Kritik zu „Die Weihnachtsgala von David Maier & Friends“

12. Dezember 2024 | Das Wormser Theater: Bereits zum vierten Mal lud Kulturkoordinator David Maier, zusammen mit Freunden und Weggefährten, zu einer Weihnachtsgala ins Wormser Theater, um die Besucher im gut besetzten Theatersaal in Weihnachtsstimmung zu bringen.

Nach der letzten Weihnachtsgala hatten ein paar Besucher moniert, dass es durchaus mehr Weihnachtslieder hätten sein können. Das woll- te sich der Conférencier des Abends diesmal nicht nachsagen lassen und startete mit leisen, jazzig angehauchten Swing-Versionen von „Let it snow“ und „Winter Wonderland“ von Connie Francis in den Abend. Waren das bis dahin lediglich Fingerübungen für die Band und den Wormser Kulturkoordinator, um die knapp 500 Besucher auf das weihnachtliche Motto des Abends einzustimmen, zeigte Gastgeber Maier bei dem folgenden „A change is gonna come“ von Sam Cooke, dass er auch ein fantastischer Sänger ist.

Im späteren Verlauf konnte Maier auch noch mit dem meistverkauften Weihnachtslied „White Christmas“ brillieren. Wie gewohnt durften auch musikalische Gäste nicht fehlen, wie die Sängerin und Gitarristin Teresa Bergman aus Neuseeland oder Eleanna Pitsikaki. Geboren in Kreta, lebt diese – auch zur Verwunderung von Moderator Maier – nun in Offenbach und hatte mit dem „Kanun“ ein äußerst seltenes Instrument mitgebracht. Die sympathische Griechin schuf in einem harmonischen Zusammenspiel mit Pianist Ulf Kleiner und Gitarrist Daniel Stelter mit ihrem Kanun faszinierende Klangwelten. Neben zwei eigenen Songs wusste auch ein kretisches Weihnachtslied aus ihrer Heimat zu gefallen.

Für die literarischen Akzente des Abends war wiederum Maiers langjähriger Freund und Wegbegleiter Boris C. Motzki zuständig. Der Wormser Rezitator und Regisseur hat mit Maier schon verschiedene Bühnenprogramme ausgearbeitet, die sich aus Lesungen und Musik speisen und in der Region ein interessiertes Publikum fanden. Diesmal hatte Motzki nicht nur das neueste Buch von Rolling Stones Kolumnist Eric Pfeil als Geschenk mitgebracht, sondern eben- so eine äußerst amüsante und lebhafte Erzählung aus dem Schaffen von Oscar Wilde. Besondere Erwähnung verdient die großartige Begleitband des Abends. Pianist Ulf Kleiner durfte sogar ein eigenes, durchaus hörenswertes Stück vortragen, während gestandene Musiker wie Matthias Schärf (Gitarre), Daniel Stelter (Gitarre), Marc Jullien (Bass) und Dave Mette (Schlagzeug) für das groovige Fundament sorg- ten. Im Übrigen hat David Maier diesmal zu viel Weißwein getrunken (= Insider).

Fazit: Auch die nunmehr vierte Auflage von David Maiers Weihnachtsgala wusste mit ihrer Mischung aus Musik, Talk und Lesung zu gefallen und ist längst zu einer festen, liebgewordenen Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden.

Text: Frank Fischer, Foto: Andreas Stumpf