,

Die Linke Worms: Wohnkostenlücke trifft vor allem Alleinerziehende und Familien

Eine Pressemitteilung von Die Linke Worms:

Immer mehr Wormser Grundsicherungsbeziehende bekommen ihre Miete nicht mehr vollständig vom Jobcenter übernommen. Nach aktuellen Zahlen, die auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke zurückgehen, musste im Jahr 2024 bereits mehr als jede fünfte Bedarfsgemeinschaft (21,3 Prozent) einen Teil ihrer Miete selbst tragen – ein Anstieg gegenüber 2023, als es noch 19,1 Prozent waren.

Insgesamt übernahm das Jobcenter in Worms im Jahr 2024 über 1,1 Millionen Euro an Mietkosten nicht. Das ist ein Anstieg um fast 25 Prozent gegenüber 2023 (885.000 Euro). Betroffen waren 762 Haushalte, die im Schnitt 120 Euro monatlich aus ihrem Regelsatz zahlen mussten. Die Wormser Linke warnt: „Wer Miete von der Grundsicherung zahlen muss, lebt faktisch unter dem Existenzminimum. Das Geld fehlt bei Lebensmitteln, Strom oder Kleidung.“

Besonders dramatisch ist die Lage für Familien und Alleinerziehende: Fast jede vierte Familie bekam nicht die volle Miete erstattet. Im Durchschnitt fehlten diesen Haushalten 142 Euro im Monat – zusammengerechnet rund 570.000 Euro im Jahr.

Cara Horsch, Direktkandidatin der Linken zur Landtagswahl, macht die Folgen für Betroffene deutlich: „Viele Familien müssen in zu kleine Wohnungen ziehen, wenn sie überhaupt eine finden. Kinder teilen sich Schlafräume, Wohnzimmer werden zu Schlafzimmern umfunktioniert. Diese beengten Wohnverhältnisse sind für Kinder eine zusätzliche Belastung und verschärfen soziale Ungleichheit.“

Horsch erklärt weiter: „Es ist ein Skandal, dass Alleinerziehende in Worms Hunderte Euro im Jahr vom Existenzminimum für ihre Miete abzwacken müssen, weil die Mietobergrenzen nicht der Realität entsprechen. Die Grundsicherung sieht keinen Eigenanteil für die Miete vor. Trotzdem zwingt das Jobcenter Betroffene dazu, beim Nötigsten kürzen.“

Isabell Lieffertz, Stadträtin der Wormser Linken, fordert politische Konsequenzen: Wir brauchen endlich realistische Mietobergrenzen bei ausreichender finanzieller Unterstützung der Kommunen, die deutliche Erhöhung sozial geförderter Wohnungen und eine Wohnungstauschbörse für diejenigen, die von einer zu kleinen oder zu großen Wohnung in eine passende ziehen wollen. Nur so verhindern wir, dass noch mehr Menschen in die Wohnungsnot getrieben werden.“

„Dass diese Missstände überhaupt ans Licht kommen, zeigt, wie wichtig Die Linke im Bundestag ist. Ohne unsere Anfragen würden solche Zahlen einfach verschwiegen“, so die Linken abschließend.