Steigende Kosten bereiten zunehmend Probleme
Wenn Menschen gemeinsam feiern, wie ab dem 20. November auf der „Wormser Weihnacht“, sind es oft Schaustellerfamilien, die dafür sorgen, dass keine Kehle durstig bleibt und niemand auf herzhafte oder süße Köstlichkeiten verzichten muss. Ebenso ist es eine Frage der Ehre, Kinderherzen zum Strahlen zu bringen.
Ganz in diesem Sinne betont René Bauer, 1. Vorsitzender des Schaustellerverband Worms-Wonnegau, im Gespräch mit WO!, dass sich die Wormser Schaustellerfamilien ganz besonders auf den Weihnachtsmarkt freuen. Seit 40 Jahren ist Bauer mit seinem Glühweinausschank auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. Neben den zahlreichen netten Gesprächen mit Besuchern und der besinnlichen Atmosphäre, die die Sorgen der Innenstadt für wenige Wochen verblassen lässt, ist die Weihnachtszeit für die Schausteller auch aus wirtschaftlicher Perspektive eine wichtige Zeit.
Sich an strahlenden Kinderaugen zu erfreuen, ist das eine, doch am Ende des Monats müssen auch Schausteller ihre Rechnungen begleichen und den Kühlschrank füllen. Die Zeiten sind dabei rauer und auch für die Schausteller deutlich teurer geworden. Eine echte Herausforderung, wie Bauer betont. Klar sei, dass in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung die Kostenentwicklung nicht gänzlich auf die Preise umzulegen sei. Trotzdem wird den Schaustellern – insbesondere in den Sozialen Netzwerken – immer wieder vorgeworfen, bisweilen unverschämte Preise aufzurufen. Etwas, was auch die Wormser Schaustellerfamilien immer wieder ärgert, wie Bauer verrät. Was der Kunde beim Kauf eines Crêpes, Glühweins oder bei dem Vergnügen auf einem Karussell nicht sieht, sind eben die steigenden Kosten. Und die setzen sich nicht nur aus Wareneinkauf und Personal zusammen, was beides ebenfalls kostenintensiver geworden ist.
Deutlich gestiegen sind in den vergangenen Jahren beispielsweise die Platzmieten, was nicht zuletzt dem wachsenden Sicherheitskonzept geschuldet ist, aber auch die Energiepreise und Gebühren, wie jene für das Abspielen von Musik. Sich des Spannungsfeldes zwischen eng sitzenden Portemonnaies und Kostenexplosion bewusst, betont Bauer, dass man sich immer wieder bemühe, die Preise moderat zu gestalten. Was den Glühweinpreis angeht, so können wir schon mal verraten, dass dieser – wie im Vorjahr –bei 4 Euro bleibt, zumindest in der Glühweinschänke „Zum alten Bauer“.
Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf