Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Mit dem Beginn der heißen Jahreszeit erweitert sich das Wormser Hitzeschutznetzwerk und lädt anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages am Donnerstag, 4. Juni 2025, für 19 Uhr herzlich zur Netzwerkfeier in das Gemeindehaus der evangelischen Innenstadtgemeinde am Adenauerring ein.

„Wir stehen gemeinsam vor der Herausforderung zunehmender Hitzeperioden, die insbesondere vulnerable Gruppen stark belasten. Mit dem Hitzeschutznetzwerk bündeln wir Kräfte und unterstützen die Umsetzung lokaler Lösungen, um die Gesundheit und Lebensqualität aller Wormser Bürgerinnen und Bürger langfristig zu sichern“, erklärt Bürgermeisterin Stephanie Lohr.

Das Hitzeschutznetzwerk, koordiniert durch das Klimaanpassungsmanagement der Stadt Worms, ist eine Plattform für Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Gesundheitswesen, sozialen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, gemeinsam wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Hitze zu entwickeln und umzusetzen sowie die Hitzeresilienz der Bevölkerung nachhaltig zu erhöhen. Seit April ist es möglich, digital dem Hitzeschutznetzwerk beizutreten (unter www.hitze-worms.de), um auf Materialien zugreifen zu können und aktuelle Informationen zu Veranstaltungen zu erhalten.

Fünf gute Gründe für den Beitritt ins Wormser Hitzeschutznetzwerk:

 

  1. Austauschpartnerinnen und -partner finden
  2. Gute Praxis kennenlernen
  3. Gemeinsam Ideen umsetzen
  4. Förderchancen nutzen
  5. Engagement sichtbar machen

 

Bei der Netzwerkfeier erwartet die Gäste neben der Urkundenübergabe und Informationen zu Projekten in Worms auch ein Fachvortrag zum Thema Hitzeschutz. Im Anschluss daran findet ein Gespräch mit Akteurinnen des Hitzeschutznetzwerks statt, bei dem Erfahrungen und Praxisbeispiele vorgestellt werden.

Die Veranstaltung richtet sich an die breite Öffentlichkeit sowie insbesondere an die Mitglieder und interessierte Einrichtungen des Netzwerks. Für alle Interessierten bietet sich die Gelegenheit, sich über die Vorteile einer Mitgliedschaft zu informieren und direkt dem Netzwerk beizutreten.

Weiterführende Informationen und die Beitrittsmöglichkeit zum Hitzeschutznetzwerk sind unter www.hitze-worms.de verfügbar.

Ansprechpartner: Marco Elischer, Klimaanpassungsmanager der Stadt Worms (marco.elischer@worms.de, 06241 – 8 53 7004)

Hintergrund
Europa ist die sich am schnellsten erwärmende Region der Erde. Im Vergleich zum vorindustriellen Niveau liegt die durchschnittliche Temperatur in Europa mittlerweile über 2,3?°C höher – ein Wert, der global gesehen beispiellos ist. Das zeigt der European State of the Climate Report 2024 des Copernicus Climate Change Service. Neben Hitzewellen nehmen auch Dürreereignisse und extreme Wetterlagen deutlich zu – und stellen Städte vor enorme Herausforderungen.

Die Stadt Worms liegt im Oberrheintal – einer Region, die innerhalb Deutschlands zu den am stärksten von Hitze betroffenen zählt. Bereits im Zeitraum 1991 bis 2020 lag die Jahresmitteltemperatur in der Vorderpfalz bei 11,2?°C, deutlich über dem Bundesschnitt. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Maximaltemperaturen im Sommer: In der Region Worms liegen diese inzwischen bis zu 2,7?°C über dem Niveau der frühen Aufzeichnungen. Die Klimadaten belegen: Worms erlebt pro Jahr zwei bis drei Hitzewellen mit erheblicher gesundheitlicher Gefährdung – mit steigender Tendenz.

Diese klimatischen Veränderungen treffen auf eine besonders vulnerable Stadtstruktur: In Worms leben überdurchschnittlich viele Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen in klimatisch stark belasteten Stadtteilen. Bereits heute sind über 40 Einrichtungen wie Pflegeheime, Kitas oder Gemeinschaftsunterkünfte von stark erhöhter Hitzebelastung betroffen – in Zukunft wird sich diese Zahl deutlich erhöhen (siehe: HAP-Worms-Hitzevulnerable-Stadtgebiete.pdf).

Angesichts dieser Herausforderungen übernimmt Worms deutschlandweit eine Vorreiterrolle im kommunalen Hitzeschutz. Die Stadt ist Pilotkommune der EU-weiten Cities Refresh Campaign (Cities Refresh | Covenant of Mayors – Europe), die darauf abzielt, Städte bei der umfassenden Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Durch lokale Maßnahmen und den Aufbau von Resilienz sollen hitzegefährdete Räume sicherer gestaltet und lebenswerter gemacht werden. ?Das Hitzeschutznetzwerk Worms ist ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen. Die Einrichtung des Hitzeschutznetzwerks wird aufgrund seines innovativen Ansatzes maßgeblich durch das EU-Interreg geförderte Projekt Ready4Heat ermöglicht (Ready4Heat – Stadt Worms). Worms arbeitet dabei eng mit den Städten des Ready4Heat-Projektes Maribor (Slowenien), Weiz (Österreich) und Hajdúböszörmény (Ungarn) sowie im Klima-Tandem mit Metz (Frankreich), zusammen, um bewährte Praktiken auszutauschen und gemeinsam effektive Hitzeschutzstrategien zu entwickeln.