Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Sein Name ist eng verbunden mit der kulturellen Entwicklung in Worms; legendär sind jedoch auch seine Mundart-Beiträge und seine erfrischende Art, Dinge auf den Punkt zu bringen. Nach einem eindrucksvollen und bewegten Berufsleben tritt der städtische Kulturkoordinator Volker Gallé seinen wohlverdienten Ruhestand an. Nun könne er Kultur auch als Privatperson genießen, schmunzelte er bei seiner – Corona-bedingt leider sehr bescheidenen – Verabschiedung im Rathaus – ein Hobby, das berufsbedingt in der Vergangenheit ein wenig zu kurz gekommen war.
Eigentlich begann sein Wirken für die Stadt Worms bereits 1997, als die Verwaltung den damaligen Journalisten und Kulturmanager mit der Konzeptentwicklung für die Nibelungenfestspiele beauftragte. Von da an war der Name Volker Gallé untrennbar mit der Wormser Kultur verbunden. 1998 gründete er die Nibelungenliedgesellschaft, die sich seither mit der Erforschung und Förderung des Nibelungenliedes und verwandter Stoffe der europäischen Literatur beschäftigt.
2004 holte der damalige Oberbürgermeister Michael Kissel den waschechten Rheinhessen Gallé schließlich als Kulturkoordinator zur Stadt. Bis zum heutigen Tag hat Volker Gallé nachhaltig die Entwicklung der Wormser Kulturprofile Nibelungen, Dom, Luther, Jüdisches Worms, Wein geprägt und gefestigt. Als Ideen- und Impulsgeber hat er Projekte und Veranstaltungsformate konzipiert und eingeführt, die bis heute Bestand haben, beispielsweise das Spectaculum, die Kulturnacht oder die Wormser Kultursommer. All diese Veranstaltungen erfreuen sich inzwischen großer und auch überregionaler Beliebtheit. Aber auch kleinere, hochkarätige Formate wie die Jüdischen Kulturtage oder das Festival „wunderhoeren“ für alte Musik und Literatur tragen Gallés Handschrift.
Regionale Kulturarbeit, Förderung und Vernetzung sowie Kulturkooperationen auf Landes- Bundes und EU-Ebene waren ein weiterer Schwerpunkt seiner unermüdlichen Arbeit, von der nicht zuletzt die immensen Stapel in seinem Büro zeugten.
Auch einen weiteren Meilenstein für Worms hat Volker Gallé von Anfang an begleitet: den Unesco-Welterbeantrag SchUM, der nun vor der Entscheidung steht. Die derzeit laufende Sanierung des Schlosses Herrnsheim und dessen Nutzungsplanung wurden ebenfalls von Volker Gallé koordiniert.
Gänzlich zurückziehen wird sich der Kulturkoordinator, dessen Nachfolge Dr. David Maier antritt, in diesem Jahr noch nicht: Das ein oder andere Projekt wolle er noch zum Abschluss bringen, verrät er. Nicht zuletzt dafür sprach Oberbürgermeister Adolf Kessel ihm seinen Dank aus. „Volker Gallé gehört zu den ganz Großen, die die kulturelle Entwicklung unserer Stadt maßgeblich geprägt haben“, attestiert er dem scheidenden Kulturkoordinator.
Foto: OB Kessel (links) verabschiedet Volker Gallé nach einem bewegten Arbeitsleben in den Ruhestand.