Beide Feste sind fest verwoben mit dem Terminkalender vieler Wormser. Während das Backfischfest gerne als Jahreshöhepunkt gefeiert wird, sorgte der Weihnachtsmarkt auch 2024 für lebhafte Diskussionen, ob er gelungen war oder nicht.

Diskussionen gab es allerdings auch in Verbindung mit dem Backfischfest. Nicht wenige Gemüter erregten sich vor allem an der Preisgestaltung und übersahen dabei, dass die Kosten- spirale auch vor den Schaustellern nicht Halt mach- te (siehe auch WO! NOV 2024). Die Inflation, aber auch der Zeitpunkt des Backfischfestes wirkten sich auf die Umsätze aus. So startete das Fest bereits am 24. August, also eine Woche bevor für die meisten Besucher Gehälter oder staatliche Leistungen über- wiesen wurden. Negativ wirkte sich auch die Absage des Feuerwerks aufgrund anhaltender Trockenheit auf den Besucheransturm aus. Der stimmte wiederum an den meisten Tagen auf dem Wormser Weihnachtsmarkt, der vom 20. November bis 23. Dezember wie gewohnt in der Wormser Innenstadt stattfand.

Wie gewohnt wurde auch wieder von einzelnen Wormsern über die Gestaltung des Marktes gemeckert. Etwas, was die Schausteller Johann Nock, René Bauer und Winzer Helmut Kloos im Gespräch mit WO! nur bedingt nachvollziehen können. Klar, räumen sie ein, gibt es Faktoren, die man verbessern könnte. So konnte man trotz intensiver Bemühungen keine Eisenbahn für Kinder organisieren, was das Angebot für die Kleinsten etwas ein- grenzte. Wie der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Worms-Wonnegau, René Bauer, erklärte, hatten die Schausteller mit diversen Angeboten die kleinen Besucher dennoch fest im Blick. So kam am 6. Dezember der Nikolaus auf den Obermarkt und hatte dabei rund 200 Geschenke im Sack. Der Andrang war entsprechend groß. Letztlich stimmte auch in diesem Jahr der Umsatz.

Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt. Eine Veranstaltung der Schausteller

Sorgen bereitet dennoch allen dreien die Kostenentwicklung. So erklärt Nock, dass sich die Standgebühren in den vergangenen Jahren verdoppelt haben. Für Bauer ist es wiederum bedauerlich, dass die Gema Gebühren geradezu explodiert sind, auch wenn ihm grundsätzlich klar ist, dass natürlich auch Musiker von ihrer Kunst leben wollen. Was die Attraktivität angeht, so sollte man aus Sicht von Nock den Markt etwas gesundschrumpfen und womöglich auch auf den Lutherplatz ziehen. Etwas, was auch Bauer sieht. Helmut Kloos fühlte sich wiederum auch 2024 sehr wohl an seinem Platz am Römischen Kaiser und begrüßte den Stand Marias Glühweinhütte als gelungenes Bindeglied zwischen Obermarkt und Römischen Kaiser. Nun ist der Markt erstmal wieder Geschichte und alle Beschicker, Gastronomen und Winzer erholen sich von arbeitsintensiven fünf Wochen.

Text: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf