Neulich im Heimkino: Play Dirty
Shane Black is back! Shane, wer? Wer in den 80er und 90er Jahren das Actionkino erlebte, dürfte an dem amerikanischen Drehbuchautor und späte- ren Regisseur Shane Black nur schwerlich vorbeigekommen sein. Immerhin ist er der Erfinder der „Lethal Weapon“ Reihe mit Mel Gibson und Danny Glover und schrieb den Kultstreifen „The last boy scout“ mit Bruce Willis.
An diese frühen Erfolge konnte er allerdings nicht wieder anknüpfen, auch wenn er zumindest mit „Kiss Kiss Bang Bang“ und „The nice guys“ zwei sehenswerte Actionkomödien im späteren Verlauf seiner Karriere inszenierte. Nun wirft er sich erneut ins Actiongetümmel und inszenierte für Amazon „Play Dirty“. Und wo Shane Black draufsteht, bekommt der Zuschauer genau das geboten – mit all dem Schlechten, was dazugehört. Das beginnt schon mit dem hanebüchenen Plot um eine Einbrecherbande, die schon kurz nach dem ersten Coup von einem eigenen Mitglied liquidiert wird. Einziger Überlebender ist Parker alias Mark Wahlberg, der mal wieder im üblich zynisch-dümmlichen Wahlberg Modus spielt. Wahlberg schwört Rache, verbündet sich aber mit der Killerin, als er erfährt, dass sie noch einen größeren Coup in Petto hat. Unnötig umständlich erzählt, dient das alles natürlich nur als Blaupause für absurde, aber mäßig getrickste Actioneinlagen, Sprüchen, die nicht zünden wollen und einer seltsam zynischen Weltsicht, in der es vollkommen in Ordnung ist, jemand für ein falsches Wort mal so beiläufig über den Haufen zu schießen.
FAZIT: Blacks Films wirkt seltsam aus der Zeit gefallen. So sehr, dass er noch nicht einmal als Reminiszenz an eine Zeit, als Männer in Actionfil- men noch harte Kerle sein durften, taugt. Was bleibt, ist rasant inszenierter Fast Food für den Streaming Markt.
USA / Australien 2025
Regie: Shane Black
Darsteller: Mark Wahlberg, LaKeith Stanfield, Rosa Salazar, Keegan-Michael Key, Thomas Jane
Laufzeit: 128 min
Bewertung: zwiespältig (***)




