Wormser Spectaculum zeigt sich einmal mehr als Publikumsmagnet

Eine Pressemitteilung der KVG Worms:

Zum zweiten Mal in der Geschichte des beliebten Mittelaltermarkts musste das Veranstaltungsgelände im Wormser Wäldchen am Samstagabend aufgrund einer Unwetterwarnung vorsorglich geräumt werden – zuletzt war dies 2016 der Fall. Am Freitag und Sonntag konnte das Programm wie geplant stattfinden. Insgesamt zählten die Verantwortlichen der städtischen Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG) rund 21.500 Besucher aus der gesamten Großregion Rhein-Main/Rhein-Neckar. Dort hatten insgesamt 1000 Aktive, darunter 60 Lagergruppen und 100 Händler eine mittelalterliche Welt entstehen lassen.

Die instabile Wetterlage, die derzeit bundesweit für Unwetter sorgt, beschäftigte auch das gesamte Wochenende über das KVG-Projektmanagement, rund um Katharina Kaiser, Marlon Pfrommer, Artur Kiefel und Florian Jung. Dank eines professionellen Wetterradarsystems in der Marktmeisterei konnte die drohende Gewitterfront am Samstagnachmittag frühzeitig erkannt werden. Gemeinsam mit der ehrenamtlichen Marktmeisterei, der Trossmeisterei, dem Sicherheitsdienst sowie den Einsatzkräften von Feuerwehr und Sanitätsdiensten wurde entschieden, das Gelände rechtzeitig zu räumen. Dabei unterstütze die Polizei mit Straßensperrungen. Rund 10.000 Besucher, Lagernde und Händler verließen das Gelände innerhalb von etwa 30 Minuten geordnet. Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, konnten die Teilnehmenden auf das Lagergelände zurückkehren. Für externe Besucher blieb die Veranstaltung jedoch am Samstag aufgrund der weiterhin herausfordernden Wetterlage geschlossen. Am Sonntag konnte das Programm wie geplant stattfinden.

Markus Reis, Geschäftsführer der KVG: „Insgesamt verlief die Räumung ruhig und geordnet. Natürlich gibt es immer Punkte, an denen man noch nachjustieren kann – deshalb werden wir uns im Nachgang mit allen Beteiligten zusammensetzen und den Evakuierungsplan weiterentwickeln. Eines steht jedoch fest: Auch wenn das Unwetter am Ende weniger heftig ausfiel als zunächst befürchtet, hat die Sicherheit aller Beteiligten für uns oberste Priorität. Die Entscheidung war richtig, und wir danken allen Einsatzkräften herzlich für ihre tatkräftige Unterstützung – sie haben mit dafür gesorgt, dass man trotz der Unterbrechung von einem insgesamt gelungenen Spectaculum sprechen kann.“

Auch Marktvogt Uwe Hildenbeutel blickt positiv auf die Evakuierung zurück: „Natürlich hätte man sich das Unwetter gerne erspart – aber wir haben das Beste daraus gemacht. Die Lagerleute sind mit einer Polonaise in die Schutzunterkunft, eine Turnhalle, gezogen, wo die Kinder auf Turnmatten toben und spielen konnten. Und am Abend herrschte im Lager wieder überall gute Stimmung.“

Umfangreiches Programm, bunter Markt und Lagerleben

Abgesehen vom wetterbedingten Veranstaltungsabbruch am Samstag verlief das Spectaculum ansonsten friedlich und ruhig. So strömten Familien aus den beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar in Massen über den Mittelaltermarkt. Rund 1000 Aktive in 60 Lagern und 100 Marktständen sorgten für ein buntes Treiben im Wormser Wäldchen.

Neben den Klassikern wie der Feldschlacht, dem Raufballturnier und den Feuershows wurde vor allem auch das umfangreiche Workshopangebot gut angenommen. Egal ob Modenschau, historische Kräuterführung, offenes Schwerttraining oder Nadelfilzen: Überall tauchten Besucher in den Alltag längst vergangener Epochen ein. Bei den abendlichen Konzerten der Gruppen „Die Habenichtse“, und „Spielleute Ranunculus“ erfreuten sich die Besucher am Programm rund um die große Bühne. Die kleine Bühne wurde von „Duo Wormez“ und „Spilldeyvel“, „Duo Donnersack“ und „Satyrias“ besetzt. Für musikalische Begleitung auf dem gesamten Gelände sorgten außerdem die umherwandelnden „Spielleute Skadefryd“.

