GANZ SCHÖN WAS LOS VOR UND HINTER DEM BAHNHOF
„Punk im OG“ & „Bizeps & Stromkasten"

22. November 2025 | Café Ohnegleichen & Die Funzel: Gleich zwei Konzerte im Rockbereich fanden am 22.11. in Worms statt. Im Ohnegleichen gab es mit Vaultaire, Ferox22 und Last Mate eine Punkrock-Show, während gleichzeitig in der Funzel eine rein instru-mentale Rockshow mit der Kölner Band Stromkasten und der Worm-ser Band Bizeps stattfand. Ganz schön viel zu tun für einen Abend.
Das OG ist eigentlich nicht der typische Ort für eine Punkrockveranstaltung. Umso erfreulicher, dass sich rund 120 Leute einfanden, um dicht ge-drängelt ein wenig Musik auf sich wirken zu lassen. Vor allem war auch ein wenig jüngeres Publikum zu sehen, was gut zum Motto von Ferox22, die an diesem Abend ihre neue EP „Right back from the start“ vorstellten, „Don‘t let Skatepunk die“ passte. Den Anfang machte die Mettenheimer Band VAULTAIRE, die vielleicht nicht ganz dem Genre Punkrock zuzuordnen ist, aber mit Songs wie „So long“, „Head through the wall“ oder „Seventeen again“ schnell das Publikum zum Mitsingen und Mitklatschen brachte. Ein besonderes Highlight war mit Sicherheit die Coverversion von Billy Idols „Rebell Yell“, die frenetisch gefeiert wurde. Weiter ging es mit FEROX22, die vor drei Jahren ihr Comeback feierten, die es aber eigentlich schon immer gibt und die aus der hiesigen Szene nicht wegzudenken sind. Ferox machten an diesem Abend das, was sie am besten können: Klassischen Skatepunk in Reinkultur. So ist auch die EP zu verstehen, kein Geschnörkel, sondern so wie es sein muss, direkt, einfach und klar. Mein persönliches Highlight war ein Medley aus „Enter Sandman“, „Beat it“, „Killing in the name of“ und „Paranoid“, um dann wieder bei Ferox22 zu landen. Großartig! Am Schluss des Abends gab es die junge Band LAST MATE, die besonders viele Fans mitgebracht hatte, die sich mit eigenen Collagejacken überall im Raum sichtbar machten. Leider habe ich nicht mehr den kompletten Gig mitbekommen, weil ich noch zum zweiten Kon-zert in die Funzel musste, aber die Aussage der Besucher war: „Jungs waren gut und „Basket Case“ war geil“. Locationwechsel: In der Funzel war mit 40-50 Leuten weniger los als im OG, aber die erste Band STROMKASTEN fand sehr den Geschmack des Publikums, wie mir zugetragen wurde. Immerhin gab es noch das ganze Set der noch relativ neuen Band BIZEPS zu hören. Rein instrumental lieferten die Musikveteranen Dirk Adolf (Bass), Kai Beiersdörfer (Gitarre) und Dennis Welker (Drums) ein ziemliches Brett ab. Immer wieder ließen sich die Songs in ihrer Dramaturgie treiben, bau-ten sich auf, flippten aus und gingen wieder in ruhige Parts über. Und das bei einem wirklich sehr guten Sound, der in der Funzel aus räumlichen Gründen manchmal schwierig sein kann. Ein Beweis, dass es auch ohne Gesang gehen kann.
Fazit: Zwei Konzerte in Worms taten der in den letzten Jahren etwas geschrumpften Rockszene sehr gut. Gerne wäre man ausgiebig auf beide Konzerte gegangen, aber manchmal liegen Termine eben blöd. Es ist schön zu sehen, dass es nach wie vor auch ein jüngeres Publikum gibt, das Livemusik zu schätzen weiß.
Text und Foto: Peter Englert




