„Sinfonietta Worms“ gibt am Sonntag, 24. November 2024, 16 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche ein Benefizkonzert, dessen Erlös der Restaurierung des durch Vandalismus beschädigten Portals der Dreifaltigkeitskirche zugutekommen soll.
Auf dem Programm stehen die „Tragische Ouvertüre“ op. 81 von Johannes Brahms, die „Trauermusik“ für Viola und Streicher von Paul Hindemith und die 1. Sinfonie in c-moll op. 11 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Solist ist Benjamin Shofman, die Leitung hat Reinhard Volz.
Brahms verbrachte den Sommer 1880 in Ischl, wo er an der „Akademischen Festouvertüre“ arbeitete, mit der er sich für die ihm verliehene Ehrendoktorwürde der Universität Breslau bedanken wollte. „Bei dieser Gelegenheit“ so ließ er seinen Verleger wissen, „konnte ich es meinem melancholischen Gemüt allerdings nicht versagen, auch eine Trauerspiel-Ouvertüre zu schreiben“ – und da nicht nur der Großauflauf an Wiener Prominenz in dem mondänen Modekurort, sondern auch andauernder Nieselregen ihn an seinen Schreibtisch fesselten, entstand gleichzeitig die „Tragische Ouvertüre“.
Hindemith komponierte die Trauermusik am 21. Januar 1936 in London anlässlich des Todes von König George V. und führte sie am Folgetag in einem Gedächtniskonzert der BBC auf, wobei er selbst den Solopart übernahm.
Die erste Sinfonie, die Mendelssohn im Frühjahr 1824 beendete, trug ursprünglich den Titel „Sinfonia XIII“, da der damals gerade erst 15-Jährige bereits zwölf Streichersinfonien komponiert hatte. Die Uraufführung fand am 15. November in Berlin statt und wurde mit einer enthusiastischen Rezension in der Berliner Allgemeinen Musikzeitung besprochen. Weitere Aufführungen im Gewandhaus Leipzig 1827 und in London 1829 folgten und machten Mendelssohn weit über die Grenzen seiner Heimatstadt bekannt.
Solist Benjamin Shofman, 2006 in Worms geboren, spielt Violine seit seinem 5. Lebensjahr und wurde in den letzten Jahren von Prof. Annette Seyfried in Mainz unterrichtet. Er nahm regelmäßig mit großem Erfolg an verschiedenen Wettbewerben teil; z.B. 2018 am Mendelssohn-Wettbewerb für junge Musiker Frankfurt, wo er die höchste Auszeichnung, den 1. Preis Laureat, erhielt. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2023 erreichte er die Höchstpunktzahl in der Duowertung für Streichinstrumente. Seit 2019 ist er Mitglied des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz und war 2023 Konzertmeister. In dem 2015 von Prof. Olga Nodel betreuten und vielfach ausgezeichneten Streichquartett der Lucie-Kölsch-Musikschule übernahm Shofman die Viola, die inzwischen zu seinem Hauptinstrument geworden ist. 2022 wurde er mit dem Förderpreis des Rotary Club Worms ausgezeichnet. Seit dem Wintersemester 2024 studiert er Viola an der Carl-Maria-von-Weber-Hochschule in Dresden.
„Sinfonietta Worms“ entstand im Herbst 2015 als Projektorchester der Lucie-Kölsch-Musikschule. Mitglieder sind aktive und ehemalige Schüler und Lehrer der Musikschule sowie ambitionierte Musiker der Region. In jeweils zwei bis drei Wochenenden werden Programme mit anspruchsvoller sinfonischer Musik erarbeitet und aufgeführt. Ein wichtiges Anliegen des Orchesters ist es, jungen Künstlern aus der Region die Möglichkeit zu geben, Solokonzerte mit Orchester zu spielen.
Reinhard Volz war von 1981 bis 2014 Rektor der Lucie-Kölsch-Musikschule und für die Orchesterarbeit zuständig. Nach seiner Pensionierung übernahm er die Leitung der „Sinfonietta Worms“.
Karten zu 15 € (ermäßigt für Schüler/Studenten 10 €) sind bei der Kunsthandlung Steuer, Kämmererstraße 41, und Bücher Bessler, Friedrichstraße 18, sowie an der Abendkasse erhältlich. Vorreservierung unter musikschule@worms.de. Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt.
Benjamin Shofman (Viola) ist der Solist im Benefizkonzert der Sinfonietta Worms
Quelle: privat / Shofman-Nodel
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