Und auch die kleinsten Besucher konnten beim Spectaculum so einiges erleben. Wie in den Vorjahren war hier das große Holzschiff der Kindsvögte Philipp und Dieter Christmann ein besonderes Highlight. Höchster Beliebtheit erfreuten sich auch wieder die Kinder-Highland-Games des Rugby Club Worms e. V.

Bereits zum zweiten Mal fand in diesem Jahr der „Fafnir-Cup“, ein nationales Vollkontakt-Einladungsturnier der Eisenliga, statt. Das Team „Ferox Thüringen“ sicherte sich den Turniersieg und nahm den Pokal von Sportdezernent Timo Horst entgegen: „Das Vollkontaktturnier-gehört bereits zu den festen Highlights beim Spectaculum. Das spektakuläre Kräftemessen ist nicht nur toll anzusehen, sondern vermittelt auch einen Eindruck wie mittelalterliche Wettkämpfe abliefen.“

Rund 60 Lagergruppen mit Teilnehmenden aus Deutschland und dem Ausland schlugen zum Spectaculum ihre Zelte im Wormser Wäldchen auf. In authentischer Gewandung lebten sie wie in vergangenen Jahrhunderten – orientiert an der Zeit zwischen 500 und 1500 n. Chr. Viele Gruppen öffneten ihre Lager für interessierte Besucher, erklärten das Alltagsleben im Mittelalter, gaben Einblicke in historische Handwerkskünste oder präsentierten ihre Waffen und Rüstungen.

Auch der Mittelaltermarkt bot mit rund 100 Ständen wieder ein abwechslungsreiches Angebot. Wer wollte, konnte direkt vor Ort erfahren, wie traditionelle Handwerkswaren gefertigt werden – sei es durch Vorführungen oder persönliche Gespräche mit den Händlern. Kulinarisch war das Angebot ebenfalls vielfältig: Von herzhaften Speisen bis zu süßen Spezialitäten war für jeden Geschmack etwas dabei.

Oberbürgermeister Adolf Kessel zur Bedeutung des Mittelaltermarktes: „Das Wormser Spectaculum ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Zum einen kommen Besucher aus der gesamten Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Region hierfür extra nach Worms. Zum anderen gehört der Mittelaltermarkt zu den Herzensveranstaltungen der Wormser, die sich hier spielerisch mit ihrer Stadtgeschichte auseinandersetzen. Und nicht zu vergessen: Bei dieser Großveranstaltung arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche mit großer Leidenschaft zusammen. Ich danke entsprechend allen Aktiven vor und hinter den Kulissen für ihren großartigen Einsatz.“

Im normalen Betrieb keine besonderen Vorkommnisse

Im normalen Veranstaltungsbetrieb kam es ansonsten zu keinen Vorfällen. Katharina Kaiser, Projektleiterin der KVG, sagt: „Insgesamt lief der Veranstaltungsbetrieb an den übrigen Tagen reibungslos. Die Technikteams von dawnConcepts und Eventenergie Deutschland haben wie gewohnt verlässlich gearbeitet. Auch der Park- und Shuttleservice wurde gut angenommen – ebenso wie der Fahrradparkplatz, der durchgehend gut genutzt wurde. Nicht zu vergessen die gute Zusammenarbeit mit den städtischen Bereichen 3 und 6, denen wir explizit danken.“ Marlon Pfrommer, Projektleiter der KVG, ergänzt: „Der ASB meldete keine größeren Vorfälle. Unser Dank gilt allen Sanitätern, Technikern und Helferinnen, die trotz Hitze, Regen und Gewitter immer ruhig und lösungsorientiert gearbeitet haben.“

Nach dem Spectaculum ist vor dem Spectaculum

2026 findet das Spectaculum vom 15. bis zum 17. Mai statt.

Das Spectaculum Worms ist eine Veranstaltung der Kultur und Veranstaltungs GmbH in Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Lebendiges Mittelalter Worms“ und unterstützt durch die Kulturkoordination der Stadt Worms.

Foto: Bernward Betram