Kritik zum Konzert der„Worms All Stars“
14. Februar 2025 | Das Wormser Theater: Die BlueNite Initiative präsentierte am 14.02. ein Konzert (fast) aller Wormser Jazz- preisträger im Wormser Theater. Es war ein einmaliges und historisches Konzert, bei dem WO! natürlich vor Ort war.
Der Wormser Jazzpreis, der durch die BlueNite e.V. verliehen wird, ist seit 2003 ein fester Bestandteil der Kulturszene und zeichnete seither immer wie- der aufstrebende Nachwuchskünstler aus. Natürlich gab es bisher auch immer wieder Konzerte der Preisträger oder Auftritte bei Jazz & Joy, aber alle zusammen in einer Combo und an einem Abend?! Über ein Jahr Vorbereitung benötigte der Initiator und Vorsitzende des BlueNite Vereins, Volker Wengert, um dieses besondere Konzert auf die Beine zu stellen. Fast wirkte es in seiner Eröffnungsrede vor den rund 300 Zuschauern im Wormser Theatersaal, als seien ihm mehr als nur ein paar dutzend Steine vom Herzen gefallen.
Fast alle waren an diesem Abend mit von der Partie und jeder Musiker hatte eine eigene Komposition mit passender Geschichte dabei. Ein großartiges Ensemble also, bestehend aus: Anke Helfrich (Piano, Preisträgerin 2003), Steffen Weber (Saxophon, 2005), Christof Thewes (Posaune, 2007), Gary Fuhrmann (Saxophon, 2009), Stephanie Wagner (Flöte, 2011), Stefan Karl Schmid (Saxophon, 2013), Volker Engelbrecht (Piano, 2017), Fabian Schöne (Saxophon, 2019), Tobias Fronhöfer (Schlagzeug, 2021) und Marko Mebus (Trompete, 2023). Einzig der Bassist Arne Huber (2015) war aus terminlichen Gründen verhindert und wurde durch den renommierten Kontrabassisten Dietmar Fuhr vertreten.
Der knapp zweistündige Abend war sehr ab- wechslungsreich. Mal spielte das ganze Ensemble, manchmal nur ein kleinerer Teil. Vor allem die Kompositionen „Black hole“ von Fronhöfer und das etwas experimentelle „Auf der Schnerr“ von Trewes hatten es dem Publikum besonders angetan. Fast genauso spannend waren aber die Geschichten zu den Songs: „Black hole“ war inspiriert von einem Schlagzeughersteller, „Yellow“ von Pianist Volker Engelbrecht, welcher von einem Farbkreis handelt, der eben mit gelb endete oder auch „Hymn for Christine“ von Stefan Karl Schmid, eine Liebeserklärung an seine Frau, die zum Valentinstag an diesem Abend passte.
Fazit: Dieses Konzert war wirklich einzigartig. Selten findet sich so viel musikalische Qualität auf einer Bühne. Ab und an hätte sich der ein- oder andere auch sicherlich mehr trauen können, aber das war es eben auch: Eine Gemeinschaft, bei der sich keiner besonders in den Vordergrund drängen musste. Lieber Volker, das schreit nach einer Wiederholung, auch wenn die grauen Haare sicherlich noch ein paar mehr werden.
Text: Peter Englert, Foto: Andreas Stumpf