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Stadtverwaltung sieht Ausbau des Eisbachtalradwegs als sinnvolle Lösung zur Steigerung des Radverkehrs

Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:

Die Asphaltierung des Eisbachweges als allwetter- und alltagstaugliche Radroute von Heppenheim (Offstein) bis in die Innenstadt ist als Teilmaßnahme bereits 2020 durch den Stadtrat beschlossen worden. Die genaue Routenführung wurde durch den Bau- und Mobilitätsausschuss auf Vorschlag der Radprojektgruppe ebenfalls beschlossen. Es gibt mehrere gleichlautende Anträge der Ortsbeiräte der Eisbachtalgemeinden, den Weg für Fahrradfahrende allwettertauglich auszubauen. Das ist technisch nur mit einer Befestigung des Weges in Form von Asphalt umsetzbar. Der Ausbau ist damit das Ergebnis demokratischer Prozesse.

Die Asphaltierung des Weges auf der Nordseite des Eisbachs führt zu einer erhöhten Lebensqualität und Teilhabe, da der Weg auch bei schlechtem Wetter für alle Verkehrsteilnehmer zur Nutzung attraktiver wird. Senioren mit Rollatoren und Rollstühlen konnten den Weg bisher nur unter widrigsten Umständen nutzen, sie waren bei Matsch und Pfützen ebenso ausgeschlossen wie viele Radfahrer, die den Weg nach Regenereignissen nicht nutzen.

Dabei wird der Weg zukünftig keine „E-Bike-Trasse“. Es handelt sich um einen Weg, der gleichermaßen für Fußgänger und für Radfahrer gedacht ist. Dass sich der Ausbau des Radweges für Umwelt und Klima lohnt, hat ein Gutachten zur CO2-Bilanzierung ergeben. Dieses prognostizierte durch den Ausbau eine Steigerung des Radverkehrs zwischen Wiesoppenheim, Horchheim, Weinsheim und der Innenstadt von +330 Wege / Tage, woraus rechnerisch eine CO2-Einsparung von knapp 51 Tonnen pro Jahr entsteht. Klimagerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der Versiegelung, sondern der systemischen Effekte: Von der Asphaltierung profitieren weit mehr Bürgerinnen und Bürger als nur die unmittelbaren Anwohner am Eisbach, denn der Kfz-Verkehr auf den Straßen wird reduziert, ebenso wie die Belastung durch Emissionen im Stadtgebiet (Gase, Feinstaub, Lärm). Eine neue Studie belegt, dass fast jede zweite E-Bike-Fahrt bereits eine Pkw-Fahrt ersetzt. Eine Reduktion des Kfz-Verkehrs zugunsten einer Steigerung des Radverkehrs ist somit nicht nur aus Gründen der Verkehrssicherheit, sondern auch des Klimaschutzes ein essentielles Ziel.

Wie bei jeder Infrastrukturplanung mit Auswirkung auf die Umwelt werden auch bei dieser Maßnahme Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchgeführt. In Abstimmung mit Gutachter und Naturschutzbehörden werden als Ausgleich zur Versiegelung andere Flächen aufgewertet durch zielgerichtete Bepflanzung zur Erhöhung der ökologischen Bedeutung dieser Flächen. Die Versiegelung führt nicht dazu, dass das Niederschlagswasser ungenutzt n die Kanalisation geleitet wird, sondern wird der benachbarten Vegetation zur Versickerung zugeleitet. Die Versiegelung des Weges am Eisbach trägt nicht zur Hitzeemission bei. Ein Großteil der Strecke, insbesondere entlang des Eisbachs liegt fast ununterbrochen im Schatten, sodass sich der Weg kaum aufheizt. Zudem werden helle Zuschlagsstoffe verwendet, um die Oberflächentemperatur des Asphaltes zu verringern.

Es werden (und dürfen gemäß Auflagen) keine Bäume für den Radwegbau gefällt werden. Die Saumbereiche / Bankette wurden verschmälert, um Baumwurzeln zu schützen. Die Bereiche zwischen den Bäumen werden nicht ausgekoffert. Für jeden einzelnen kritischen Baum wurden oder werden die Wurzelbereiche untersucht und bauliche Lösungen gefunden, um die Bäume zu erhalten. Diese besondere Vorsorgebauweise ist mit den Naturschutzbehörden, Verkehrsplanern und Geologen abgestimmt.

Die Betriebskosten sind in der Regel bei wassergebundenen Wegedecken höher als für einen asphaltierten Radweg, da der verschlammte Anteil entweder entfernt und/oder regelmäßig in Handarbeit und Kleinfahrzeugen aufgefüllt werden muss. Bei einem asphaltierten Radweg entfällt dies.