Um mal eines vorab klarzustellen: Mein Name ist Bert Bims. Ich esse gerne Fleisch, fahre ein stinkendes Verbrenner-Auto, spreche komplett genderfrei, ich habe mein Geburtsgeschlect beibehalten und bin zudem auch noch ein Biodeutscher. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, wen wollen Sie denn dann am 23. Februar wählen?“

Das alles mag womöglich im ersten Moment völlig verrückt klingen, schließlich treffen diese Eigenschaften auf nur noch ganz wenige, rückständige Menschen in Deutschland zu. Aber trotzdem gibt es noch diese ganz kleine Minderheit, die bis zu ihrem Aussterben gehört werden will. Falls Sie also ebenfalls zu diesen Biodeutschen gehören, die in ihrem völlig überdimensionierten SUV am liebsten ein fettes Mettbrötchen vertilgen und sich trotz – oder gerade wegen – ihrem Penis immer noch als Mann ansehen, kann ich Ihnen sagen: Sie sind nicht alleine!! Trotzdem ist dies natürlich kein Grund, dass man deswegen „außen blau und innen voller Scheiße“ wählt – und ich rede nicht von Dixi-Häuschen, sondern von der AfD. Wer auch immer in der Vergangenheit behauptet hat, dass es bei der AfD viele kluge Köpfe gibt, durfte bei dem bizarren Interview zwischen AfD-Chefin Alice Weidel und Elon Musk eine ganz spezielle Geschichtsstunde miterleben. Frau Weidel, ein Geschichtsbuch ist doch keine Fiktion, wie zum Beispiel die Bibel! Die einzige positive Erkenntnis aus dem Interview war, dass Frau Weidel offensichtlich besser Englisch sprechen kann als Annalena Charlotte Alma Baerbock (kurz: ACAB) Deutsch. Warum aber die AfD-Anhänger als klassische Verbrenner-Auto-Fans nun einem durchgeknallten Rich Kid aus den USA zujubeln, das sein unfassbares Vermögen mit E-Autos verdient hat, ist zumindest verwunderlich. Die gleichen, die gegen Elektromobilität wettern und die BRD als Vasallenstaat der USA bezeichnen, haben ein Herz für einen Multi-Milliardär aus den Vereinigten Staaten, was dazu führt, dass auch in Worms AfD- Mitglieder „I love Elon“ T-Shirts im Stadtrat tragen. Wie goldig. Derweil darf Frau Weidel erzählen, dass Hitler ein Kommunist war und wird nicht als rechtsextrem angesehen, weil sie ja nicht nur lesbisch ist, sondern weil ihre Ehefrau zudem noch gebürtig aus Sri Lanka stammt. Dieses Argument lass ich aber nicht gelten. Schließlich gibt es auch nicht gerade wenige AfD-Wähler, die in Pattaya oder Bangkok eine oder mehrere thailändische Freundinnen haben. Manchen ist es sogar egal, dass es laut ihrer Partei nur zwei Geschlechter gibt und sie pflegen sexuelle Beziehungen zu thailändischen Frauen, die einen Penis haben. Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte…

IN TEILEN GESICHERT RECHTSEXTREM

Wie unser Verfassungsschutz herausgefunden hat, gilt die AfD „in Teilen als gesichert rechtsextrem“. Jetzt gibt es aber immer noch Leute, denen es egal ist, dass ein AfD-Regionalverband „Abschiebetickets für Migranten“ in Briefkästen steckt oder Björn Höcke glühender Verehrer von Adolf ist. Und ich meine damit nicht unseren Wormser Adolf, sondern den mit dem Scheitel ganz weit rechts. Das sei doch kein ausreichender Grund, deswegen die Gesamtpartei nicht zu wählen, höre ich immer wieder. Diesen Leuten möchte ich den Sachverhalt leicht verständlich erklären, genauso es wie meine Mutter getan hat, wenn ich eine Scheibe von dem verschimmelten Brot weggeworfen habe, aber anschließend den noch nicht verschimmelten Rest aufessen wollte. Dann ist meine Mutter eingeschritten und hat gesagt: „Pass auf, Bub, wenn eine Scheibe verschimmelt ist, dann ist auch der Rest kontaminiert.“ Wenn ein vergammelter Fisch am Kopf stinkt, dann ist alleine schon aus Geruchsgründen davon abzuraten, wenigstens den Rest zu essen. Ich könnte jetzt noch das Beispiel von der Pilzpfanne bringen, in der nur ein einziger Amanati Phalloides, besser bekannt als extrem giftiger grüner Knollenblätterpilz, versteckt ist. Würden Sie die Pfanne dann guten Gewissens aufessen?

WEN SOLL MAN DENN NUN WÄHLEN?

Ein ähnliches Prinzip wie bei der Pilzpfanne herrscht übrigens vor, wenn eine Partei vom extremen linken Rand in der Regierungsverantwortung steht. Wenn z.B. „Die Grünen“ in einer Regierungskoalition mit dabei sind, können sich die anderen noch so sehr anstrengen, aber die Suppe ist dann nun mal versalzen. Da kann der Bündniskanzler Habeck, dessen unverschämt gutaussehendes Konterfei kürzlich sogar auf das Münchner Siegestor projiziert wurde, noch so viele Bücher mit dem Titel „Den Bach rauf!“ schreiben, wenn die Leute das Gefühl haben, dass es eher „den Bach runter“ geht. Aber wen soll man denn nun wählen? Bereits das Kanzlerduell der bei- den großen Altparteien, Scholz gegen Merz, klingt so ein bisschen nach „Not gegen Elend“. Quasi der gescheiterte Kanzler gegen den Möchtegernkanzler. „SPD gegen CDU“ hat in der heutigen Zeit einen Stellenwert wie „Arminia Bielefeld gegen Wattenscheid 09“. Man muss kein Prophet sein, um zu erraten, dass auch Christian Lindner nach der Bundestagswahl wieder in sein Gefährt einsteigt und auf der Autobahn bis zum Anschlag „Die Amigos“ mit „Auch im Porsche fallen Tränen“ hört, weil seine FDP grad so die 5% Hürde geschafft hat. Derweil feiert Sahra Wagenknecht ihren Einzug in den Bundestag mit jeder Menge Wodka, Krimsekt, Bœuf Stroganoff und russischem Kaviar. Man könnte im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl den alten Spruch des Satirikers Albert Buntenbroich hervorkramen: „Der Trog, aus dem die Schweine fressen, ist immer der gleiche. Es sind nur die Schweine, die wechseln.“ Selbst das stimmt diesmal nicht, denn am 23. Februar stehen die gleichen Schweine, äh Politiker, zur Wahl, die sich schon die ganze Zeit am Futtertrog bedienen.

In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen ein glückliches Händchen bei der „Qual der Wahl“!

Ihr Dr. Bert Bims