Corona hat auch die Presselandschaft in Worms durcheinandergewirbelt, denn das abgelaufene Jahr endete mit einem Paukenschlag. Das „Wormser Wochenblatt“ vom VRM Verlag, der auch die Wormser Zeitung produziert, wurde nach fast vier Jahrzehnten eingestellt.

Die in Corona Zeiten sinkenden Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft dürften mitentscheidend für die Entscheidung der VRM-Zentrale in Mainz gewesen sein. Dass es im Jahr 2021 auch das Flaggschiff der regionalen Presselandschaft wirtschaftlich getroffen hatte, war bereits an der Schließung des Wormser Büros der Allgemeinen Zeitung erkennbar. Wer jedoch glaubt, dass wir uns darüber freuen, dass ein Mitbewerber die Segel streichen musste, irrt sich gewaltig, ist dies doch ein untrügliches Zeichen, dass Printprodukte immer mehr zum Aussterben verurteilt sind. Die zunehmende Verlagerung von Werbebudgets ins Onlinegeschäft macht es den Zeitungen und Magazinen auch in Zukunft nicht einfacher. Dieses Problem betrifft gewiss nicht nur uns, sondern auch die Tageszeitung, genauso wie das zweimal wöchentlich erscheinende Anzeigenblatt Nibelungenkurier. Gleichwohl feilen auch wir seit Längerem an unserem Online-Auftritt bei Facebook und Instagram, wo insgesamt über 6.000 Follower unsere tagesaktuellen Meldungen verfolgen. Die Onlineausgabe auf unserer Homepage wird im Schnitt knapp 9.000 Mal pro Monat aufgerufen. Trotzdem halten wir daran fest, dass die Werbewirksamkeit von Anzeigen in einem gern gelesenen Printprodukt immer noch höher zu bewerten ist als im Internet, wo man die eben gelesene Werbebotschaft schon beim nächsten Scrollen wieder vergessen hat. Deshalb werden wir auch so lange wie möglich an unserer gedruckten Ausgabe festhalten, auch wenn uns die exorbitante Erhöhung der Papierpreise das Leben zukünftig noch schwerer macht. Die Gründe, warum Papier immer teurer wird, sind mannigfaltig. Angefangen bei der allgemeinen Holzknappheit und endend bei der Vielzahl an Kartonagen und Verpackungen, die für den Onlinehandel benötigt werden. Amazon lässt also auch hier grüßen. Nichtsdestotrotz werden wir im kommenden März unser 17-jähriges Jubiläum und im August unsere 200. Ausgabe feiern. Voller Optimismus, dass uns die Wormser/innen auch zukünftig lesen wollen.

Wir haben in den letzten beiden Jahren die finanziellen Auswirkungen der Corona Pandemie überstanden und nebenbei noch einen kostspieligen Rechtsstreit beglichen, der sich über 15 Monate hinzog und uns im Endeffekt über 11.000 Euro gekostet hat. Von daher kann es 2022 eigentlich nur besser werden.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.