Metzler schreibt an neuen Bundeslandwirtschaftsminister: „Situation im Weinbau ist ernst.“

Eine Pressemitteilung des MdB Jan Metzler:

Der rheinhessische Bundestagsabgeordnete Jan Metzler hat sich mit einem Schreiben an Alois Rainer, den neuen Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, gewandt. Darin schildert er die angespannte Lage im deutschen Weinbau.

„Was mir in Rheinhessen berichtet wird, ist mehr als ein saisonaler Engpass – es ist für viele, insbesondere kleinere Familienbetriebe, existenzbedrohend“, so Metzler an den neuen Bundesminister. Die Rückmeldungen aus der Winzerschaft sind gleichlautend: Preisverfall, stark gestiegene Betriebskosten und volle Keller setzen viele Betriebe massiv unter Druck. Ein rückläufiger Weinkonsum in Gastronomie und Einzelhandel verschärft die Lage. Auch das veränderte Konsumverhalten hin zu alkoholfreien Alternativen, wachsende Importkonkurrenz und unsichere Zollbedingungen – insbesondere im Handel mit den USA – belasten die Branche zunehmend. Zugleich wächst das Gefühl, regelmäßig Ziel neuer (EU-)Regulierungen zu sein.

Neben einer strukturellen Flächenstrategie skizziert Metzler gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsminister drei zentrale Handlungsfelder. Erstens brauche es eine gezielte Exportförderung und eine stärkere Unterstützung der regionalen Vermarktung. Während viele bei Spargel oder Erdbeeren bewusst zur heimischen Ware greifen, fehle dieses Bewusstsein beim Wein häufig noch. Mit Blick auf aktuelle Debatten zum Alkoholkonsum mahnt Metzler zudem eine sachliche Einordnung an: „Pauschale Empfehlungen zum Alkoholverzicht gehen an der Lebensrealität vieler Menschen ebenso vorbei wie an unserem kulturellen Weinbauerbe.“

Zweitens sieht er beim Thema Bürokratie und Arbeitskosten dringenden Handlungsbedarf: „Der Aufwand für bürokratische Pflichten steht in keinem Verhältnis zur eigentlichen Arbeit im Weingut.“ Außerdem fordert er beim Thema Mindestlohn Augenmaß und dort, wo notwendig, Ausnahmeregelungen – insbesondere im Bereich der Saisonarbeitskräfte.

Drittens thematisiert Metzler den Bereich Pflanzenschutz, denn aktuell sorge das Verbot, handelsübliches Backpulver zur Bekämpfung des Echten Mehltaus einzusetzen, für Fassungslosigkeit in der Winzerschaft. Stattdessen müssten die Betriebe nun auf ein neu zugelassenes Mittel ausweichen, das sechsmal so teuer sei. Es brauche dringend eine praxistaugliche und wirtschaftlich vertretbare Lösung, wie europäisches Recht national sinnvoll umgesetzt werden kann.

Für Metzler steht fest: „Der Weinbau ist das Rückgrat vieler Regionen.“ Ohne die Arbeit der Winzerinnen und Winzer würden ganze Tourismuslandschaften in Deutschland spürbar an Attraktivität, Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Kraft verlieren. „Die Unterstützung des Weinbaus ist gleichzeitig eine strukturelle Förderung des ländlichen Raums – mit einem enormen Hebel für Lebensqualität und regionale Wertschöpfung.“