Wormser Caritas sucht junge Menschen, die sich in [U25] Online-Suizidberatung engagieren wollen
Eine Pressemitteilung des Caritasverbands Worms:

Die Caritas in Worms baut die [U25] Online-Suizidberatung auf, freut sich Fachbereichsleiterin Anja Jäger (rechts). Ansprechpartnerin für das Projekt und die Ausbildung sogenannter Peers ist Psychologin Claudia Haug (links).
Anderen jungen Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollen, auf Augenhöhe und mit Verständnis für die Lebensrealität in dieser Altersphase begegnen: Das ist die Idee des Online-Beratungsprogramms „U25“ der Caritas. Das Hilfsangebot richtet sich an junge Menschen in persönlichen Krisen. Dabei unterstützen Gleichaltrige – sogenannte Peers – die Suizidgefährdeten per E-Mail. Die Idee: Vielen Jugendlichen fällt es leichter, in einer schwierigen Lebenssituation Kontakt zu jungen Menschen ihres Alters aufzunehmen, als sich von erwachsenen Fachleuten beraten zu lassen. Bei „U25“ können sich 16- bis 24-Jährige engagieren. Genau sie sind es, die den Lebenssituationen der Hilfesuchenden – Mobbing, Liebeskummer, Trennung und Problemen mit den Eltern, Ärger in der Schule – viel näher sind als jeder Erwachsene. „Auch der Weg über das Internet und die E-Mail macht vieles leichter. Dabei ist die Beratung kostenlos und anonym“, sagt Claudia Haug. Sie begleitet das Angebot bei der Wormser Caritas.
An deutschlandweit elf Standorten betreuen bereits mehr als 330 solcher Ehrenamtlicher junge Menschen in Krisensituationen. Worms ist einer von drei Standorten im Bistum Mainz, der jüngst hinzugekommen ist. Im Psychosozialen Zentrum in der Renzstraße über dem Café „gleis7“ bildet Claudia Haug künftige Peers aus und steht ihnen auch konkret in den E-Mail-Dialogen mit Hilfesuchenden zur Seite. „Niemand ist allein mit einem Dialog oder Fragen, ich lese jede E-Mail gegen, bevor sie an die Ratsuchenden geht“, erklärt die erfahrene Psychologin. Das bringe eine Entlastung für die Ehrenamtlichen mit sich – eben weil sie nicht allein verantwortlich sind für das, was sie schreiben.
Geplant sind zudem regelmäßige Treffen der Peers, um sich auszutauschen und über die jeweiligen Erfahrungen zu sprechen. Die jungen Berater:innen arbeiten ehrenamtlich, also ohne Vergütung. Doch ihr Einsatz bringt ihnen dennoch ganz viel, ist sich Claudia Haug sicher: „Die Peers nehmen von ihrer Arbeit auch selbst ganz viel mit – nicht nur das gute Gefühl, geholfen zu haben. Wenn das Engagement als ehrenamtlicher Krisenbegleiter im Lebenslauf steht, ist das auch eine super Qualifikation.“
Kontakt
U25-Suizidberatung im Caritasverband Worms e.V., Claudia Haug, Telefon 0176 / 14762025, claudia.haug@caritas-worms.de, U25@caritas-worms.de
Hintergrund
Die [U25] Online-Suizidprävention der Caritas Deutschland bietet jungen Menschen in Krisen seit 2002 eine niedrigschwellige, kostenlose und vertrauliche Online-Beratung. Allein in 2024 wurden etwa 1.700 junge Menschen begleitet. Die beratenden ehrenamtlichen Peers werden eng von Hauptamtlichen ausgebildet und intensiv in ihrer Arbeit unterstützt. Über das Angebot hinaus macht sich die Caritas bundesweit für die Suizidprävention stark. Mehr Infos unter www.u25-deutschland.de.



