Autor: Dennis Dirigo

29. Juli 2013
Chateau Schembs, Worms-Herrnsheim:

Längst ist der Herrnsheimer Weinsommer nicht nur für seine guten Weine bekannt, die in dem herrlichen Ambiente des Schlossparks am ersten Sonntag des Augusts gereicht werden. Darüber hinaus steht diese Zeit auch für hochklassige Konzerte unterschiedlichster Couleur. Eines davon war von der Gruppe Cafe del Mundo. Dahinter verbergen sich die beiden Gitarrenvirtuosen Alexander Kilian und Jan Pascal, die an diesem Abend von den Musikern Alberto Menendez (Flöte / Saxofon), Cesar Gamero (Percussion) und Sandro Gulino (Bass) begleitet wurden. Ganz der spanischen Musik verschrieben, schufen die Musiker eine mediterrane Atmosphäre, die zum Träumen einlud. Dank der präzisen und vor allem mitreißenden Spielweise aller Musiker war es ein Leichtes, sich in den mal leisen, mal temperamentvollen Klängen zu verlieren. Als hätte sich Arno Schembs, der das Konzert gemeinsam mit der Kasino Gesellschaft veranstaltete, persönlich um das passende Wetter gekümmert, lieferte der Sommer die passenden Temperaturen zu der stilistisch vielfältigen Musik, die, bis auf den Bass, komplett unverstärkt gespielt wurde. Dabei wechselten sich Eigen- und Fremdkompositionen gleichberechtigt ab, wobei allen gemein war, dass sie ohne Gesang auskamen. Herzstück war das Gitarrenspiel der beiden Musiker Kilian und Pascal, beides Vollblutmusiker, die seit 2007 erfolgreich zusammen spielen. Treibende Kraft in Sachen spanischer Musik ist der gelernte Tontechniker Jan Pascal, der sich bereits seit seiner frühesten Kindheit dieser Musik verschrieben hat. Es war faszinierend zu beobachten, wie filigran sie mit ihren Instrumenten umgingen und sich in ihrem Spiel gegenseitig unterstützten oder besser gesagt: die Töne zuspielten. Natürlich durfte an solch einem Abend der obligatorische Flamenco nicht fehlen, bei dem vor allem der Jazzsaxofonist Menendez mit einem dynamisch nach vorne preschenden Solo eigene Akzente setzen konnte. Dass die Band in dieser Formation gerademal ein paar Monate zusammenspielt, war an diesem Abend, angesichts der dargebotenen musikalischen Homogenität, kaum zu glauben. Es ist in diesem Zusammenhang wenig verwunderlich, dass sich die Formation, die auch bereits eine CD veröffentlichte, in kürzester Zeit den Ruf einer Ausnahmeband erspielte.

Fazit: Faszinierendes Konzert auf handwerklich höchstem Niveau, bei dem einen die Vielfältigkeit des musikalischen Spanien auf unterhaltsame Weise näher gebracht wurde.