Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Die Pfrimm schäumt derzeit an einigen Stellen – nicht vor Wut und auch nicht, weil jemand Badetag hatte, vielmehr ist die Ursache natürlicher Art. Vermehrt tritt das Phänomen momentan zwischen dem Klärwerk Monsheim und der Mündung des Gewässers auf. Besondern schaumig ist das Wasser im Bereich des „Ochsenklaviers“ in Worms. Grund zur Sorge besteht allerdings nicht: Der Schaum, der mitunter „Badewannen-Ausmaße“ annimmt, wird durch so genannte Biotenside verursacht und ist ungefährlich. Vorsorglich hat die Wormser Feuerwehr dennoch Rückstellproben entnommen und die Umweltabteilung informiert.
Zustande kommt das Phänomen durch Bakterien aus organischem Material, die unter bestimmten Bedingungen tensidähnliche Substanzen und Eiweißverbindungen erzeugen und eine ähnliche Wirkung hervorrufen wie in Haushalten verwendete Tenside. Im Gegensatz zu den haushaltsüblichen Produkten riecht der „natürliche“ Schaum allerdings nicht nach Parfum, sondern erdig bzw. organisch. Auch ist er sehr viel langlebiger als der Schaum im Spülbecken oder in der Badewanne, er zerfällt also bedeutend langsamer. Ist er erst einmal zerfallen, lässt er sich auch durch Schütteln nicht wiederherstellen, wohingegen der künstliche Schaum nach dem Zerfall „wiederbelebt“ werden kann.
Doch wie entsteht nun natürlicher Schaum auf Gewässern? Die von Bakterien abgesonderten Substanzen sind teilweise oberflächenaktiv, bilden an der Wasseroberfläche einen dünnen Film und reduzieren die Oberflächenspannung. Starke Regenfälle beispielsweise tragen Sauerstoff in den Film ein und lassen zunächst Blasen entstehen, die sich zu Schaum verdichten. Dieser wiederum sammelt sich in Gewässern besonders gerne an strömungsberuhigten Stellen oder unterhalb von Schwellen (wie dem Ochsenklavier).
Übrigens: Auch an Küsten lässt sich ein ähnliches Phänomen beobachten: Dort, wo das Meer auf den Strand trifft, bildet sich nicht selten Schaum, der meist durch Algen, also ebenfalls organischen Stoffe, entsteht.
Fotoquelle: Feuerwehr Worms