40 Jahre Freundeskreis Tiergarten Worms

Es gab eine Zeit, da steckte der Wormser Tiergarten durchaus in der Krise. Geld fehlte an allen Ecken und Enden. Für manche Tiere bedeutete das nicht unbedingt ein entspanntes artgerechtes Leben. Doch das ist Vergangenheit und änderte sich auch maßgeblich durch das Engagement privater Tierfreunde. 1994 wurde der Freundeskreis Tiergarten Worms gegründet. Seitdem hilft er unermüdlich, die 8,5 Hektar große Anlage zu gestalte. Mit den Spenden, Mitgliedsbeiträgen und anderen Einnahmen (Tierpatenschaften, Kalenderverkauf) helfen die Mitglieder unermüdlich und das nicht nur monetär. So arbeiten sie auch an der Umsetzung verschiedenster Projekte mit, wie dem Bau der naturnahen und geräumigen Waschbär Anlage. Ein ganz besonderes Highlight war im Jubiläumsjahr die Einweihung des neuen mitteleuropäischen Feuchtbiotops. Ohne die finanzielle Unterstützung dieser engagierten Förderer – rund 55.000 Euro – wäre das Projekt nicht in dieser Form realisierbar gewesen. Für viele begeisterte Gesichter sorgte auch mal wieder der Patentag, der jährlich stattfindend, durch den Freundeskreis organisiert wird. Dabei sind auch die Tierpatenschaften ein wichtiges Instrument, um den Tiergarten zu unterstützen. Zugleich ermöglicht es den Tierpaten, ein wenig mehr in die Welt der Tiere zu schnuppern. Zwischenzeitlich freut sich der Freundeskreis über stolze 435 Tierpatenschaften. Rund 130 davon, darunter auch der Autor dieser Zeilen der stolzer Erdmännchenpate ist, nutzten wiederum den Patentag, um sich ein wenig um die kleinen Patentierchen zu kümmern und beispielsweise zu füttern. Selbstverständlich freut sich der Freundeskreis auch in den nächsten 40 Jahren über weitere Paten, Sponsoren oder Freunde.

https://www.tiergarten-freundeskreis-worms.de/freundeskreis-tiergarten/

60 Jahre Lebenshilfe Worms

Das neue Jahr 2024 war noch nicht alt, da konnte schon die erste Wormser Institution einen runden Geburtstag vermelden. Am 23. Februar feierte die Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung ihren 60. Geburtstag. Das heißt, das zugleich seit 60 Jahren Menschen sich dafür einsetzen, Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Um die emotionale Komponente dieser Arbeit zu betonen, erklärte Sandra Wendel (Vorsitzende der Lebenshilfe Worms) bei den Feierlichkeiten in „Die Kapelle“: „Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Rückblick auf sechs Jahrzehnte unermüdlichen Einsatzes, tiefen Engagements und aufrichtiger Hingabe für Menschen mit Beeinträchtigung, sondern auch ein lebendiges Mosaik aus Geschichten, Herausforderungen, Triumphen und unvergesslichen Momenten.“ Zu diesen gehören sicherlich auch die Momente, wenn der hauseigene Chor oder die „BikBänd“ der Lebenshilfe unter Beweis stellen, das Kreativität keine kognitiven oder motorischen Grenzen kennt. Kreativität kann aber auch ansteckend sein. Sozusagen als Höhepunkt des Jubiläumsjahres gab es gemeinsam mit den Bewohnern der Lebenshilfe und rund 1.200 weiteren Musikbegeisterten ein grandioses Konzert im Schlosspark Herrnsheim. Dort verbreitete der Musiker Markus Engelstätter „The Magic of Queen“. Ein Konzert, das nicht umsonst von uns zum Konzert des Jahres gekürt wurde. Die Besprechung zu dem Konzert finden Sie auf Seite 20. Viel Beachtung fanden auch die beiden Ausstellungen im Jubiläumsjahr. Einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte widmete man sich mit der Ausstellung „Die nationalsozialistischen Euthanasie-Morde“, die im Wormser Rathaus präsentiert wurde und zugleich am 29. Januar das Geburtstagsjahr eröffnete. „Aufs Auge“ hieß eine Ausstellung, die im Kunsthaus stattfand. Ziel der Ausstellung war es, die Wahrnehmung für die Kunst von Menschen mit Beeinträchtigungen zu schärfen und Inklusion auch im Kulturbetrieb nachhaltig zu etablieren.

