Ein Blick zurück auf das „Spectaculum Worms“

10. bis 12. Mai 2024 | Wäldchen Worms: Das Wetter stimmte, das Programm ebenso und damit auch der Besucherandrang. Sensationelle 27.000 Menschen zählten die Veranstalter an diesem Wochenende. Das ist ein neuer Rekord und längst ist klar, abseits von Jazz and Joy und Festspielen ist der Mittelaltermarkt längst der eigentliche Kulturleuchtturm mit Strahlkraft.

Zur Eröffnung des Festes hieß es allerdings erst mal Abschied nehmen, denn Klaus Susemichel, einer der Gründerväter dieser Veranstaltung, gab nach 23 Jahren sein Amt als Marktmeister ab und wurde dafür bei der Eröffnung auf der Hauptbühne durch Oberbürgermeister Adolf Kessel entsprechend gewürdigt. Zugleich gab es bei dem Markt auch ein Debüt, nämlich das Gastspiel der „Eisenliga“. Der deutsche Verband für historisch gerüsteten Vollkontakt lud im idyllischen Umfeld des „Äschebuckels“ zum „Fafnir Cup“, den am Ende das Team „Ferox“ gewann. Musikalisch unterhielten auf der kleinen Bühne einmal mehr die Band „Satyrias“ sowie das „Duo Wormez“. Die „Spielleute Skadefryd“ drehten derweil ihre Runden über den Markt, um mit mittelalterlichem Liedgut die Besucher auch akustisch in das lange zurückliegende Zeitalter zurückzuversetzen. Wie auch in den Vorjahren üblich, wurde das bunte Markttreiben am Ende des Tages durch ein Konzert auf der Hauptbühne beschlossen und sowohl freitags als auch samstags durch eine eindrückliche Feuershow abgerundet. Als Konzerthighlight fungierte vor allem der Auftritt von „Schandmaul“ als Publikumsmagnet, der alleine schon den Wochenendticketpreis von 13 Euro rechtfertigte. Dementsprechend strömten am Samstagabend noch einmal Massen auf den ohnehin schon sehr gut gefüllten Platz. Auch wenn aus gesundheitlichen Gründen der Stammsänger nicht auf der Bühne stehen konnte, sorgten die Rock Gaukler mit ihrem Ersatzsänger für ein mitreißendes Konzert. Mit viel Pathos erkundeten die Folk Rocker von „Deloraine“ am finalen Sonntag fantastische Welten und wurden dafür ebenfalls vor einer prächtigen Publikumskulisse abgefeiert. Etwas weniger Publikumszuspruch hatte der erste „Spectaculum“ Tag und damit auch die sehr folkloristisch musizierende Band „Die Streuner“. Am Ende der drei Tage zeigten sich die veranstaltende KVG, sowie die 60 Lagergruppen und die rund 100 Händler rundum zufrieden. Zwischenfälle, außer ein paar hitzebedingte Probleme, gab es nicht zu verzeichnen. Leichte Kritik gab es wegen der überschaubaren Anzahl an gastronomischen Adressen, um ein kühlendes Getränk zu ergattern. So kam es bereits am Sonntagmittag zu ersten Engpässen bezüglich des Biers. Als positiv empfanden wiederum die Besucher die Möglichkeit, Wasser mit auf das Gelände nehmen zu dürfen. Lob gab es auch von der Stadt für das Verkehrsverhalten der meisten anreisenden Besucher. Wie Pressesprecher Carsten Schneider-Wiederkehr auf Anfrage unseres Magazins mitteilte, mussten lediglich vier Autos abgeschleppt und nur 35 Verwarnungen ausgesprochen werden. Zudem konnten mehrere Fahrzeughalter ermittelt werden, die dann ihr Fahrzeug eigenständig entfernten. Als routiniert zeigte sich die Organisation des Shuttle Service, der durch den Security Dienst SES betrieben wurde. Lob gab es auch für die verbesserte Toilettensituation, die die Gäste wiederum der Firma sat Schadensmanagement zu verdanken hatten. Die stellten nämlich eigens für die KVG zwei Toilettencontainer her, die seitdem regelmäßig zum Einsatz kommen.

Fazit: Wieder einmal sorgte das „Spectaculum“ für überwiegend zufriedene Gesichter. Ermöglicht durch die helfenden Hände der zahlreichen ehrenamtlichen Mittelalterfreunde des „Netzwerk Lebendiges Mittelalter Worms“, beeindruckte der gesamte Ablauf des Festes durch seine routinierte Gelassenheit. Und natürlich gilt auch hier: Nach dem Fest ist vor dem Fest….

Text: Dennis Dirigo, Fotos: Andreas Stumpf