Die Krise im Weinbau trifft Worms als drittgrößte weinbaubetreibende Gemeinde Deutschlands in besonderem Maße.
Eine Pressemitteilung der CDU Worms:

Weinberge in Rheinhessen. Foto: WO!
„Worms ist eine Weinstadt, und wir stehen fest an der Seite unserer Winzerinnen und Winzer.“ Die CDU Worms begrüßt den entschlossenen Schulterschluss der führenden Verbände der Weinwirtschaft sowie den konstruktiven Austausch mit Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, bei dem konkrete Maßnahmen zur Überwindung der Weinkrise vorgestellt wurden. Sie unterstützt die Forderungen nach schnellen und wirksamen Hilfen.
Im Stadtgebiet werden über 2.000 Hektar Rebflächen bewirtschaftet – ein erheblicher Anteil der insgesamt 27.000 Hektar in Rheinhessen. Damit ist Worms nach Landau und Neustadt an der Weinstraße die drittgrößte weinbautreibende Kommune in Deutschland.
Stellungnahme der Bürgermeisterin
„Die Risiken der aktuellen Krise betreffen Worms daher in besonderem Maße. Wenn unsere Betriebe die Anbauflächen nicht mehr bestellen können, hat das weitreichende wirtschaftliche Folgen und verändert auch unser Landschaftsbild nachhaltig. Besonders kritisch ist das Risiko von Drieschen: Brachliegende Rebflächen werden schnell zur Brutstätte für Krankheiten und Schädlinge und können benachbarte Weinberge gefährden“, erklärt Bürgermeisterin Stephanie Lohr.
„Viele Eigentümer sind zudem auf die Pachteinnahmen angewiesen, die einen festen Bestandteil ihrer Altersversorgung darstellen. In der Landwirtschaft hat dieser Generationenvertrag eine besondere Bedeutung. Werden Pachtverträge in großem Stil gekündigt und kein neuer Pächter gefunden, fehlen diese wichtigen Einnahmen – mit gravierenden Folgen für die Betroffenen.“
„Um zusätzlich herauszufinden, wie die Stadt in dieser schwierigen Situation konkret helfen kann, stehe ich im engen Austausch mit den Winzerinnen und Winzern sowie unserem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler und unserer Europaabgeordneten Christine Schneider.“
Notwendige Schritte zur Trendwende – CDU Worms steht hinter den Winzern
Die Bürgermeisterin teilt die Einschätzung der Verbände, dass der Weinbau nicht nur Kulturgut, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region ist. Doch die Branche steht – bundesweit wie auch in Worms – durch den deutlichen Konsumrückgang und massiv steigende Produktionskosten vor existenziellen Herausforderungen.
Umso wichtiger ist es, dass Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer die Bereitschaft erklärt hat, gemeinsam mit den Ländern und auf EU-Ebene zeitnah praxisnahe Lösungen voranzutreiben.
„Unsere Winzerinnen und Winzer brauchen jetzt konkrete Hilfe. Die Ergebnisse des Gipfels sind ein wichtiger erster Schritt, reichen aber nicht aus.“
Die aktuelle Lese verdeutlicht das Problem: Viele Betriebe lagern noch den letzten Jahrgang, die Kapazitäten sind erschöpft. Ohne feste Abnahmeverträge für das Lesegut stehen Winzerinnen und Winzer oft vor der Wahl, Trauben ungenutzt verfallen zu lassen oder Wein vernichten zu müssen – beides wirtschaftlich katastrophal.
Da von keiner kurzfristigen Krise auszugehen ist, fordert die CDU Worms ein umfassendes Programm zur gezielten Reduzierung der Anbauflächen. Kurzfristig ist eine vergütete Destillation notwendig, um Lagerbestände abzubauen. Mittelfristig braucht es abgestimmte Destillations- und Rodungsprogramme auf europäischer Ebene, wie sie in anderen Mitgliedstaaten bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Parallel dazu müssen neue Vermarktungsstrategien entwickelt, bürokratische Hürden abgebaut und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden – damit der Weinbau in Worms und Rheinhessen eine nachhaltige Zukunft hat.