65 Jahre Unicef Arbeitsgruppe Worms und 35 Jahre Kinderrechtskonvention

Am Tag der Kinderrechte Kinderrechte (20.11.) lud Unicef Worms zu einem Doppeljubiläum in „Die Kapelle“ in der Prinz-Carl-Anlage. Zusammen mit dem Lincoln Theater und mit der Unterstützung der Stadt Worms, und vor allem ganz vielen Kindern, feierte man 35 Jahre Kinderrechtskonvention und 65 Jahre UNICEF Arbeitsgruppe Worms. Im Fokus der Konvention stehen vor allem vier Grundprinzipien. Dazu gehört das Recht auf Nichtdiskriminierung, das Recht auf Leben, Überleben und Entwicklung, die Einhaltung der Kindesinteressen/des Kindeswohls und das Recht auf Beteiligung. Diese Rechte bilden die Grundlage für die Umsetzung aller anderen Rechte in der UN-Kinderrechtskonvention. An der Ratifizierung dieser Konvention im Jahr 1989 in New York war sogar eine waschechte Wormserin beteiligt, nämlich Marie-Elisabeth Klee (1922 – 2018), die damalige Unicef-Vorsitzende. In der ersten Hälfte der lockeren Geburtstagsveranstaltung begeisterten junge Musiker der Lucie Kölsch Musikschule mit großer Virtuosität sowie der Chor der Nibelungenspatzen unter der Leitung von Petja Witek. Den zweiten Teil dieser bunten Geburtstagssause bespielte das Hausensemble des Lincoln Theaters, das Theater Curiosum. Mit „Die Drachenprinzessin“ spielte das Ensemble ein selbst verfasstes Märchenstück, das den Kritikertest bei den kleinen Gästen mit Bravour bestand und einfach nur für gute Laune sorgte. Organisiert wurde der fröhliche Nachmittag von Waldemar Köhler, der seit etwas über einem Jahr die Leitung der Wormser Arbeitsgruppe übernommen hat. Unterstützung bekam er durch Christina Mühleck, stellvertretende Leiterin der Lucie-Kölsch-Musikschule, sowie dem Theater Curiosum in Vertretung für das Lincoln Theater. Doch das Engagement der Arbeitsgruppe geht natürlich über diese Feier hinaus. Für gute Laune sorgt auch das grundsätzliche Engagement der Unicef Arbeitsgruppe Worms, wenn sie sich aktiv am Weltkindertag, am Aktionstag Jugend im Park oder der Kulturnacht beteiligen. Ebenso verkaufen sie in den Weihnachtswochen ihre beliebten Grußkarten mit lustigen Motiven, gestaltet unter anderem von Künstlern wie Udo Lindenberg. Um das alles zu stemmen, sucht die Arbeitsgruppe immer wieder Menschen mit einem Herz für Kinder, die bereit sind, sich als ehrenamtliche Helfer zu engagieren.

https://www.unicef.de/mitmachen/ehrenamtlich-aktiv/-/arbeitsgruppe-worms

 

Nicht minder bedeutungsvoll war natürlich auch das Jubiläum des 40. Jahre lang anhaltenden Freundschaft zwischen den Städten Worms und Parma, über das wir in unserer Juli Ausgabe berichteten: https://wo-magazin.de/una-grande-amicizia-40-jahre-gelebte-staedtefreundschaft-zwischen-parma-und-worms/

 

Texte: Dennis Dirigo Fotos: Andreas Stumpf