Vom Studium an der DHBW Karlsruhe zur globalen HR-Verantwortung bei RENOLIT
DHBW-Alumnus, Markus Blümle, im Gespräch über moderne Personalarbeit und internationale Herausforderungen

Mit Markus Blümle steht ein ausgewiesener Personalexperte im Mittelpunkt, der seit 2021 als Geschäftsleiter Corp. People & Empowerment die weltweite Personalarbeit der RENOLIT Gruppe verantwortet – eines der global führenden Unternehmen der Kunststoffverarbeitung mit Hauptsitz in Worms. Der Alumnus der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), der sein BWL-Industrie-Studium am Standort Karlsruhe absolvierte, beschäftigt sich heute mit zentralen Zukunftsthemen wie strategischer Kompetenzentwicklung, Digitalisierung, demografischen Veränderungen und moderner Führungskultur.
Im Gespräch mit der DHBW Karlsruhe berichtet er über aktuelle Projekte, die Integration des Standorts Frankenthal, seinen beruflichen Werdegang, seine Verbundenheit zur DHBW Karlsruhe und gibt Einblicke in die Herausforderungen, die die Personalarbeit in einem internationalen Umfeld prägen. Zudem erzählt er, was ihn persönlich antreibt und welche Erfahrungen aus seiner Studienzeit ihn bis heute begleiten.
Wo sind Sie gerade tätig?
Ich bin bei der RENOLIT SE in Worms tätig – in einer Stadt, die nicht nur für den Dom und die Nibelungensage bekannt ist, sondern auch der Hauptsitz des Unternehmens ist. Mit mehr als 30 Produktionsstandorten und Vertriebseinheiten in über 20 Ländern und einem Umsatz von 1,196 Milliarden Euro im Jahr 2024 zählt das Unternehmen zu den global führenden Kunststoff-Verarbeitern. Wir beschäftigen weltweit rund 5.000 Mitarbeitende und blicken auf über 75 Jahre Erfahrung zurück.
Was sind Ihre Aufgaben? An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?
Ich leite die strategische und operative Personalarbeit der RENOLIT Gruppe. Die Aufgaben sind vielfältig: Personalentwicklung, Arbeitgebermarke und natürlich auch ganz klassische Themen wie bspw. Entgeltabrechnung, die Basis der Personalarbeit.
Ganz operativ begleite ich aktuell die Zusammenlegung der Standorte Worms und Frankenthal in Worms, bei der wir alle 370 Mitarbeitenden aus Frankenthal integrieren und zusätzliche 130 Millionen am Standort in Worms investieren.
Welchen Herausforderungen stehen Sie gegenüber?
Wir beschäftigen uns unter anderem mit Herausforderungen wie Digitalisierung und Demografie. Die zunehmende Vielfalt individueller Arbeitsmodelle für unsere Mitarbeitenden verändert unsere Handlungsfelder fundamental. Dabei ist es Aufgabe des Personalbereichs die Themen strategische Kompetenzplanung, Qualifizierung, Change-Management und Führung professionell zu gestalten, um die Gruppe zukunftsfähig aufzustellen.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf unser People-Team – ein Team, das Mitarbeitende ganzheitlich in Entwicklung, Wohlbefinden und Zusammenarbeit unterstützt – und den Aufbau dieses Bereichs in den letzten fünf Jahren! Wir haben ihn zu einem Vorzeigebereich des Unternehmens auf- und umgebaut, dessen Aktivitäten weitaus vielfältiger sind, als man es bei einem Unternehmen unserer Größe erwarten würde.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Job?
Für mich ist meine Tätigkeit mehr als ein Job – es ist eine Art Berufung. Ich freue mich, dass ich etwas tun darf, das mir Spaß macht: die Arbeit mit Menschen, sowohl im Unternehmen als auch in externen Gremien, und die Möglichkeit, unsere Arbeit täglich ein Stück besser zu machen. Ideen zu entwickeln, umzusetzen und damit RENOLIT als Arbeitgeber weiter zu stärken, Prozesse zu optimieren und die Unternehmensstrategie im People-Bereich mitzugestalten, bereitet mir große Freude.
Was hat Ihnen dabei geholfen, dort hinzukommen, wo Sie heute sind?
Zunächst natürlich meine Eltern, die mich von klein auf unterstützt und gefördert haben. Dazu kamen Eigenschaften wie Disziplin, Engagement und die Bereitschaft, die Extrameile zu gehen – und vielleicht auch ein Quäntchen Glück.
Was hat Sie damals bewegt an der DHBW Karlsruhe zu studieren?
Mich hat vor allem der kompakte Studiengang als Intensivstudium überzeugt, mit dem man in nur drei Jahren das Diplom erwerben konnte. Zudem schätzte ich den direkten Draht zu den Lehrenden, die praxisnahen Studieninhalte, die logistische Nähe zu meinem damaligen Wohnsitz und nicht zuletzt die monatliche Studienvergütung.
Was blieb Ihnen aus Ihrer Studienzeit am deutlichsten in Erinnerung?
Neben dem guten Studium ist mir vor allem der besondere Kontakt zu Professor*innen und Dozent*innen in Erinnerung geblieben. Noch heute pflege ich mit drei ehemaligen Lehrenden einen freundschaftlichen Austausch, inklusive persönlicher Treffen – obwohl diese längst im Ruhestand sind. Mit dem erworbenen Wissen im Diplom, heute der Bachelor an der DHBW, ist man in der Industrie voll einsatzfähig.
Sie waren lange Vorsitzender des Örtlichen Hochschulrats der DHBW Karlsruhe und sind 2. Vorsitzender des Fördervereins der DHBW Karlsruhe. Was hat Sie motiviert, sich in gleich zwei verantwortungsvollen Funktionen für die DHBW Karlsruhe zu engagieren?
Sobald ich die DHBW Karlsruhe betrete, fühlt es sich für mich wie „Nachhausekommen“ an und bekanntlich engagiert man sich immer gerne dort, wo man sich zu Hause fühlt. So geht es mir. Es ist mir eine Freude und Ehre, mich hier einzubringen, bis zur Covid-19-Pandemie auch noch als Dozent. Der lokale Fußballverein KSC hat den Slogan „Meine Heimat“ – dies empfinde ich für den Standort Karlsruhe der DHBW: verbunden sein, sich engagieren und etwas zurückgeben. Besonders schätze ich den Austausch mit den vielen großartigen Beschäftigten – ein wertvolles Gut
Hätten Sie rückblickend manche Dinge gerne anders gemacht?
Wer hätte das nicht? Grundsätzlich gibt es jedoch nichts Entscheidendes, das ich anders gemacht hätte. Während meines Studiums in Karlsruhe gab es die Möglichkeit, Spanisch zu lernen – das würde ich heute auf jeden Fall nutzen. Es ist ein persönliches Ziel, diese Sprache noch zu lernen…schau’n wir mal, ob es noch klappt.
Markus Blümle, Werdegang
Geboren 1976 in Bruchsal
1997 – 2000 Studium BWL – Industrie an der DHBW Karlsruhe, Dualer Partner: E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH in Oberderdingen
2000 – 2002 Personalreferent (HR BP bei E.G.O.)
2003 – 2009 Abteilungsleiter Personalentgelt/-systeme (E.G.O.)
2010-2012 Leiter Personal- und Sozialwesen Deutschland (E.G.O.)
2014-2016 Global Human Resources Director (E.G.O.-Gruppe)
2017-2020 Managing Director/ Head of Corporate HR (Blanc&Fischer Gruppe)
Seit 2021 General Manager Corp. People & Empowerment (RENOLIT Gruppe)



