Eine Pressemitteilung von Worms Will Weiter e.V.:

Die Wählergemeinschaft „Worms will weiter“ begrüßt die Schließung des Wormser Nibelungenmuseums. „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung zur Haushaltskonsolidierung“, so der Vorsitzende der Wählergemeinschaft, Mathias Englert.

Das Museum, 2001 gegen den Willen vieler Bürgerinnen und Bürger erbaut, war von Anfang an ein umstrittenes Projekt. Ein Bürgerentscheid gegen den Bau scheiterte damals am Quorum (es stimmte zwar die überwältigende Mehrheit gegen das Museum, aber nur 22% der Wahlberechtigten Wormser, statt der damals erforderlichen 30%). „Schon damals war klar, dass dieses Museum ein Millionengrab sein würde“, so Englert. „Heute können wir sagen, dass die Stadt Worms ohne das Nibelungenmuseum rund 20 Millionen Euro weniger arm wäre. Die Menschen haben es damals nicht verstanden und verstehen es heute noch weniger, dass für so ein Ding Geld ausgegeben wird, aber nicht für Wichtiges.“

Nachnutzung des Museums: Ideen statt Leerstand

Ein Abriss des Gebäudes wird für die Stadt ebenfalls nur schwer zu finanzieren sein, weshalb eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung im Vordergrund stehen sollte.
„Die Schließung des Nibelungenmuseums bietet nun die Chance, die Räumlichkeiten sinnvoll zu nutzen“, so Englert weiter. „Wir von ‚Worms will weiter‘ favorisieren eine Umnutzung zu einer öffentlichen Gastronomie, beispielsweise einem Café, oder einer Mehrgenerationenbegegnungsstätte, schließlich ist der Bau nun mal da.“

Die Finanzierung solcher Projekte müsse allerdings durch private Träger erfolgen, da die Stadt Worms selbst nicht die Mittel dafür habe.

Stadtmauer weiterhin zugänglich halten

Die Befürchtung, dass die Schließung des Museums die Zugänglichkeit der angrenzenden Stadtmauer beeinträchtigen könnte oder gar gänzlich verhindern könnte stimmt Englert nachdenklich. „Die Stadtmauer muss selbstverständlich weiterhin für Besucher zugänglich sein“, so der Vorsitzende der Wählergemeinschaft. Die beste Lösung sei hier eben eine Privatnutzung, die dies sicherstellen könne.

Nibelungenthema: Stadtweit erlebbar

„Das Nibelungenthema muss in Zukunft nicht mehr nur in einem Museum, sondern im gesamten Stadtgebiet erlebbar sein“, so Englert abschließend. „Beispielsweise bietet der Kriemhilds Rosengarten am Rhein dafür eine hervorragende Möglichkeit.“ Auch eine gesonderte Ausstellung im städtischen Museum Andreasstift sei denkbar und wünschenswert. „Hier sollte in Zukunft auch darüber nachgedacht werden, ob Requisiten oder Kostüme der Nibelungenfestspiele als Exponate dienen können. „Das wäre endlich auch was zum Anfassen,“ stellt Englert klar.