder emotionsgeladene Balladen – DIKANDA überzeugte mit Hilfe eines breiten Spektrums an Musikstilen. Zum Abschluss betrat um Mitternacht die Band WEDGE die Bühne. Die drei Musiker aus Berlin vermittelten den Zuhörern das, was man durchgängig spüren konnte: Ehrliche Musik und ehrliche Stimmung. Krachende Gitarren, ein roher Sound und eingängige Songs rundeten das, auch in diesem Jahr von den Organisatoren phantastisch ausgewählte Musikprogramm, ab.
Besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle das soziale Engagement des Hammer Open Airs. Parallel zur freien Eintrittsgewährung für Immigranten, konnte man am Viva Con Aqua-Stand (eine Initiative, die sich für Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern engagiert) seinen Pfandbecher für diesen guten Zweck spenden. Die Verantwortlichen Jule Frölich und André Junkert freuten sich über das positive Feedback und konnten durch ihre Sammelaktion, als auch an ihrem Infostand, eine Spende von insgesamt 208,25 € für die „Wash-Projekte“ in Uganda sammeln. Außerdem lobten beide den Kontakt zum Veranstalter, der sehr offen, unkompliziert und entspannt war.

Fazit: Das gute Wetter, gepaart mit der wunderschönen Lage am Rhein sowie die dadurch entstandene traditionelle Open-Air-Atmosphäre, ließen die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden. Die positive Stimmung kam dadurch von ganz allein und auch die Musiker haben dazu beigetragen, dass man für zwei Tage den Alltagsstress getrost hinter sich lassen konnte.

Hinweis für die Folgeveranstaltung: Angst um seinen Führerschein brauchte man in diesem Jahr trotz massiver Polizeikontrollen nicht zu haben, sollte man sich durch etwaige Rauschmittel das Leben versüßt haben. Der angebotene Shuttle-Service fand großen Anklang und wird sehr wahrscheinlich auch im Folgejahr zur Verfügung gestellt werden.