VORHANG AUF FÜR DAS LINCOLN THEATER
LINCOLN THEATER PLANT ERÖFFNUNG ENDE SEPTEMBER

Michaela Langner, 1. Vorsitzende des Lincoln Trägervereins auf der Bühne des Theaters
Noch ist das Lincoln Theater nicht aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Aber bereits Ende September möchte der Trägerverein, pünktlich zur Kindertheaterwoche, wieder Gäste begrüßen. Zunächst folgten wir aber der Einladung der Vereinsvorsitzenden Michaela Langner, um uns über den aktuellen Stand zu informieren.
Im November ist es zwei Jahre her, dass Michaela Langner am Morgen des 22. November 2023 durch das Radio erfuhr, dass ein Geschäft direkt über dem Lincoln Theater lichterloh in Flammen stand. Schnell war ihr klar, dass dies Konsequenzen für die ehrenamtlich geführte Bühne haben würde. Zwar wurde das Theater von dem Brand selbst nicht beschädigt, dafür hatten das Löschwasser und die Rauchentwicklung großen Schaden angerichtet. Infolgedessen mussten alle Vorhänge, Wandverkleidungen, Decken, aber auch die Böden entfernt werden und aufwendig neu genäht, installiert und verlegt werden. Die Sitze sowie die Bühne konnten gerettet werden. Dennoch mussten alle 230 Sitze entfernt und gereinigt werden. Auch die Bühne sowie die Technik mussten natürlich vor Beginn der langwierigen Sanierungsarbeiten ausgebaut werden.

Die neue Theke im Foyer
Zeitintensive Arbeiten
Als langwierig erwies sich der Sanierungsprozess auch deswegen, da parallel erst einmal das über dem Lincoln liegende Dom Hotel wieder betriebsfähig gemacht werden musste. Ebenso begannen die Arbeiten an dem angrenzenden Handyladen in der Hafergasse, wo der Brand seinen Ursprung fand und der dementsprechend komplett zerstört war. Als zeitintensiv erwiesen sich zudem die Gespräche mit den Versicherungen. Zugleich forderte die Stadt erhebliche Nachbesserungen bezüglich des Brandschutzes. Wo früher eine dünne Holztür den Theatersaal vom Foyer trennte, prangt nun eine stattliche Brandschutztür. Ebenso wurde ein neuer brandschutzsicherer Theatervorhang angeschafft, der noch auf- gehängt werden muss. Wie Langner berichtet, muss in den nächsten Wochen auch noch die geforderte Brandschutzanlage installiert, sowie eine Brandschutztür vor dem hoteleigenen Aufzug angebracht werden. Der Verein beschloss zudem, die Zeit für Modernisierungsarbeiten zu nutzen. So wurde eine neue Theke maßgefertigt und zwischenzeitlich eingebaut. In allen Etagen des Foyers und des Zugangs wurden neue Böden und Teppiche verlegt. Bei Eintritt in das Lincoln Theater zeugt zudem der Geruch von umfänglichen Tapezierarbeiten.
Viel Unterstützung
Doch nicht nur an der Oberfläche wurde emsig gearbeitet. Zahllose Kabel mussten neu verlegt und angeschlossen werden. Eine zeitintensive Arbeit, die von dem Vereinsmitglied Ralf Becker fachmännisch in dessen Freizeit über- nommen wurde, wie die Vorsitzende erzählt. Überhaupt seien viele Arbeiten ohne die helfenden Hände der Vereinsmitglieder nicht möglich gewesen. Doch nicht nur für die tatkräftige Unterstützung ist sie dankbar, sondern auch für die vielseitigen monetären Zuwendungen von Privatspenden bis zu Fördergeldern des Landes. Dennoch, räumt Langner ein, haben die aufwendigen Arbeiten die Vereinskasse stark belastet. Nun ist es an der Zeit, diese durch Veranstaltungen wieder zu füllen oder auch neue Mitglieder zu fin- den. Bevor jedoch das Lincoln mit der beliebten Kindertheater- woche ab 20. September wieder einen festen Platz im kulturellen Worms hat, muss noch die Technik – inklusive Brandmeldeanlage – getestet werden, ehe die finale Abnahme durch die Stadt erfolgt. Doch auch diese Hürde, so ist sich Langner sicher, wird der stressgeprüfte Verein meistern. Für die Herbstmonate kündigt sie ein abwechslungsreiches Programm im runderneuerten Theater an, zu dem unter anderem Veranstaltungen im Rahmen des ersten Wormser-Fotofestivals gehören sowie beliebte Formate und Ensembles wie das Rudelsingen oder das Chawwerusch Theater aus der Pfalz. Und natürlich soll es auch eine kleine Wiedereröffnungsfeier geben.
Text: Dennis Dirigo, Fotos: Andreas Stumpf