Abends räumte sie mit ihrem aktuellen Programm „Ich bin Boes“ in einem voll besetzten Mozartsaal ab, wenige Minuten vor dem Auftritt stand Mirja Boes WO! Reporterin Nicole Bircan Rede und Antwort.

WO! Wie schaffen Sie es, mit zwei Kindern ein Restaurant zu betreiben, zu moderieren, Auftritte und Familie unter einen Hut zu bringen?
MIRJA: Das ist alles eine Frage der Organisation und des Netzwerks. Man braucht Leute, die einem helfen und unterstützen, ne Oma und Opa. Ich kann gut loslassen, wenn ich weiß, die Kinder sind super aufgehoben. Sie hatten auch von Anfang an Babysitter, wobei mir wichtig war, dass sie zuhause betreut werden.

WO! Sind Sie im Privatleben auch immer die Spaßkanone?
Es ist nicht so, dass ich im Privatleben einen Witz nach dem anderen raus kloppe. Meine Komik kommt immer aus dem fröhlich sein und ich bin einfach ein total fröhlicher Mensch! Es gibt schon Momente, wo ich mal austicke und kurz extrem explodiere. Aber ich habe zu Hause eine Streitkultur gelernt, dass man auch mal poltern darf und danach ist es gut.

WO! Wenn Sie Ihr Leben nochmal zurückspulen könnten, was würden Sie nachträglich ändern?
Nix! Alles hat ja seine Bedeutung und seinen Wert gehabt zu einer bestimmten Zeit. Ich war vielleicht in der Pubertät ein bisschen rasant und habe mit Jungs Schluss gemacht, die noch nicht mal wussten, dass wir zusammen waren. Aus heutiger Sicht würde man versuchen, die Leute weniger zu verletzen, denn man ist schon mal Schuld, wenn jemand anderes sich doof fühlt.

WO! Würden Sie gerne mal bei den Nibelungen Festspiele in Worms mitspielen?
Ich spiele im Frühjahr im Theater in Düsseldorf, worauf ich mich freue, aber auch jetzt schon Angst habe, wenn ich jeden Abend 20:10 Uhr den gleichen Satz sage. Das ist für mich eine Herausforderung. Anschauen würde ich mir die Nibelungen Festspiele durchaus, weil es interessant ist, aber wenn man mich fragt, würde ich vielleicht auch mitmachen. Bin ich dann die Kriemhild wohl?

WO! In welchen Situationen kommen Ihnen die Ideen für Ihre Shows?
Immer, da ich in meinem Programm wirklich total Alltägliches betrachte. Es kommt zwischendurch, ich schreibe es auf oder hacke es in mein Handy rein. Ich bin sehr altmodisch und habe auch ein Notizbuch in der Tasche. Ich betrachte das Leben aus der fröhlichen Perspektive und jeder wird sich widerfinden. Wenn der Mensch mitlachen kann, weil er weiß: „Ja das mach ich auch – wie bescheuert!“, dann ist es am Schönsten, das ist meine Form von Humor.

WO! Wie schaffen Sie es, Karriere und Privatleben zu trennen?
Es gibt gar keine Skandale über mich. Dinge, die vergänglich sind oder sich ändern können, möchte ich mit mir selber ausmachen. Die Leute sollen sich darauf konzentrieren, was ich mache, ich gebe auch ein Stück weit was preis und erzähle in Interviews über meine Kinder und meinen Freund. Im Programm kommt er auch vor, aber nur so, dass er kein Gesicht bekommt. Er möchte es auch nicht, ist aber ein super Begleiter, der toleriert, was ich mache und das auch unterstützt. Mit mir zusammen zu sein, ist echt nicht schön. Man hat viel Spaß, aber dieser Job ist auch oft anstrengend.

WO! Was machen Sie am liebsten, wenn Sie frei haben?
Sport, denn ich versuche im Moment meine Geburtsschlacke vom zweiten Kind los zu werden. Was ich wieder lieben gelernt habe, ist shoppen und bummeln gehen, also nur KrimsKrams und Kleinigkeiten kaufen. Das habe ich auch morgen in Worms vor. Ich fahre dann weiter nach Baden-Baden und möchte dort auf den Weihnachtsmarkt. Ich lasse mich auch gerne wellnessmäßig verwöhnen, obwohl ich dafür eigentlich zu hippelig bin.

WO! Was uns Frauen sehr interessiert, wie schaffen Sie es, so jugendlich auszusehen?
Meine Mutter hat immer gesagt: „Wahre Schönheit kommt von innen“. Ich fühle mich manchmal wie ein Mädchen und das strahle ich vielleicht nach draußen. Vielleicht verwende ich auch ne gute Augencreme.

WO! Wie kam es denn zu dem Künstlernamen „die Möhre“?
Zu meiner Grundschulzeit gab es im Fernsehen „Das feuerrote Spielmobil“, da gab es zwei Puppen Ratz und Rübe. Meine Oma hat dann angefangen, zu mir Rübe zu sagen, weil ich auch so eine Quietschstimme hatte. Die Kinder in der Schule haben dann gesagt: „Die kann nicht Rübe heißen, die heißt Mirja und muss Möhre heißen!“ Bums!

WO! An was denken Sie, wenn Sie an Ihre Ballermannzeit erinnern?
Ich denke einfach nur an Spaß und fröhliche Menschen, die absurderweise nachts um 3 Uhr betrunken gerne Penislieder hören möchten. Mallorca ist nächstes Jahr geplant.

WO! Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?
Dass viele Dinge so bleiben, wie sie sind. Dass ich meinen Kindern die Fröhlichkeit mitgeben kann. Dass ich einiges beherzige, was meine Eltern richtig gemacht haben.

WO! Welche Projekte haben Sie für die Zukunft geplant?
Mein vorrangigstes Projekt ist ein Musikprojekt. Ich habe gerade ein Album aufgenommen, gehe nächstes Jahr auf Wintertour ab OKT/NOV. Es gibt also ein neues Bühnenprogramm und ich habe ne Band dabei, es wird Comedy-Pop werden.

WO! Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte: Nicole Bircan