KIPKI-Fördergelder ermöglichen Stadt verschiedene Klimaprojekte sowie Förderung für Privathaushalte
Es war ein wahrhaftiger Geldsegen, der Worms in den vergangenen Monaten, zumindest im Kontext mit Klimaschutzmaßnahmen, überkam. Insgesamt 5,2 Millionen Euro gibt es für die Stadt aus dem Förderprogram „Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI).
in Teilbetrag, nämlich 200.000 Euro, soll den Wormser Bürgern in Form des Projektes „Balkonförderung PV-Anlagen“ direkt zukommen. Hierbei soll jeder Wormser Haushalt bei der Anschaffung eines sogenannten Balkonkraftwerkes finanziell unter- stützt werden. Wer einen Antrag stellen möchte, muss seinen Hauptwohnsitz in der Stadt Worms haben und das Balkonkraftwerk zur eigenen privaten Nutzung verwenden. Die Förderhöhe ist gestaffelt nach installierter Nennleistung der angeschlossenen Photovoltaikmodule. So gibt es 75 Euro Zuschuss ab 400 Wp (also ein Modul) und 150 Euro Zuschuss für 800 Wp (zwei Module). Das heißt, es kann maximal ein förderfähiger Antrag in Höhe von 150 Euro pro Haushalt gestellt werden. Die Stadt rechnet auf ihrer Homepage vor, dass so rund 54 Euro Stromkosten im Jahr eingespart werden können, ausgehend von einem Strompreis von 0.30 Cent pro kWh und einer 50-prozentigen Nutzung.
Der Förder- & Umsetzungszeitraum ist vom 01.01.2025 bis zum 31.12.2025. Wichtig ist, dass die Antragstellung erst nach Erwerb, Montage (muss von einer Fachfirma installiert werden), Inbetriebnahme und Anmeldung möglich ist. Anmeldung heißt, dass Balkonkraftwerkbesitzer ihre Kraftwerke beim Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur anmelden. Und wer in einem denk- malgeschützten Gebäude lebt, muss zusätzlich eine denkmalschutzrechtliche Zustimmung einholen – die allerdings zuallererst, also auch vor dem Kauf des Kraftwerks. In Betrieb bleiben müssen die Balkonkraftwerke über mindestens fünf Jahre ab der Förderzusage. Eine Vergütung für den Strom, der ins Netz eingespeist wird, gibt es nicht. Einen QR-Code, der zu weiteren Informationen rund um die städtische Förderung von Balkonkraftwerken führt, finden Sie oben rechts unter der Überschrift.
Klima Grün und Klima Sensoren
Zusätzlich zum Förderprogramm gibt es für Worms weitere Mittel aus dem KIPKI Programm, die gemeinsam mit Ludwigshafen im Rahmen eines Wettbewerbs gewonnen wurden. Während die größere Stadt Ludwigshafen 2 Millionen Euro erhält, sind es für Worms 1,5 Millionen Euro. Das Zauberwort, das zum Erfolg für die beiden Städte führte, lautet dabei Klima-Sensorik. Gemeinsam entwickelte man das Projekt „Blau-Grüne Infrastruktur an Hitzehotspots in Worms und Ludwigshafen“. Über Sensoren, die an Ampel- und Lichtmasten angebracht werden, sollen so Klima- daten gesammelt werden. Wenn alles nach Plan läuft, kann damit belegt werden, dass die Entsieglung und Begrünung in der Innenstadt positive Auswirkungen auf das innerstädtische Klima haben. Ganz in diesem Sinne möchte man Teile der Fördergelder dann auch zur Entsieglung und Begrünung von Flächen aufwenden.
So möchte man in verbesserte Baumstandorte investieren sowie in die Bepflanzung und Vergrößerung von Baumscheiben. Diese Maßnahme, durch die Bäume einen größeren Wasserspeicher erhalten, kennt man auch als „Stockholmer Modell“. Dadurch soll den Bäumen ein besseres Wachstum ermöglicht werden. Ebenso möchte man Bushaltestellen, Schulhöfen und Fassaden begrünen. Daneben sollen Straßen teilentsiegelt und Parkplätze mit Rasengittern versehen werden. Geld wird auch benötigt für den sogenannten Lückenschluss der Grünanlage entlang der früheren Stadtmauer im Wendehammer des Adenauerrings. Während die Planung mit Geldern aus dem Fördertopf von „Worms wird wow“ umgesetzt wurde, hegt die Stadt nun den Wunsch, die Umgestaltung über diese Gelder zu finanzieren. Alle Maßnahmen müssen übrigens im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen oder zumindest angefangen sein. Insofern obliegt den Verantwortlichen in den nächsten Monaten ein ehrgeiziger Zeitplan.
Text: Dennis Dirigo, Symbolfoto Photovoltaik: Andreas Stumpf
Hier geht es zur Seite der Stadt Worms und weiteren Informationen um die Förderung: