Kritik zu „Pasión de Buena Vista“
02. Februar 2025 – Das Wormser Theater: „Pasión de Buena Vista“ begeisterte das Publikum im Wormser Theater mit karibischen Rhythmen und ausgesprochener Lebensfreude.
Wer an Kuba denkt, hat schnell Zigarren, Rum und schöne alte Autos im Kopf, die auch heute noch in Havanna im Straßenverkehr zu finden sind. Spätestens seit dem Film „Buena Vista Social Club“ von Wim Wenders erlebte die kubanische Musik einen regelrechten Boom. Die Originalbesetzung um Sänger Compay Segundo hat zum Großteil schon lange das Zeitliche gesegnet. Ihr Spirit wird aber von Gruppen wie „Pasión de Buena Vista“ hinaus in die Welt getragen. So war es wenig verwunderlich, aber dennoch höchst erfreulich, dass das Wormser Theater an diesem Abend nahezu ausverkauft war. Allein das Bühnenbild, in das extra ein blauer Oldtimer als Deko eingebaut war, ließ die Erwartungshaltung im Publikum steigen. Enttäuscht wurde es nicht: Die neunköpfige Band, ergänzt durch mehrere Solosänger und ein vierköpfiges Tanzensemble, lieferte an diesem Abend ab. Es sind eben die karibischen Rhythmen, die in Salsa, Rumba oder Mambo vorkommen, denen man sich nur schwer entziehen kann. Eigentlich gar nicht.
Schon im ersten Teil der knapp zweistündigen Show sorgten Klassiker wie „Chan Chan“, „Besame mucho“ oder „Guantanamera“ für beste Lau- ne im Saal. Die Ansagen waren zwar in einer Art spanisch-englisch-deutschem Kauderwelsch schwer zu verstehen, aber „big applause“ und „stand up and dance“ haben dann auch wirklich alle Besucher an diesem Abend verstanden. Be- sonders herausheben sollte man die Vielzahl der Kostüme des Tanzensembles, das immer wieder mit anderen traditionellen Outfits den Abend bereicherte, sowie das Bläser-Duo bestehend aus Ramón Puebla-Frias (Posaune) und Rolando- Enrique Arias-Mompié (Trompete), die mit ihren Einwürfen und Soli für Gänsehaut sorgten. Insgesamt war die musikalische Qualität herausragend. Der Lohn waren dann schließlich Standing-Ovations durch die Zuschauer, die am Ende sogar noch einen waschechten Tanzkurs verpasst bekamen. Lebensfreude überträgt sich eben doch. Schließlich gab es dann noch Zigarren am Merchandise-Stand.
Fazit: Herausragendes Konzert und definitiv ein Highlight der noch frühen Theatersaison. Man darf froh und glücklich sein, dass solche Programmpunkte hin und wieder ihren Weg nach Worms finden. Danke für den schönen Abend!
Text und Foto: Peter Englert
