Eine Pressemitteilung der Agentur für Arbeit:

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Im Dezember waren in Worms insgesamt 4.339 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 13 weniger als im Vormonat und 450 weniger als vor einem Jahr. 3.388 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 56 weniger als im November und 379 oder 10,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote fiel von7,4 auf 7,2 Prozent. Im Vorjahr hatte sie bei 8,1 Prozent gelegen.

Von den 3.388 Arbeitslosen im Dezember wurden 980 von der Arbeitsagentur und 2.408 vom Jobcenter Worms betreut. Der aktuelle Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel hauptsächlich auf die vom Jobcenter betreuten Arbeitslosen.

Die Arbeitgeber meldeten 278 neue Stellen. Das waren 29 mehr als im November und 86 oder 44,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auf den regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur änderten sich die Arbeitslosenquoten wie folgt: Im Gesamtbezirk blieb die Quote bei 5,4 Prozent, in der Stadt Mainz fiel sie von 5,0 auf 4,9 Prozent und in der Stadt Worms von 7,4 auf 7,2 Prozent. Im Landkreis Alzey-Worms und im Landkreis Mainz-Bingen blieben die Quoten konstant bei 3,7 bzw. 3,4 Prozent.

 

Entgegen der saisonüblichen Entwicklung zum Jahresende hat die Arbeitslosigkeit in Worms im Dezember noch einmal leicht abgenommen. Bei den von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitslosen lagen die Zahlen sogar um ein Drittel niedriger als vor einem Jahr und damit wieder auf Vorkrisenniveau. „Die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ist im Versicherungsbereich derzeit kurz, und die Betroffenen finden schnell wieder eine neue Beschäftigung,“ erklärt Susanne Decker, Leiterin der Wormser Arbeitsagentur.

Auch im Bereich des Jobcenter Worms gab es aktuell eine leichte Verbesserung. Dennoch lag hier die Zahl der Langzeitarbeitslosigkeit noch deutlich über den Vorjahreswerten. „Das macht uns auch deshalb große Sorgen, weil sich die Arbeitslosigkeit zusehends strukturalisiert“, so Decker. Bildungsangebote würden oftmals aus Angst vor den theoretischen Anforderungen nicht angenommen. Stattdessen werde auf Aushilfsjobs zurückgegriffen, die in den meisten Fällen bald wieder in die Arbeitslosigkeit führten. „Wir müssen jeden Tag Überzeugungsarbeit leisten. Sprachkenntnisse und berufliche Qualifikation bleiben der Schlüssel für eine dauerhafte Erwerbstätigkeit.“

Absolute Gewinner am Arbeitsmarkt sind derzeit laut Decker Jugendliche und junge Erwachsene. Die Arbeitslosenzahlen liegen hier inzwischen sogar niedriger als vor der Pandemie.

Dennoch trübt die Corona-Krise nach wie vor den Blick auf die weitere Entwicklung. Nachdem die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld seit Monaten kontinuierlich zurückgegangen war, steigt sie seit Anfang Dezember wieder stark an. Besonders betroffen sind die Gastronomie, die Hotellerie und der Veranstaltungsbereich. „Die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen zeigen auch Wirkung auf dem Arbeitsmarkt“, weiß Decker. „Dadurch bleiben Lokale und Hotels, Kinos und Theater leer, weil Buchungen storniert werden.“

Gleichzeitig war die Nachfrage nach Arbeitskräften im Dezember so hoch wie lange nicht.  Der Stellenzugang lag nicht nur erheblich über den Werten von 2020, sondern auch signifikant höher als in den Jahren zuvor. Für Decker ist die aktuelle Nachfrage ein deutliches Zeichen dafür, dass der Fachkräftemangel immer deutlicher spürbar wird. „Wir werden im kommenden Jahr unsere ganze Kraft darauf legen, dem steigenden Fachkräftebedarf mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Pflege und Erziehung.