Eine Pressemitteilung der linksjugend (solid):

Es sind zwei Dinge, die sich laut der Wormser linksjugend [‘solid] nicht miteinander vereinbaren lassen: das jüdische Weltkulturerbe und die Glorifizierung des Judenhassers Martin Luther. Der Reformator wird auch aktuell gefeiert, da er sich vor 500 Jahren weigerte, seine Schriften zu widerrufen.

Dem Jugendverband der LINKEN fällt eine Schrift ein, die Luther hätte widerrufen sollen: sein Sieben-Punkte-Programm. Darin riet er unter anderem, Synagogen oder jüdische Schulen abzubrennen sowie die Häuser von Juden:Jüdinnen zu zerstören und ihnen die Bewegungsfreiheit außerhalb des Hauses zu verwehren. Die linksjugend [‘solid] verweist darauf, dass die ersten zwei Punkte in der Pogromnacht vom 09. November 1938, Luthers Geburtstag, umgesetzt wurden.

Die Aktiven der Gruppe sind sich einig: „Martin Luther ist ein Antisemit! Die Glorifizierung von Judenhassern ist blanker Hohn, wenn aktuell Synagogen angegriffen werden und sich Juden mit Kippa unsicher fühlen. Dieses Jahr ist auch das Jubiläumsjahr ,1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘. Das jüdische Erbe in Worms zu ehren, heißt für uns, Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und entschlossen dagegen vorzugehen!”

Der entschiedene Einsatz gegen Antisemitismus solle auch vor berühmten Persönlichkeiten keinen Halt machen. Deshalb fordert die linksjugend [‘solid], Luther in Zukunft kritischer zu betrachten. Ein Aufklärungsschild am Lutherplatz könne ein erster Schritt sein, auf den, so die Gruppe, noch viele weitere folgen müssen.

Foto: WO! Magazin