Eine Pressemitteilung von Die Linke.Worms:
Die Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Stadträtin Isabell Lieffertz macht deutlich, wie ernst die Lage des sozialen Wohnungsbaus in Worms ist. Die konstant hohe Zahl von 1.000 bis 1.500 Wohnungssuchenden auf der Warteliste der Wormser Wohnungsbau GmbH bleibt seit Jahren unbewältigt.
Der Bestand an geförderten Wohnungen beträgt aktuell 1.692 Einheiten, zusätzlich 58 im Bau befindlicher Wohnungen. Doch dieser Bestand schrumpft: Seit 2014 sind 465 Wohnungen aus der sozialen Bindung gefallen. Allein bis Ende dieses Jahres kommen 127 weitere hinzu und bis 2025 werden es 91 weitere Wohnungen sein. „Für die betroffenen Mieter ist das eine Existenzbedrohung!”, warnt Lieffertz.
Sie hebt hervor, dass nach dem Auslaufen der Sozialbindung die Mieten oft drastisch ansteigen: „Haushalte mit geringen Einkommen werden verdrängt oder gezwungen, die Miete vom Mund abzusparen. Besonders problematisch ist dies beispielsweise für Alleinerziehende, Rentner und Menschen mit Behinderungen.”
Unterstützung erhält sie von Julia-C. Stange, Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Worms, die für eine grundlegende Wende in der Wohnraumpolitik eintritt: „Einmal geförderte Sozialwohnungen müssen dauerhaft Sozialwohnungen bleiben.“ Dieses Ziel möchte Stange mit der Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit erreichen, die sowohl Durchschnitts- als auch Geringverdienern zugutekommen soll.
Trotz des dringenden Bedarfs an Sozialwohnungen wurde in den letzten zehn Jahren lediglich 119 Wohnungen neu gefördert. „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Sozialer Wohnungsbau wird in Worms nicht ernst genommen. Es ist schlicht skandalös, dass in zehn Jahren weniger Wohnungen gefördert wurden als in diesem Jahr allein aus der Bindung fallen“, kritisiert Lieffertz.
Zudem hält sie die aktuell geltende Quote von 25 % sozial gefördertem Wohnraum in Neubaugebieten oder bei Baumaßnahmen der Wormser Wohnungsbau für zu niedrig. „Angesichts des schwerwiegenden Mangels an bezahlbarem Wohnraum brauchen wir deutlich ambitioniertere Quoten, um die Nachfrage überhaupt ansatzweise zu decken“, unterstreicht sie.
Die Linke setzt sich weiterhin entschlossen für den sozialen Wohnungsbau ein – im Stadtrat und darüber hinaus. Mit dem Auslaufen des Masterplans Wohnen fordert sie eine nachhaltige Strategie, um ausreichend Sozialwohnungen zu sichern. Lieffertz erklärt abschließend: „Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht. Es reicht nicht, nur neue Wohnungen zu bauen, die in wenigen Jahren wieder aus der Bindung fallen. Sozialer Wohnraum muss langfristig erhalten bleiben.“